Viele Verbraucher bestellen ihre Waren mittlerweile online, sodass der E-Commerce an Bedeutung gewinnt und den stationären Handel vor Probleme stellt. Wer einen Online-Shop gründen möchte, partizipiert dementsprechend an einem wachsenden Markt, der auch in Zukunft aller Voraussicht nach eine hohe Nachfrage erzielt. Bei der Erstellung eines Online-Shops müssen allerdings einige wichtige Faktoren berücksichtigt werden, damit dieser langfristig Bestand hat.
Kalkulation des Budgets
Jedes Unternehmen muss mit begrenzten Ressourcen arbeiten und die richtigen Entscheidungen treffen, um mit dem verfügbaren Budget die besten Voraussetzungen zu schaffen. Insbesondere in neu gegründeten Unternehmen sind die Ressourcen extrem knapp. Die Erstellung eines Online-Shops geht mit deutlich geringeren Kosten einher als der Aufbau eines stationären Ladens, ist allerdings ebenfalls mit gewissen Ausgaben verbunden. Im ersten Schritt sollte daher ein Budget festgelegt werden, das für die anfallenden Kosten beiseite gelegt wird. Zu den Ausgaben, die für die Erstellung und Verwaltung eines Online-Shops fällig werden, zählen unter anderem:
- Erwerb eines Shopsystems
- Hosting für die Webseite
- Vermarktungskosten (SEO, SEA und E-Mail-Marketing)
- Professionelle Produktfotos
- Rechtsberatung und Datenschutz
Je nach Umfang des Online-Shops variieren die anfallenden Kosten stark, weshalb eine genaue Planung und Zielsetzung wichtig ist. Es ist sinnvoll, sowohl die kurz- als auch die langfristigen Ziele des Online-Shops schriftlich festzuhalten, um die Anforderungen an diesen zu ermitteln. Sollte das zur Verfügung stehende Budget nicht ausreichen, besteht eine mögliche Finanzierungsweise in der Aufnahme von Fremdkapital. Dieses wird in der Regel allerdings nur bereitgestellt, wenn ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan vorliegt.
Auswahl eines passenden Shopsystems
Mittlerweile ist es nicht mehr erforderlich, dass ein Online-Shop selbst programmiert wird. Dies stellt einen großen Vorteil dar, weil sich hierdurch der Aufwand für die Erstellung deutlich verringert. Es gibt eine ganze Reihe an Anbietern, die eine Art von Online-Shop Baukasten anbieten, bei denen sich die Gründer eines Online-Shops ihren Shop basierend auf den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen. Dementsprechend lässt sich ein Online-Shop erstellen und individualisieren, ohne dass hierfür technologisches Know-how erforderlich ist.
Integration von Versandoptionen
Heutzutage sind Kunden verwöhnt und erwarten einen schnellen sowie reibungslosen Versandprozess. Zu spät erhaltene oder beschädigte Ware führt im Handumdrehen zu Beschwerden und schlechten Bewertungen. Daher sollten die Versandpartner des Online-Shops sorgfältig ausgewählt werden und bis die Ware beim Kunden ankommt, dürfen idealerweise nicht mehr als vier Werktage vergehen. Wenn die Ware besonders schnell und unbeschädigt an den Kunden ausgeliefert wird, wirkt sich dies positiv auf die Kundenzufriedenheit aus, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Kunde in Zukunft erneut eine Bestellung aufgibt.
Implementierung von Zahlungsmethoden
Neben Versandoptionen müssen den Nutzern auch Zahlungsmethoden zur Verfügung gestellt werden, damit diese die Möglichkeit haben, die Ware bequem von zu Hause aus zu bestellen. Zu den bei Kunden besonders beliebten Zahlungsmethoden, die in keinem Online-Shop fehlen dürfen, zählen:
- Sofort-Überweisung
- Lastschrift
- PayPal
- Kreditkarte
- Normale Banküberweisung
- Kauf auf Rechnung über spezialisierte Anbieter wie Klarna
Bereits bei der Erstellung des Online-Shops sollte darauf geachtet werden, dass dieser über Schnittstellen verfügt, die eine Anbindung der verschiedenen Zahlungsoptionen erlauben. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass Kunden ihre bevorzugte Zahlungsart beim Kaufprozess auswählen und den Kauf ohne Probleme abschließen.
Die richtige Konfiguration des Online-Shops
Bei der Einrichtung des Online-Shops ist besonders wichtig, dass das Design und die Darstellung an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden, damit sich diese angesprochen fühlt. Auch die Struktur ist von großer Bedeutung – hier sollte insbesondere auf eine hohe Übersichtlichkeit geachtet werden, um sicherzustellen, dass sich die Nutzer gut auf der Webseite zurechtfinden. Je übersichtlicher der Shop gestaltet ist, desto leichter finden Kunden die gewünschte Ware und schließen den Kauf ab. Eine überladene Seite und eine umständliche Suche führen unter Umständen dazu, dass Kunden abspringen. Es gibt einige rechtliche Inhalte, die unbedingt auf der Webseite integriert werden müssen. Zu diesen zählen:
- Impressum
- AGB und Widerrufsrecht
- Datenschutzerklärung
Sowohl die Datenschutzerklärung als auch das Impressum müssen auf jeder Webseite vorhanden sein, denn das Fehlen dieser stellt einen Gesetzesverstoß dar. Im Rahmen von AGB und Widerrufsrecht werden Kunden über die rechtlichen Bedingungen des Kaufs informiert. Grundsätzlich gilt: je mehr verschiedene Zahlungsmethoden angeboten werden, desto besser. Schließlich soll der Verkauf nicht daran scheitern, dass die bevorzugte Zahlungsart eines Kunden nicht unterstützt wird. Bei der Anlage von Produktbildern ist auf eine hohe Professionalität sowie Qualität zu achten.
Vermarktung des Online-Shops
Ein neu erstellter Online-Shop wird nicht von selbst Kunden anziehen, weshalb die Vermarktung des Shops über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Dabei bestehen mehrere Möglichkeiten, wie Betreiber eines Online-Shops Kunden auf ihren Shop aufmerksam machen. Hierzu zählen unter anderem:
- Aufbau einer Social-Media-Präsenz
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- Search Engine Advertising (SEA)
Jede dieser Marketingmethoden verfügt über gewisse Vor- und Nachteile, die es vor der Entscheidung für eine bestimmte Marketingstrategie zu berücksichtigen gilt.
Aufbau einer Social Media Präsenz
Eine Möglichkeit, die Bekanntheit des Online-Shops zu steigern, besteht in der Bewerbung der eigenen Marke und der jeweiligen Produkte über Social-Media-Kanäle. Zu den besonders bekannten Plattformen gehören:
- TikTok
Welche Plattform am ehesten geeignet ist, hängt stark von der Zielgruppe ab, die erreicht werden soll. Es ist deshalb sinnvoll, sich zuerst einmal darüber zu informieren, welche Social-Media-Plattform von der eigenen Zielgruppe regelmäßig frequentiert wird. Anschließend lässt sich sogenanntes Content-Marketing einsetzen, um die Aufmerksamkeit der ermittelten Gruppe zu erreichen. Hierzu zählt das regelmäßige Posten von für die Zielgruppe relevanten Inhalten.
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Unter dem Begriff Suchmaschinenoptimierung versteht man die Zielsetzung, die eigene Webpräsenz für themenrelevante Suchbegriffe bei Google und anderen Suchmaschinen möglichst weit oben in den natürlichen Suchergebnissen zu platzieren. Durch die Integration von bestimmten Keywords in die Beiträge auf der eigenen Webseite beispielsweise, oder auch die Optimierung von Google empfohlenen Core Web Vitals, können hier Ränge gutgemacht werden. Es gibt unzählige verschiedene Maßnahmen, die hier ergriffen werden können, doch das ist den Aufwand wert: Auf der ersten Seite einer bekannten Suchmaschine wie Google zu landen, bringt schließlich jede Menge Traffic mit sich.
Search Engine Advertising (SEA)
Bei SEA handelt es sich ebenfalls um eine Form des Marketings auf Basis der Suchmaschinen. Hier wird jedoch Werbung bei Suchmaschinen geschaltet, die zum Beispiel bei Google ganz oben über den nativen Suchergebnissen angezeigt werden. Das kostet zwar Geld, führt allerdings deutlich schneller zu einem höheren Traffic und hilft bei der anfänglichen Kundenakquise. Bei der Umsetzung kann ein SEA-Manager unterstützen.