Blogger Relations

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Sind auch Sie in Social Media vertreten oder pflegen einen Unternehmensblog? Dann kommen Sie um Blogger Relations kaum herum. Denn über Facebook, Instagram und Co. oder über Anzeigenschaltung erreichen Sie zwar viele Nutzer, aber dabei handelt es sich um offizielle Marketingmaßnahmen – und dafür sind nicht alle Nutzer immer empfänglich. Untereinander genießen Mitglieder der Internetgemeinschaft hingegen großes Vertrauen. Besonders hoch angesehene und beliebte Nutzer sind sogenannte Influencer oder Multiplikatoren. Influencer haben eine große Reichweite und werden als Experten auf Ihrem Gebiet wahrgenommen. Darüber hinaus können Sie außerdem als Meinungsführer für die Community fungieren. Der Reiz der Blogger Relations ist also offensichtlich.

Was sind Blogger Relations?

Was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt, ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daher hier ein kurze Definition: Blogger Relations können zum Influencer Marketing gezählt werden. Dabei handelt es sich um die Identifizierung von relevanten Multiplikatoren auf Foren, Blogs oder in Social Media, die Kontaktaufnahme und die Pflege der Beziehungen zu diesen Influencern. Wie die Bezeichnung bereits verrät, drehen sich diese drei Schritte bei Blogger Relations ausschließlich um Autoren von Blogs. Die folgende Grafik stellt die zentralen Prozessbestandteile der Blogger Relations dar:

Blogger Relations

Quelle: Deutsches Institut für Marketing

Die Vorbereitung für Blogger Relations ist essenziell

Äußerst wichtig ist die Vorbereitungsphase. An dieser Stelle sei davon abgeraten, nach einem oberflächlichen Blick auf eine Handvoll Blogs direkt die entsprechenden Blogger anzuschreiben. Das kann nur ins Leere laufen – oder im schlimmsten Fall Ihre Reputation in der Blogger-Szene schädigen. Stattdessen sollten Sie mit einer Analyse der relevanten Themen starten. So können Sie anschließend Blogs ausfindig machen, die zu Ihrem Portfolio und Ihrer Firmenphilosophie passen. Versuchen Sie bei der Auswahl der Themen nicht nur aus der Perspektive des Marketeers zu denken, sondern auch die Position eines Bloggers einzunehmen: Wie werden Ihre Produkte im Alltag eingesetzt? Welcher Lifestyle ist damit verbunden?

Wenn Sie Themenbereiche festgelegt haben, können Sie entsprechende Blogs über folgende Kanäle finden:

Natürlich können Sie auch über Google nach Blogs suchen, Blogsuchmaschinen machen die Suche aber einfacher und schneller, da sie ausschließlich nach Blogs und Bloginhalten suchen. Drei bekannte Blogsuchmaschinen sind IceRocket.com, Twingly.com und Blogarama.com. Auch auf Blogverzeichnissen können Sie einfach und schnell nach Blogs suchen. Viele Blogverzeichnisse, wie Bloggerei.de oder Bloggeramt.de, führen außerdem eine Liste der beliebtesten und meistgelesenen Blogs, die Ihnen bei der Identifizierung eines guten Blogs hilft. Weitere Blogs können Sie über die Blogroll finden. Eine Blogroll ist eine Sammlung von Verlinkungen, über die ein Blogger auf von ihm favorisierte Blogs hinweist. Wenn Sie nun eine Reihe von Blogs herausgesucht haben, die sich mit Ihren ausgewählten Themen befassen, müssen Sie relevante Blogs herausfiltern. Für Blogger Relations lohnt sich nur jemand, der regelmäßig Beiträge veröffentlicht, der viele und aktive Leser hat, der viele Fans und Follower bei Facebook und Co. hat und der einen hochwertigen Blog betreibt. Betrachten Sie also:

  • Anzahl der Blogbesuche
  • Anzahl der RSS Abonnenten
  • Anzahl der Backlinks
  • Anzahl der Kommentare
  • Anzahl der Social Media Fans

Bei der Beurteilung der verschiedenen Kriterien ist es sinnvoll, die zeitliche Entwicklung zu berücksichtigen, um sicher zu gehen, dass ein Blog konstant auf einem hohen Niveau bleibt. Wenn Sie einige vielversprechende Blogger ermittelt haben, befassen Sie sich eingehend mit dem Blog. Der Zeitpunkt für die Kontaktaufnahme ist noch nicht da! Denn vorher müssen Sie mit dem Blog und dem Blogger, der dahintersteht, vertraut sein. Schauen Sie dabei auch auf die persönliche Situation, die Motivation hinter dem Blog und die Persönlichkeit des Bloggers.

Kooperationsformen

Ehe Sie in die Blogger Relations einsteigen, ist es sinnvoll, sich auch darüber Gedanken zu machen, welche Art der Kooperation Ihnen vorschwebt. Folgende Kooperationsformen sind am gängigsten zwischen Unternehmen und Bloggern:

Sponsored Posts sind Blogbeiträge, die vom Unternehmen bezahlt werden. Diese Beiträge müssen aus Rechtswegen aber als gesponserter Beitrag oder Anzeige ausgewiesen werden. Ein Gastbeitrag wiederum ist ein Beitrag des Bloggers, der auf dem Unternehmensblog veröffentlicht wird. Beliebt sind Produkttests, da sie dem Blogger einen echten Mehrwert bieten und eine Empfehlung des Produkts durch den Blogger einen Erfolg für das Unternehmen darstellt. Ein Unternehmen kann auch über Bannerschaltung auf einem Blog für sich werben, beim Affiliate Marketing erfolgt dabei die Entlohnung erfolgsabhängig. Eine weitere Möglichkeit der Kooperation ist, dass das Unternehmen die Preise für ein Gewinnspiel des Bloggers stellt.

Der entscheidende Moment: Die Kontaktaufnahme

Die erste Kontaktaufnahme ist ein aufregender Moment, der darüber entscheidet, ob die Blogger Relations eine Zukunft haben oder nicht. Hier noch ein Tipp: Keine Massenmails verschicken! Standard-E-Mails werden sofort durchschaut und aller Wahrscheinlichkeit nach einfach ignoriert. Verfassen Sie eine persönliche Mail und zeigen Sie, dass Sie sich tatsächlich mit dem Blogger auseinandergesetzt haben. Wichtig ist auch, dass Sie nicht sofort um etwas bitten, und sei es „nur“ eine Erwähnung Ihres Unternehmens im nächsten Blogbeitrag. Natürlich wissen auch die Blogger, dass Sie mit der Kontaktaufnahme letztendlich das Ziel verfolgen, von dem Blogger weiterempfohlen zu werden. Aber Blogger sind zu nichts verpflichtet und können frei über ihre Inhalte entscheiden. Deshalb sollten Sie dem Blogger zeigen, dass für ihn / sie ein Mehrwert aus der Beziehung zu Ihrem Unternehmen entsteht. Bieten Sie also etwas Exklusives an, zum Beispiel Testprodukte oder Einblicke „hinter die Kulissen“, die dem Blogger bei einem neuen Beitrag helfen.

 

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Beziehungen pflegen

Wenn der Blogger positiv auf Ihre erste Kontaktaufnahme reagiert hat, müssen Sie die Beziehung kontinuierlich pflegen. Dabei ist es ratsam, die Kommunikation über eine Person laufen zu lassen. Wenn es einen einzigen, festen Ansprechpartner gibt, wird eher eine Verbindung entstehen, als wenn dem Blogger jedes Mal ein anderer Mitarbeiter antwortet. Um Ihre Unterstützung zu zeigen, können Sie den Blogger zum Beispiel in Ihren Facebook-Postings markieren oder seine Beiträge liken. Wenn sich die Beziehung etabliert hat, können Sie den Blogger darum bitten, etwas über ein neues Produkt oder über Ihr Unternehmen zu schreiben. Aber geben Sie nicht vor, was genau der Blogger schreiben soll. Dann ist die sorgfältig aufgebaute Beziehung schnell ruiniert. Das bedeutet auch, dass Sie die ehrliche Meinung des Influencers hinnehmen müssen. Das muss aber auch bei kritischen Tönen nicht negativ für Sie sein. Nehmen Sie die Kritik zum Anlass, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung zu optimieren – und der Internetgemeinschaft zu zeigen, dass Sie auf Ihre Kunden eingehen.

Blogger Relations - Ein Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass Blogger Relations sehr attraktiv, aber schwer vorhersehbar sind. Blogger Relations sind als Teil des Influencer Marketings zu verstehen, allerdings nicht als alleinige Erfolgsgarantie. Mit Geduld und dem nötigen Engagement können Unternehmen gute und langfristige Beziehungen zu wichtigen Bloggern aufbauen – und im Idealfall für sich selbst und den Blogger einen Mehrwert schaffen.

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