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Open Innovation: Definition, Vorteile & Herausforderungen

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Für jegliche Branchen der Wirtschaft sind Innovationen der wohl wichtigste Treiber. Drastischer ausgedrückt bedeutet ein Mangel an Innovationskraft früher oder später einen Stillstand. In den vergangenen Jahren hat sich die Innovationskraft vieler Unternehmen deutlich verschoben. Statt die Innovation vollständig selbst in die Hand zu nehmen, beteiligten viele Unternehmen durch die sogenannte Open Innovation auch externe Kräfte. Ein vollkommen neuer Einfluss entsteht, der auch unter den Begriffen der Co-Creation oder als Crowdsourcing bekannt ist.

Obwohl es sich bei der Open Innovation noch um einen vergleichsweise jungen Ansatz handelt, haben viele Unternehmen bereits kräftige Fortschritte erzielt. In vielen Fällen existieren mittlerweile sogenannte Brand Communities, auf die sich Konzerne dauerhaft im Rahmen der Produktentwicklung verlassen können.

Open Innovation Definition: Was bedeutet Open Innovation?

Im herkömmlichen Sinne fällt das Innovationsmanagement in Unternehmen den internen Abteilungen zu. Einen anderen Ansatz verfolgt die Open Innovation. In diesem Fall öffnen die Unternehmen ihr Innovationsmanagement und die weiteren Abteilungen wie das Design oder die Produktentwicklung für externe Einflüsse. So können Ideen und Wissen von Kunden oder externen Experten übernommen werden und in den Innovationsprozess einfließen. Entwickelt wurde das Konzept der Open Innovation vom US-Amerikaner Henry Chesbrough als möglicher Ansatz bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder neuer Produkte. Heutzutage findet die Open Innovation in zahlreichen Bereichen Anwendung. Darunter die Produktion oder im Dienstleistungsgewerbe.

Unterschieden wird dabei generell zwischen zwei Richtungen für die Open Innovation. Als Inbound-Methode wird verstanden, wenn Unternehmen oder Personen vom fremden Wissen oder fremden Ideen profitieren. Eingereichte Ideen werden anschließend durch Mitarbeiter des Unternehmens bearbeitet. Das Gegenteil dazu stellt die Outbound-Methode dar. In diesem Fall stellen Unternehmen oder Personen ihr Wissen Dritten zur Verfügung, um so von diesen Unterstützung zu erhalten.

Unterschied zu Closed Innovation

Der Unterschied zwischen Open Innovation und Closed Innovation lässt sich einfach erklären - und verbirgt sich im Prinzip bereits im Namen. Wie schon erwähnt, öffnet die Open Innovation den Innovationsprozess für externe Einflüsse. Closed Innovation ist das genaue Gegenteil und öffnet den Innovationsprozess folglich nicht. Stattdessen fällt der Innovationsprozess vollständig in die Hände der internen Abteilungen.

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Vorteile der Open Innovation

Der Ansatz der Open Innovation bringt Unternehmen einige Vorteile ein. Der wohl offensichtlichste Vorteil ist der Perspektivwechsel. Im Vergleich zu den internen Mitarbeitern legen externe Kräfte oder gar Kunden oftmals den Fokus auf ganz andere Bereiche von Produkten oder Dienstleistungen als erwartet. Ein Perspektivwechsel hilft dabei, diese Bereiche zu erkennen und sorgt gleichzeitig dafür, dass die „Betriebsblindheit“ umschifft werden kann. Ein weiterer Vorteil ist natürlich die Steigerung des Wissens, das von Externen eingebracht wird.

Einen spürbaren Vorteil dürften Unternehmen auch mit Blick auf die Time-to-Market erkennen. Da zahlreiche Schritte eines regulären Produkteinführungsprozesses bereits abgewickelt wurden, kann die Time-to-Market deutlich verkürzt werden. Die Cost-to-Market wiederum sinken im gleichen Atemzug in der Regel, da beispielsweise kostengünstige Kundenbefragungen statt des Arbeitseinsatzes von Mitarbeitern genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist der New-to-Market-Faktor, der sich schon allein durch die Teilnahme der Verbraucher deutlich erhöht wird.

  • Perspektivwechsel („Betriebsblindheit“ wird umschifft)
  • Steigerung des Wissens
  • Time-to-Market kann verkürzt werden
  • Cost-to-Market wird verringert
  • New-to-Market wird erhöht
Open Innovation

Open Innovation Herausforderungen

Es wäre natürlich nicht richtig, nur die Vorteile der Open Innovation zu beschreiben und nicht auf die möglichen Herausforderungen einzugehen. Auch diese sind im Prozess durchaus vorhanden. So sollten Sie sich bereits im Vorfeld überlegen, wie Sie einen Anreiz zur Teilnahme schaffen können. Wie die Beispiele im weiteren Verlauf zeigen, kommen hierfür zum Beispiel Wettbewerbe oder Beteiligungen der Ideengeber an den Umsätzen in Frage. In diesem Zusammenhang sollten auch die Compliance-Anforderungen geklärt werden. So sollten Sie ausschließen können, dass ein Ideengeber möglicherweise im weiteren Verlauf vom Urheberrecht Gebrauch machen möchte.

Eine zusätzliche Herausforderung liegt in der Risikoklassifizierung. Sie sollten sich im Rahmen der Prozessöffnung genau überlegen, welche Informationen und Strukturen mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Im weiteren Verlauf müssen Sie zudem an einer engen Verknüpfung zwischen den Ideengebern und der Forschungsabteilung arbeiten. Nicht unterschätzen sollten Sie dabei den Aufwand bei der Koordinierung der Prozesse. Je nach Größe der Beratungs-Community kann diese Koordinierung mit Auswertung, Sortierung und Ähnlichem zu einem echten Kraftakt werden.

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Open Innovation Beispiele

Erfolgreiche Beispiele für die Open Innovation lassen sich in der Wirtschaft reichlich finden. Ein prominentes Beispiel ist der Kaffeeröster Tchibo, der im Jahre 2008 eine Crowdsourcing-Community startete und hier Produktideen von Kunden sammelte. Die Kunden konnten die Produkte der anderen Kunden bewerten. Im Falle einer sehr hohen Bewertung wurden die Produkte schließlich auf ihre Markttauglichkeit hin überprüft. Auch der italienische Automobil-Hersteller Fiat hat bereits erfolgreich mit der Open Innovation Erfahrungen gesammelt. Vor der Markteinführung des berühmten Fiat 500 forderte das Unternehmen die Kunden dazu auf, kreative Ideen für die Entwicklung einzureichen. Mehr als 170.000 Vorschläge gingen anschließend beim Konzern ein.

Ebenfalls ein prominentes Beispiel findest sich beim Gastronomie-Unternehmen Mc Donalds. Vor einigen Jahren hatten die Kunden die Möglich, Burger ganz nach ihren eigenen Wünschen zu gestalten. Auch hier stimmten die Konsumenten über die Produkte ab, einige schafften es in die Restaurants. Der Spielzeug-Hersteller Lego setzt ebenfalls in einem Ideenwettbewerb auf die Kreativität und Innovationskraft seiner Kunden. Diese können Vorschläge für neue Produkte einreichen und werden im Falle von Verkäufen sogar an den Gesamtumsätzen beteiligt. Air Berlin führte vor einigen Jahren einen Hochschulwettbewerb ein, um die Studenten nach ihren Vorschlägen für das umweltbewusstere Fliegen zu befragen. Die S-Bahn Mitteldeutschland setzt regelmäßig auf Befragungen der Kunden zur Verbesserung des Service.

Fazit

Der Prozess der Open Innovation kann durchaus als eine Art Paradigmenwechsel bezeichnet werden. Jahrelang waren die Unternehmen der Überzeugung, dass die Produktentwicklung und die Innovationsprozesse ausschließlich intern gehandhabt werden können. Mit der Open Innovation hat sich dies verändert. Unternehmen setzen mehr und mehr auf die Innovationskraft von externen Experten oder Verbrauchern. Dies bringt zwar einige besondere Herausforderungen mit sich, wobei die Vorteile in der Regel überwiegen. So können Sie mit Hilfe der Open Innovation die Time-to-Market verringern und die Cost-to-Market spürbar minimieren. Gerade aufgrund der Beteiligung der Verbraucher ist das Interesse am neuen Produkt oftmals zudem deutlich gesteigert.

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Kundenworkshop – Zusammen mit Kunden Innovationen und verbesserte Leistungen schaffen

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Ein Kundenworkshop ist ein vielversprechendes Instrument – insbesondere im B2B-Marketing – um z.B.  innerhalb eines Innovationsprojektes die Bedürfnisse seiner Kunden verstehen und entsprechend berücksichtigen zu können. Hier lernt ein Unternehmen seine Kunden besser kennen und kann sich auf deren Wünsche und Anforderungen einlassen. Dadurch können zukünftig verbesserte Produkte und Leistungen angeboten werden. In einem Kundenworkshop arbeiten die Kunden zusammen mit Vertretern des Unternehmens meist in kleinen Teams zeitlich begrenzt, kreativ und intensiv an einem Thema. Meistens handelt es sich dabei um einen kreativen Schaffensprozess. Aber nicht immer definiert sich ein Kundenworkshop als eine Innovationsveranstaltung. Ebenso kann er den teilnehmenden Kunden eine Möglichkeit bieten, ihre Unzufriedenheiten zu äußern und auf Probleme hinzuweisen. Ein Unternehmen kann nur auf seine Kunden und deren Bedürfnisse eingehen, wenn es diese kennenlernt und nachvollziehen kann.

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Ablauf eines Kundenworkshops

Ein struktureller Ablauf eines Kundenworkshops ergibt sich aus folgenden drei Phasen:

1. Vorbereitung

In der Vorbereitung werden Ausgangslage, Teilnehmer und Ziele des Kundenworkshops geklärt und für alle verständlich kommuniziert.

2. Durchführung

Der Kundenworkshop sollte die Dauer von ein bis zwei Tagen nicht überschreiten. Wichtig bei aller Planung ist eine flexible Leitung durch den Moderator, der die individuelle Situation des Workshops erkennen und lenken muss. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und Zielerklärung des Workshops sollte es direkt in die kreative Phase gehen, in der innerhalb eines festgesetzten Rahmens erste Lösungsansätze entwickelt werden sollen. Gruppenarbeiten bilden häufig den Kern von Kundenworkshops. Darauf folgt eine Bewertung der Ergebnisse sowie das Festlegen auf die wichtigsten Ideen und Innovationsansätze, die in Zukunft weiterverfolgt und ausgebaut werden sollen. Häufig wechseln sich diese Gruppenarbeiten mit Diskussionsrunden innerhalb der gesamten Teilnehmerschaft ab. Auch hier können kreative Methoden zum Einsatz kommen, um Diskussionen zu fördern und ein tiefgehendes Verständnis zu gewinnen.

Tipp: Teilen sie im Zuge von Gruppenarbeiten die Teilnehmer in mehrere möglichst heterogene Teilgruppen auf, um verschiedene Sichtweisen einzufangen.

3. Nachbereitung

Die gewonnenen Erkenntnisse und präsentierten Ergebnisse des Kundenworkshops sollten unbedingt dokumentiert und ausgearbeitet werden. Auf diese Weise gehen keine Ideenansätze verloren und man kann nachhaltig daran arbeiten, die Ideen und Innovationen umzusetzen und langfristig in das Unternehmensportfolio zu integrieren. Um die Kundenbindung weiter zu stärken und ein Feedback über die bis zu einem gewissen Zeitpunkt oder Grad umgesetzten Innovationen einholen zu können, empfiehlt es sich, solch einen Workshop in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

Ablauf Kundenworkshop

Kundenworkshop: Die Vorbereitung als Basis für ein Erfolg

Eine ausführliche Vorbereitung auf einen Kundenworkshop ist unerlässlich, da diese den letztendlichen Erfolg maßgeblich beeinflusst. Ganz wichtig ist hierbei eine genaue Zielformulierung. Diese muss jedem einzelnen Teilnehmer klar kommuniziert werden. Alle Beteiligten müssen das gleiche Verständnis über das angestrebte Ziel haben. Mieten Sie eine geeignete Räumlichkeit und gestalten Sie die verschiedenen Arbeitsbereiche. Bestimmen Sie einen Haupt- und mehrere Teammoderatoren samt Assistenten. Die geladenen Teilnehmer erwarten eine gedankenreiche Schaffungsphase und gewinnbringende Lösungsansätze. Eine vorherige intensive Auseinandersetzung mit dem Kunden und dessen Erwartungen ist unverzichtbar. Setzen Sie zudem mindestens einen, jedoch nicht mehr als zwei Tage als Dauer für den Kundenworkshop an.

Das Workshop Canvas

Das Workshop Canvas visualisiert Ihre Planung und verschafft Ihnen eine strukturierte Übersicht. Klar definierte Aufgabenbereiche ermöglichen einen schnellen und präzisen Überblick. Mit Hilfe des Workshop Canvas vermeiden Sie gravierende Fehler schon in der Vorbereitung. Die nachfolgende Abbildung zeigt den Aufbau eines solchen Canvas auf.
Ihre Ziele: Geben Sie eine ganz klar definierte Zielsetzung aus. Was erhoffen Sie sich von dem Kundenworkshop? Welchen Mehrwert bietet eine Teilnahme an dem Workshop für den Kunden, den sie einladen wollen? Machen Sie deutlich, durch welche Vorgehensweise Sie zu diesem Ziel kommen wollen.

Kundenworkshop Canvas

Die Moderation: Bestimmen Sie erfahrene Moderatoren, die den Workshop mit sicherer Hand leiten können. Eine gute und flexible Leitung kann auf Eventualitäten schnell reagieren und sorgt dafür, dass der Workshop nicht in eine ungewollte Richtung verläuft.

Die Teilnehmer: Überlegen Sie genau, welche Ihrer Kunden sie zu Ihrem Kundenworkshop einladen möchten. Eine Mischung von Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Bereichen führt zum Kennenlernen anderer Sichtweisen auf ein bestimmtes Problem und schafft neue Perspektiven. Laden sie außerdem genügend Zielgruppenvertreter ein. Personas helfen immens dabei, die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse eines gewissen Zielgruppenzweiges aufzuzeigen und diese klar zu vermitteln. Konzentrieren Sie sich deshalb auf möglichst passende Zielgruppenvertreter.

Das Material/die Technik: Stellen Sie genügend Tische und Stühle bereit, um mehrere zeitgleiche Gruppenarbeiten zu ermöglichen. Bedenken Sie das auch bei der Auswahl der Location. Eine klare Abtrennung der einzelnen Arbeitsbereiche muss klar erkennbar sein. Die Teilnehmer sollen ihre Ideen schnell und unkompliziert projizieren können. Sorgen sie deshalb für genügend Whiteboards, Flipcharts, Plakate und Schreibutensilien. Stellen sie Post-it’s zur Verfügung. Gesammelte Ideen, Wünsche oder Vorschläge können anschließend auf Plakate angebracht werden.

Es geht jedoch auch moderner: Eine innovative Methode für Kundenworkshops stellt die Nureva Wall dar. Hierbei realisiert man eine interaktive digitale Zusammenarbeit. Dafür verwendet die Software Nureva Span Workspace digitale Leinwände und optimierte Audiokonferenzen. Dadurch ist auch abwesenden Teilnehmern an jedem Ort eine Mitarbeit im Kundenworkshop möglich.

Legende:
Freie Plätze vorhanden.
Nur noch wenige Plätze frei!
Leider ausgebucht.

Die Einladung: Laden Sie Ihre Kunden mit einem persönlichen Anschreiben ein. Informieren Sie über alle relevanten Angaben bezüglich des bevorstehenden Kundenworkshops. Je nach Stärke der Kundenbindung ist auch ein vorherige telefonische bzw. persönliche Anfrage möglich, in der Sie Ihren Kunden über den Kundenworkshop informieren. Intensivieren Sie nach einiger Bedenkzeit für den Kunden ihr Bestreben, ihn für den Workshop zu gewinnen, bspw. in Form eines unaufdringlichen Erinnerungsschreibens. Nach der gewünschten Zusage des Kunden zur Teilnahme an dem Workshop laden Sie Ihren Kunden in einem persönlichen Anschreiben offiziell zu Ihrem Workshop ein und übermitteln ihm so alle noch notwendigen Informationen. Führen Sie Datum, Location, Startzeit und Dauer des Workshops auf. Legen Sie Ihre Moderatoren fest, die durch den Kundenworkshop führen sollen. Stellen Sie diese in einer Übersicht kurz vor, damit der Kunde weiß, wer genau ihn durch den Workshop begleiten wird. Höchste Priorität hat eine klare Zieldefinition in dem Anschreiben. Zeigen Sie Ihrem Kunden genau auf, worum es in dem Kundenworkshop gehen wird und was am Ende der Veranstaltung als Ergebnis stehen soll.

Anschließend geben Sie ihm einen übersichtlichen Einblick in den Ablauf und auf die Leitfragen des Kundenworkshops. Geben Sie Hinweise auf die generelle Vorgehensweise des Workshops. Werden vermehrt Gruppendiskussionen stattfinden? Welche Techniken werden zum Einsatz kommen? Wird es andere Teilnehmer geben? Wenn ja, wer werden diese sein? Bereiten Sie Ihren Kunden mittels ausführlicher Informationen so gut wie möglich auf Ihren Kundenworkshop vor. Ihr Kunde möchten genau wissen, was ihn erwartet und mit welchem anvisierten Mehrwert er wieder aus dem Workshop gehen wird. Auf diese Weise werden falsche Erwartungen vorab korrigiert. Verweisen sie am Ende auf jeden Fall auf Ihre Kontaktdaten und direkte Ansprechpartner für evtl. Rückfragen oder die Klärung sonstiger Unklarheiten.

Customer Journey Workshop

Auf einen Blick: Checkliste für die Vorbereitung

  • Betreiben Sie eine gründliche Kostenkalkulation
  • Eine ausführliche Vorbereitung ist unentbehrlich
    • Definieren Sie Ihr Ziel genau
    • Welche Kunden sollen teilnehmen?
    • Bestimmen Sie einen Moderator
    • Welche Materialien/Techniken werden benötigt?
    • Planen Sie den Ablauf Ihres Workshops
    • Erstellen Sie eine kommunizierbare Agenda
    • Laden Sie Ihre gewünschten Kunden ein
  • Sorgen Sie für einen neutralen Arbeitsort, sodass die Mitarbeiter unvoreingenommen ihren unmittelbaren Intuitionen folgen können
  • Stimmen Sie die Rahmenbedingungen ab und strukturieren Sie einen Leitfaden
  • Beseitigen Sie falsche Erwartungen durch eine klare Zieldefinition, sodass jeder Teilnehmer weiß, worum es im Kundenworkshop geht

Durchführung des Kundenworkshops: Kreativität führt zu Innovation

Beschränken Sie sich zu Beginn des Kundenworkshops auf eine kurze Einleitung. Eine ausschweifende Vorstellungsrunde ist nicht nötig. Das stört nur den kreativen Fluss, der bei den Teilnehmern entfaltet werden soll.
Ein Moderator führt durch den Kundenworkshop, bei dem die eigenen Mitarbeiter sowie die Kunden gemeinsam neue Ideen entwickeln. Die Teilnehmer favorisieren ihre besten Ideen und erweitern diese Einfälle. In diesem kreativen Prozess ist es wichtig, die Teilnehmer untereinander gut aufzuteilen. Dadurch können die Mitarbeiter neue Perspektiven kennen und ganz neue Sichtweisen verstehen lernen.

Digital Brand Manager

Wichtig: Bei einem Kundenworkshop handelt es sich bspw. nicht um einen gängigen Vortrag oder ein einfaches Meeting. Die Mitarbeiter sollen motiviert werden, ihre ganz eigenen Ideen und kreativen Gedanken einzubringen. Dafür müssen sie sich aktiv und konstruktiv am Kundenworkshop beteiligen. Die Zeitplanung sollte vom Moderator flexibel gehalten werden. So wird der kreative Fluss nicht in ein zu enges zeitliches Konstrukt gezwängt. Darunter könnte die angestrebte Kreativität der Teilnehmer leiden. Damit die Veranstaltung zu einem Erfolg für alle Teilnehmer wird, müssen gewisse Flexibilitäten gewährt und kreative Prozese angeregt werden.

Ein Kundenworkshop durchbricht die Routine, bringt neue Ansätze zum Vorschein und fördert das freie Denken. Alles Neue wird schnell auf Whiteboards oder Post-its festgehalten, damit keine spontanen Einfälle verloren gehen. Es muss gegeben sein, schnell und unkompliziert seine kreativen Gedanken zu präsentieren. Wecken Sie den Pioniergeist in Ihnen und Ihren Teilnehmern! In einem Kundenworkshop entstehen nicht selten Innovationen, welche vielleicht nicht recht mit dem Portfolio übereinstimmen wollen. Aber genau dort liegt die große Chance für Unternehmen: In kürzester Zeit Lösungsansätze zu definieren, die echte Innovationen zu Tage fördern.

Bei einem gelungenen Prozess finden sich an dessen Ende einige wertvolle und für die Zukunft wichtige Anregungen. Durch diese können Lücken oder Missstände bei den Produkten und Leistungen des Unternehmens frühzeitig erkannt werden. Bei einem entsprechenden Handeln können diese behoben werden, bevor es zu Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Kunden kommt oder der Kunde sich mit seinen Wünschen und Erwartungen ungehört fühlt. Orientieren Sie sich an Ihren Kunden und setzen Sie die gewonnenen Kenntnisse in sinnvolle Maßnahmen um.

Kundenworkshop-Checkliste für die Durchführung

  • Ein erfahrener Moderator sorgt für die Leitung des Workshops und führt durch die Veranstaltung
  • Die Moderatoren sollen mit den Teammitgliedern im Austausch bleiben
  • Die Moderation erfolgt flexibel und situationsbedingt, eine Abweichung vom Plan kann nützlich sein, um die Kreativität nicht zu unterbrechen
  • Der Fokus muss von Anfang an auf dem Problem liegen, sodass keine großen Abschweifungen aufkommen
  • Das Wesen der Durchführung besteht in den kreativen Arbeitsphasen in den einzelnen Gruppen
  • Die Gruppenmitglieder präsentieren Ihre jeweiligen Ergebnisse und stimmen über die besten Ideen bzw. Verbesserungsvorschläge ab
Persona Workshop

Die Nachbereitung des Kundenworkshops: Für eine gelungene Nachhaltigkeit

Um einen wirklichen Nutzen und nachhaltigen Gewinn aus dem Kundenworkshop ziehen zu können, sollten Sie unbedingt alle erbrachten Ergebnisse in einem schriftlichen Bericht festhalten. Auf diese Weise gehen Ihnen keine relevanten Informationen verloren und Sie können unternehmensintern weiter daran arbeiten, welche Innovationen / Anpassungen Sie in Zukunft in Ihr Leistungsspektrum aufnehmen möchten. Es ist unabdingabr, auch tatsächlich die innovativen Lösungsansätze bzw. hervorgebrachten Kritikpunkte weiter verfolgen und verwirklichen zu wollen, um schlussendlich kundenfreundlichere und kundenoptimierte Leistungen anbieten zu können. Um die Wertigkeit Ihrer Neuerungen auch messen zu können, sollten Sie stets einen guten Kontakt zu Ihren Kunden halten. Auf diese Weise können Sie Ihre Kunden auch in regelmäßigen Abständen zu weiteren Kundenworkshops einladen, um Ihre neuen Leistungen bewerten zu lassen oder eine neue Ideenfindungsrunde einzuleiten. Die Ergebnisse von weiteren Kundenworkshops sollten mit den Erkenntnissen der vorigen Workshops abgeglichen werden, um einen tiefergehenden Einblick zu bekommen.

Kundenworkshop-Checkliste für die Nachbereitung

  • Tragen Sie alle relevanten Ergebnisse zusammen und halten Sie diese schriftlich fest
  • Nehmen Sie die Ideenansätze in Ihr Portfolio auf und arbeiten Sie daran, diese zu verwirklichen
  • Pflegen Sie weiter einen regelmäßigen Kontakt zu Ihren Kunden, um nah an dessen Bedürfnissen zu sein
  • Führen sie regelmäßige Kundenworkshops durch, denn diese sorgen für einen dauerhaften Einblick in die Kundenbedürfnisse

Beispiel eines durchgeführten Kundenworkshops

Das Telekommunikationsunternehmen Telekom lud im September 2017 auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zu einem Kundenworkshop. Im Mittelpunkt stand dabei der Service der deutschen Telekom. Im Austausch mit vierzehn teilnehmenden Privatkunden wollte die Telekom die bisherigen Erlebnisse mit ihrem Service in Erfahrung bringen und neue Ideen ihrer Kunden aufgreifen, um ihren Service weiter zu verbessern.
Die Telekom konnte sich ein umfassendes Bild von der Qualität ihrer Hotline aus Sicht ihrer Kunden machen. Neben der Beratungsqualität der Mitarbeiter über die Kompetenz der Servicetechniker konnten auch verbesserungswürdige Aspekte aufgedeckt werden. So wünschen sich viele Kunden einen festen Ansprechpartner bei Problemen oder sonstigen Anliegen. Die Telekom reagierte auf dieses Anliegen mit einem persönlichen Rückrufservice, der in Erfahrung bringt, ob der anrufende Kunde es bevorzugt, stets mit demselben Berater zu sprechen.
Es flossen ebenfalls neue Kundenideen wie bspw. die einer Senioren-Hotline ein, die speziell auf die technische Unerfahrenheit älterer Menschen ausgerichtet sein soll und den Kunden in einfacher und verständlicher Art und Weise bei der Problembehebung behilflich sein soll.
Dank der Durchführung des Kundenworkshops hat die Telekom diese und viele weitere Einblicke in das Denkverhalten ihrer Kunden gewonnen und kann zukünftig daran arbeiten, ihren Service entsprechend der Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen und zu optimieren.

Kundenworkshop: Ein Fazit

Wer den Ansatz einer hohen Customer Centricity verfolgt und dafür eine schnelle Innovationsfindung anvisiert, sollte auf das Konzept des Kundenworkshops zurückgreifen. Durch spontane Reaktionen zwischen den gebildeten Teams wird das Verständnis über die Kundenbedürfnisse und die Marktentwicklungen auf rasche und unkomplizierte Art und Weise verdeutlicht. Durch die in Gruppen aufgeteilte Arbeitsweise entstehen eine Vielzahl an neuen Betrachtungsweisen. Diese Herangehensweise hat zum Ziel, den Horizont des einladenden Unternehmens erheblich zu erweitern. Beherzigt werden sollte eine gewissenhafte Planung. Eine korrekte und flexible Durchführung des Kundenworkshops schafft für alle Parteien einen Mehrwert. Zu beachten ist, dass erst eine regelmäßige Wiederholung solcher Workshops zu einem langfristig guten Verständnis der Kundenbedürfnisse führt. Die erzeugten Innovationen müssen vom Unternehmen in die internen Zielsetzungen einfließen. Nur so kann es zu einem echten Gewinn kommen. Eine zielorientierte Ausarbeitung der gesammelten Erkenntnisse aus Kundenworkshops verschaffen allen Parteien einen Mehrwert für die Zukunft.

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Open Innovation – Die Kreativität der Kunden für neue Produkte nutzen

Innovationen sind der Wachstumsmotor unserer Wirtschaft. Für Unternehmen bildet dieser Bereich eine entscheidende Rolle, wenn es um den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit geht. In den letzten Jahren ist immer häufiger zu beobachten, dass die Forschung und Entwicklung nicht ausschließlich in den Abteilungen der Unternehmen stattfindet, sondern dass ein Trend besteht, externes Wissen und somit externe Ideen zu nutzen und in den Innovationsprozess mit einzubeziehen. Dieses Phänomen wird unter dem Begriff Open Innovation verstanden. Auch Begriffe wie Crowdsourcing oder Co-Creation werden genutzt, um diesen Ansatz begrifflich abzubilden.

Unternehmen haben, ausgehend von dieser Grundidee, die Möglichkeit, im Rahmen eigener Communities mit Nutzern und Konsumenten zu interagieren und deren Kreativität für die eigene Produktentwicklung zu nutzen. Der Aufbau einer solchen Community unter dem Dach der interessierenden Marke bzw. des interessierenden Unternehmens wird als Branded Community bezeichnet.

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Open Innovation Beispiele

Erfolgreiche Beispiele für Open Innovation im Rahmen von Branded Communities finden sich zahlreich. So startete beispielsweise Tchibo im Jahr 2008 eine Crowdsourcing-Community auf www.tchibo-ideas.de. Hier können Konsumenten des berühmten Kaffeerösters Produktideen entwickeln, diskutieren und bewerten. Im Falle einer sehr hohen Bewertung wird das Produkt auf seine Markttauglichkeit hin überprüft. Ein weiteres Beispiel ist der italienische Automobilhersteller Fiat, der vor der Markteinführung des Fiat 500 die kreativen Ideen der Konsumenten für die Entwicklung nutzte. Dass solche Aktionen für die Konsumenten interessant sind, zeigen die Resultate eindeutig: Insgesamt wurden über 170.000 Vorschläge eingereicht.

Vor- und Nachteile von Open Innovation

Generell bietet der Open Innovation Ansatz einige Vorteile:

  • Zum einen entsteht eine Verkürzung der Time-to-Market (Zeit der Entwicklung eines Produktes von den ersten Schritten bis zur Markteinführung).
  • Des Weiteren sind die Cost-to-Market (Kosten von Beginn der Planung bis zur Markteinführung) in der Regel auf einem geringeren Niveau als bei Closed Innovations, da an dieser Stelle Personal eingespart werden kann.
  • Als letzten zentralen Vorteil kann der Faktor New-to-Market (der durch die Nachfrager wahrgenommene Neuigkeitsgrad einer Innovation) genannt werden.

Demgegenüber können aber auch Nachteile von Open Innovation ausgemacht werden, die nicht unterschätzt werden dürfen:

  • Zentral hierbei ist die Koordination der Prozesse, die im Rahmen der Innovationstätigkeiten ablaufen. Hier gilt es, die Ideen der Kunden zu sortieren und mit der Forschungsabteilung abzustimmen.
  • Weiterhin dürfen die internen Kosten nicht unterschätzt werden, die im Rahmen der Open Innovations entstehen. Hier sei besonders auf die Schaffung der Kommunikationsnetzwerke verwiesen, durch die die Kunden mit der Forschungsabteilung verknüpft werden.

Weitergehende Informationen zum Thema "Open Innovation" finden Sie in unseren Seminaren Marktforschung und Produktmanagement.

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