Schlagwort-Archive: Preispolitik

Ein Preis passt nicht für alle: Die verschiedenen Gesichter der Preisdifferenzierung

5/5 - (1 vote)

Was bedeutet Preisdifferenzierung?

Preisdifferenzierung, auch Preisdiskriminierung genannt, bezeichnet eine Strategie, bei der Unternehmen unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt oder die gleiche Dienstleistung von verschiedenen Kundengruppen verlangen. Ein erfolgreicher Ansatz zur Möglichkeiten der Preisdifferenzierung erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis der Kundenpräferenzen, sondern auch eine genaue Analyse marktrelevanter Faktoren. Dies kann auf Basis verschiedener Kriterien geschehen, auf welche wir in diesem Blogbeitrag genauer eingehen.

Ziel der Preisdifferenzierung innerhalb der Preispolitik

Das Ziel der Preisdifferenzierung ist es oft, den Gesamtgewinn des Unternehmens zu maximieren, indem die Zahlungsbereitschaft verschiedener Kundengruppen ausgenutzt wird. Dabei geht es darum, jedem Kunden oder jeder Kundengruppe den Preis in Rechnung zu stellen, den er bzw. sie bereit ist zu zahlen. 

Es gibt verschiedene Grade der Preisdifferenzierung: 

  • Ersten Grades: Hier wird von jedem Konsumenten genau der Höchstpreis verlangt, den er bereit ist zu zahlen. Das ist in der Praxis schwer umzusetzen, kommt aber z.B. bei individuellen Verhandlungen vor. 
  • Zweiten Grades: Der Preis hängt von der gekauften Menge ab (z.B. Mengenrabatte). 
  • Dritten Grades: Hier werden verschiedene Preise je nach Kundensegment verlangt (z.B. Studentenrabatte).

Es ist wichtig zu beachten, dass Preisdifferenzierung nicht in allen Branchen oder Regionen legal oder ethisch akzeptabel ist. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Preisdifferenzierungsstrategien den geltenden Gesetzen und ethischen Normen entsprechen. 

Preisdifferenzierung ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf unterschiedliche Marktbedingungen zu reagieren und gleichzeitig die Bedürfnisse verschiedener Kundengruppen zu berücksichtigen. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, wie Preisdifferenzierung funktioniert. Im Folgenden werden wir konkrete Beispiele und Erklärungen für Preisdifferenzierungsarten näher betrachten.

Grade der Preisdifferenzierung

Preisdifferenzierung Arten und Beispiele

Preisdifferenzierung findet, als eine strategische Preisgestaltungspraxis, in verschiedenen Formen statt und ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte oder Dienstleistungen an verschiedene Kundensegmente anzupassen. Durch die gezielte Anpassung von Preisen können Unternehmen flexibler auf unterschiedliche Marktbedingungen reagieren. In diesem Zusammenhang spielen verschiedene Arten der Preisdifferenzierung eine entscheidende Rolle, darunter geografische, zeitliche, personelle und mengenmäßige Preisdifferenzierung. Jede dieser Strategien zielt darauf ab, auf spezifische Marktgegebenheiten einzugehen und gleichzeitig die Bedürfnisse verschiedener Kundengruppen zu berücksichtigen. Im Folgenden werden wir Beispiele und Erklärungen für jede dieser Preisdifferenzierungsarten näher betrachten.

Geografische Preisdifferenzierung

  • Beispiele:
    1. Versandkosten: Ein Unternehmen kann unterschiedliche Versandkosten für verschiedene geografische Regionen festlegen, abhängig von den Logistikkosten.
    2. Lokale Steuern: Unternehmen können die Preise anpassen, um regional unterschiedliche Steuersätze zu berücksichtigen.
    3. Währungsanpassung: Internationale Unternehmen passen ihre Preise an Wechselkursschwankungen an, um in verschiedenen Ländern wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zeitliche Preisdifferenzierung

  • Beispiele:
    1. Happy Hour: Restaurants und Bars bieten zu bestimmten Uhrzeiten vergünstigte Preise für Getränke an, um Kunden während weniger frequentierter Zeiten anzulocken.
    2. Saisonale Rabatte: Einzelhändler bieten spezielle Rabatte während saisonaler Verkaufszeiten an, z. B. Sommer- oder Weihnachtsrabatte.
    3. Frühbucherrabatte: Reiseunternehmen oder Veranstalter bieten niedrigere Preise für Buchungen an, die weit im Voraus getätigt werden.

Personelle Preisdifferenzierung

  • Beispiele:
    1. Studentenrabatte: Unternehmen bieten Studenten spezielle Preise oder Rabatte an, um die finanziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe zu berücksichtigen.
    2. Seniorenrabatte: Ähnlich wie bei Studentenrabatten, bieten Unternehmen älteren Menschen vergünstigte Preise, um ihre Zielgruppe zu erreichen.
    3. Berufsbezogene Rabatte: Angebote für bestimmte Berufsgruppen, wie Lehrer, Militärpersonal oder Gesundheitsdienstleister.

Mengenmäßige Preisdifferenzierung

  • Beispiele:
    1. Großhandelsrabatte: Unternehmen bieten niedrigere Preise für große Bestellmengen an Einzelhändler oder Großkunden.
    2. Staffelpreise: Kunden erhalten einen Rabatt, wenn sie eine bestimmte Menge eines Produkts kaufen, was sie dazu motivieren kann, mehr zu kaufen.
    3. Bündelangebote: Der Verkauf von Produkten in Paketen zu einem Gesamtpreis, der niedriger ist als der kombinierte Einzelpreis der enthaltenen Produkte, ist eine Form der Mengenmäßigen Preisdifferenzierung.
Arten der Preisdifferenzierung

Spezifische Aspekte der Preisdifferenzierung

Neben den grundlegenden Arten der Preisdifferenzierung gibt es spezifische Aspekte, die Unternehmen berücksichtigen können, um ihre Preisstrategien noch präziser auf verschiedene Marktgegebenheiten abzustimmen. Diese Aspekte beinhalten:

  • Sachliche Preisdifferenzierung:

Bei dieser Form der Preisdifferenzierung richtet sich die Preisgestaltung nach bestimmten Merkmalen oder Eigenschaften des Produkts. Unternehmen können unterschiedliche Preise für verschiedene Produktvarianten festlegen, wobei jede Variante spezifische Merkmale oder Qualitäten aufweist. Ein Beispiel hierfür könnte die Unterscheidung zwischen einer Basisversion und einer Premiumversion eines Produkts sein.

  • Räumliche Preisdifferenzierung:

Hier variiert die Preisgestaltung je nach geografischer Lage des Kunden. Unternehmen passen ihre Preise an, um regionalen Unterschieden in der Zahlungsbereitschaft oder den Kosten Rechnung zu tragen. Ein Beispiel ist die Anpassung von Produktpreisen an verschiedene Märkte oder Länder aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Bedingungen.

  • Leistungsbezogene Preisdifferenzierung:

Diese Form der Preisdifferenzierung orientiert sich an der Nutzung oder den spezifischen Anforderungen des Kunden. Unternehmen können unterschiedliche Preise für verschiedene Leistungsstufen oder Nutzungsmuster anbieten. Dies könnte beispielsweise in der Telekommunikationsbranche der Fall sein, wo Tarife je nach Datenvolumen oder Geschwindigkeit variieren.

  • Qualitative Preisdifferenzierung:

Qualitative Unterschiede in Produkten oder Dienstleistungen können Grundlage für diese Form der Preisdifferenzierung sein. Unternehmen setzen unterschiedliche Preise für Produkte mit unterschiedlicher Qualität fest. Ein Beispiel wäre die Einstufung von Hotelzimmern in verschiedene Kategorien mit entsprechend unterschiedlichen Preisen.

  • Horizontale Preisdifferenzierung:

Bei dieser Form werden unterschiedliche Preise für ähnliche Produkte oder Dienstleistungen festgelegt, ohne dass dabei qualitative oder leistungsbezogene Unterschiede eine Rolle spielen. Kunden könnten basierend auf Präferenzen oder Markenloyalität unterschiedliche Preise zahlen. Beispielsweise könnten verschiedene Automarken vergleichbare Modelle zu unterschiedlichen Preisen anbieten.

  • Vertikalen Preisdifferenzierung:

Im Gegensatz zur horizontalen Preisdifferenzierung bezieht sich die vertikale Preisdifferenzierung auf die Unterscheidung von Produkten aufgrund ihrer Qualität oder Merkmale. Unternehmen setzen hier unterschiedliche Preise für Produkte mit klar definierten Qualitätsstufen fest, wodurch Kunden mit verschiedenen Qualitätspräferenzen angesprochen werden können.

  • Intelligente Preisdifferenzierung:

Diese Form der Preisdifferenzierung nutzt fortschrittliche Analytik und Datenverarbeitung, um dynamisch Preise basierend auf verschiedenen Faktoren anzupassen. Dazu gehören beispielsweise Echtzeit-Marktbedingungen, Nachfrageänderungen oder das individuelle Verhalten von Kunden. Unternehmen können so ihre Preise optimieren, um maximale Gewinne zu erzielen.

Die Berücksichtigung dieser spezifischen Aspekte ermöglicht es Unternehmen, ihre Preisdifferenzierungsstrategien noch präziser an die Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden anzupassen. Eine sorgfältige Analyse der Marktgegebenheiten und eine flexible Anpassung dieser Strategien sind dabei entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Teilmärkte und Präzisionsdifferenzierung

Die präzise Gestaltung des Marketing Mix ist entscheidend für Unternehmen, um den Bedürfnissen spezifischer Kundengruppen gerecht zu werden. Ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Anwendung von Preisdifferenzierung liegt in der genauen Identifizierung und Ansprache von Teilmärkten. Durch die differenzierte Preisgestaltung auf diesen Teilmärkten können Produkte oder Dienstleistungen gezielt an die spezifischen Bedürfnisse und Zahlungsbereitschaften der Segmente angepasst werden. Teilmärkte können auf verschiedenen Ebenen existieren, sei es geografisch, demografisch oder verhaltensorientiert.

  • Geografische Teilmärkte: In verschiedenen Regionen oder Ländern können sich die wirtschaftlichen Bedingungen und die Zahlungsbereitschaft der Kunden erheblich unterscheiden. Hier ermöglicht die geografische Preisdifferenzierung Unternehmen, flexibel auf lokale Marktgegebenheiten einzugehen. Ein Beispiel hierfür sind internationale Fluggesellschaften, die ihre Ticketpreise je nach Region variieren, um den unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften und den Kosten in verschiedenen Ländern Rechnung zu tragen.
  • Demografische Teilmärkte: Kundengruppen mit unterschiedlichem Alter, Einkommen oder Bildungshintergrund können als separate Teilmärkte betrachtet werden. Die leistungsbezogene Preisdifferenzierung spielt hier eine entscheidende Rolle, indem sie spezielle Rabatte oder Angebote für bestimmte demografische Segmente bereitstellt. Beispielsweise bieten viele Unternehmen in der Telekommunikationsbranche spezielle Tarife oder Pakete für bestimmte Altersgruppen an.
  • Verhaltensorientierte Teilmärkte: Kundenverhalten und Präferenzen können die Grundlage für die vertikale Preisdifferenzierung bilden. Zum Beispiel könnten unterschiedliche Preise für Produkte oder Dienstleistungen basierend auf der Nutzungshäufigkeit, Markentreue oder anderen verhaltensbezogenen Faktoren festgelegt werden. Ein gutes Beispiel hierfür sind Treueprogramme im Einzelhandel, die Kunden mit besonderen Angeboten belohnen, um ihre Bindung zu stärken.

Die Kenntnis von Teilmärkten ermöglicht es Unternehmen, ihre Preisdifferenzierungsstrategien präziser zu gestalten und sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen spezifischer Kundengruppen gerecht werden. Durch diese Präzisionsdifferenzierung können Unternehmen nicht nur ihre Umsätze steigern, sondern auch eine stärkere Kundenbindung und Markenloyalität auf den einzelnen Teilmärkten aufbauen.

Die Integration von Teilmärkten in die Preisdifferenzierungsstrategie eines Unternehmens zeigt, wie flexibel und maßgeschneidert diese sein kann, um den Anforderungen unterschiedlichster Kunden gerecht zu werden.

Für welche Unternehmen ist die Preisdiskriminierung interessant?

Preisdifferenzierung kann für eine Vielzahl von Unternehmen interessant sein, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Es hängt oft von den spezifischen Marktbedingungen und der Zahlungsbereitschaft der Kunden ab. Einige Branchen und Unternehmen, für die Preisdifferenzierung besonders relevant sein kann, sind: 

  • Fluggesellschaften: Fluggesellschaften variieren die Preise basierend auf Buchungsklasse, Buchungszeitpunkt, Saison und anderen Faktoren, um unterschiedliche Kundensegmente anzusprechen.
  • Hotels: Die Hotellerie passt Preise je nach Saison, Wochentag oder Buchungszeitpunkt an, um den variierenden Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden.
  • Verlagswesen: Bücher, Zeitschriften oder Online-Inhalte können zu unterschiedlichen Preisen für Einzelpersonen, Institutionen oder je nach Region angeboten werden, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen.
  • Theater und Kinos: Ermäßigungen für Senioren, Studenten oder Kinder sind üblich, um eine breitere Palette von Besuchern anzulocken.
  • Softwareunternehmen: Softwareunternehmen bieten oft verschiedene Lizenzmodelle oder Preisstufen an (z.B. Basis vs. Premium), um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Budgets ihrer Kunden gerecht zu werden.
  • Telekommunikationsunternehmen: Telekommunikationsunternehmen haben unterschiedliche Tarifpläne je nach Nutzungsmuster oder Kundengruppe, um eine maximale Abdeckung im Markt zu gewährleisten.
  • Einzelhandel: Der Einzelhandel nutzt Mengenrabatte, Treueprogramme oder zeitlich begrenzte Angebote als Form der Preisdifferenzierung, um Kunden zu binden und Umsatz zu steigern.
  • Energieversorger: Energieversorger bieten unterschiedliche Tarife je nach Verbrauch oder Tageszeit an, um den individuellen Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden.
  • Bildungseinrichtungen: Bildungseinrichtungen setzen unterschiedliche Studiengebühren je nach Studiengang, Herkunft des Studierenden oder finanziellen Möglichkeiten fest, um Bildung für verschiedene Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen.
  • Transportunternehmen: Transportunternehmen passen beispielsweise Zugfahrpreise je nach Tageszeit, Buchungsklasse oder Buchungszeitpunkt an, um eine effektive Auslastung der Verkehrsmittel zu erreichen.
  • Freizeitparks: Freizeitparks gestalten ihre Eintrittspreise differenziert nach Alter, Jahreszeit oder besonderen Angeboten, um eine breite Besuchervielfalt anzusprechen.

Die Anwendung von Preisdifferenzierung kann dazu beitragen, den Umsatz zu maximieren, die Kundenbindung zu erhöhen und den Markt besser zu segmentieren. Es ist jedoch wichtig, dass Unternehmen ihre Preisdifferenzierungsstrategien sorgfältig planen und implementieren, um sicherzustellen, dass sie ethisch vertretbar sind und den geltenden Gesetzen entsprechen.

Preisdifferenzierung im Online Handel

Im Kontext des Online-Handels eröffnet die Preisdifferenzierung neue Dimensionen und Herausforderungen. Die Digitalisierung hat einen globalen Markt geschaffen, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Hierbei spielen nicht nur geografische Unterschiede, sondern auch das individuelle Online-Verhalten der Verbraucher eine entscheidende Rolle. Die Preise von Produkten und Dienstleistungen können auf virtuellen Plattformen in Echtzeit angepasst werden, basierend auf verschiedenen Parametern wie Standort, demografischen Daten, Kaufhistorie und sogar dem Gerätetyp des Nutzers.

Eine der prominentesten Formen der Preisdifferenzierung im Online-Handel ist die sogenannte dynamische Preisanpassung. Diese ermöglicht es Unternehmen, ihre Preise in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage sowie anderen marktrelevanten Faktoren zu variieren. Hierbei kommen fortschrittliche Algorithmen zum Einsatz, die große Mengen von Daten analysieren, um optimale Preisstrategien festzulegen. Dies führt nicht nur zu einer höheren Anpassungsfähigkeit an die Marktdynamik, sondern bietet auch die Möglichkeit, die individuelle Zahlungsbereitschaft der Online-Kunden besser zu erfassen.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Anwendung von Preisdifferenzierung im Online-Handel auch ethische Überlegungen aufwirft. Kunden können sich durch personalisierte Preise oder unterschiedliche Angebote benachteiligt fühlen. Die Transparenz in Bezug auf die verwendeten Kriterien und Algorithmen ist daher entscheidend, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten.

Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Vorteile der Preisdifferenzierung im digitalen Raum zu nutzen, ohne dabei das Vertrauen der Kunden zu gefährden. Eine ausgewogene und transparente Herangehensweise ist entscheidend, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit im Online-Handel zu stärken.

Digital Brand Manager Online Lehrgang

Vorteile

Die Preisdifferenzierung kann für Unternehmen verschiedene Vorteile bieten:

  • Umsatzmaximierung: Durch die Anpassung der Preise an die Zahlungsbereitschaft verschiedener Kundengruppen können Unternehmen ihren Gesamtumsatz steigern.
  • Bessere Marktsegmentierung: Preisdifferenzierung ermöglicht es Unternehmen, unterschiedliche Marktsegmente gezielt anzusprechen und ihre Angebote an die spezifischen Bedürfnisse und Zahlungsbereitschaften dieser Segmente anzupassen.
  • Effizientere Ressourcennutzung: In einigen Fällen, wie z.B. bei Fluggesellschaften oder Hotels, kann Preisdifferenzierung dazu beitragen, dass Kapazitäten (z.B. Sitzplätze oder Zimmer) besser ausgelastet werden, indem z.B. Last-Minute-Angebote zu reduzierten Preisen angeboten werden.
  • Kundenbindung: Durch spezielle Angebote oder Rabatte für bestimmte Kundengruppen (z.B. Stammkunden, Studenten) können Unternehmen die Loyalität dieser Kunden fördern.
  • Abdeckung verschiedener Preispunkte: Unternehmen können ein breiteres Spektrum an Kunden ansprechen, von preisbewussten bis zu Premium-Kunden, indem sie unterschiedliche Versionen oder Qualitätsstufen eines Produkts zu unterschiedlichen Preisen anbieten.
  • Reduzierung von Konkurrenzdruck: Wenn ein Unternehmen seine Produkte differenziert bepreist, kann es schwieriger für Konkurrenten sein, direkt mit einem einheitlichen Preis zu konkurrieren.
  • Gewinnung von Marktanteilen: Durch gezielte Preisanpassungen kann ein Unternehmen in bestimmten Marktsegmenten wettbewerbsfähiger werden und so Marktanteile gewinnen.
  • Cross-Selling und Upselling: Ein Unternehmen kann Kunden, die zunächst ein preisgünstigeres Produkt gekauft haben, später teurere Produkte oder Zusatzdienstleistungen anbieten.
  • Preiselastizität ausgleichen: In Märkten mit unterschiedlicher Preiselastizität kann ein Unternehmen durch Preisdifferenzierung seine Preise an die jeweilige Elastizität anpassen und so den Umsatz optimieren.
  • Bessere Informationen: Die Reaktionen der Kunden auf unterschiedliche Preisstrategien können wertvolle Informationen über die Marktbedingungen und die Präferenzen der Kunden liefern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Preisdifferenzierung auch Herausforderungen und Risiken mit sich bringen kann, wie z.B. Kundenunzufriedenheit oder regulatorische Hürden. Daher ist es wichtig, die Strategie sorgfältig zu planen und umzusetzen. 

Nachteile und Risiken die es in der Preisdifferenzierung gibt

Die Preisdifferenzierung bietet zwar viele Vorteile, kann aber auch mit verschiedenen Nachteilen und Risiken verbunden sein:

  • Kundenunzufriedenheit: Kunden, die herausfinden, dass sie mehr für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlt haben als andere, können sich benachteiligt fühlen, was zu Unzufriedenheit oder sogar zum Verlust von Kunden führen kann.
  • Komplexität: Die Implementierung und Verwaltung unterschiedlicher Preisstrukturen kann kompliziert sein und erfordert oft zusätzliche Ressourcen und Systeme.
  • Preiswahrnehmung: Häufige Preisänderungen oder zu aggressive Preisdifferenzierungsstrategien können das Image eines Unternehmens beeinträchtigen und als unsicher oder unzuverlässig wahrgenommen werden.
  • Wettbewerbsreaktion: Konkurrenten könnten auf Preisdifferenzierungsstrategien reagieren, indem sie ihre eigenen Preise anpassen oder aggressive Marketingkampagnen starten.
  • Rechtliche und regulatorische Risiken: In einigen Ländern oder Branchen kann Preisdiskriminierung gesetzlich eingeschränkt oder verboten sein.
  • Kannibalismus: Wenn Kunden von einem teureren auf ein günstigeres Produkt wechseln, weil sie von den unterschiedlichen Preisen erfahren, kann dies den Gewinn des Unternehmens verringern.
  • Verwaltungsaufwand: Die Verfolgung und Analyse der Wirksamkeit von Preisdifferenzierungsstrategien kann arbeits- und zeitintensiv sein.
  • Risiko von Graumarktaktivitäten: Wenn Produkte in einem Marktsegment zu einem niedrigeren Preis verkauft werden, können diese Produkte auf dem "Graumarkt" wieder verkauft werden, was zu ungewollter Konkurrenz für das eigene Unternehmen führen kann.
  • Kommunikationsherausforderungen: Es kann schwierig sein, die Gründe für unterschiedliche Preise effektiv an Kunden zu kommunizieren, insbesondere wenn die Unterschiede nicht klar auf Wert oder Kosten basieren.
  • Kurzfristige Gewinne, langfristige Verluste: Obwohl Preisdifferenzierung kurzfristige Umsatzsteigerungen erzielen kann, könnte sie, wenn sie nicht richtig umgesetzt wird, langfristige Kundenbeziehungen oder den Markenwert beeinträchtigen.

Unternehmen müssen diese potenziellen Nachteile sorgfältig abwägen und ihre Preisdifferenzierungsstrategien entsprechend anpassen, um Risiken zu minimieren und die Kundenzufriedenheit zu maximieren.

Preisdifferenzierung im Unternehmen implementieren

Ein Preisdifferenzierungsprojekt in einem Unternehmen erfordert eine sorgfältige Planung und Implementierung. Hier sind Schritte, die Unternehmen in der Regel befolgen, um ein solches Projekt erfolgreich umzusetzen:

  • Marktforschung durchführen: Untersuchen Sie den Markt, um die Zahlungsbereitschaft, Bedürfnisse und Vorlieben verschiedener Kundensegmente zu verstehen. Dies kann durch Umfragen, Fokusgruppen und die Analyse von Verkaufsdaten erreicht werden.
  • Ziele definieren: Legen Sie klare Ziele für die Preisdifferenzierung fest, z.B. Umsatzsteigerung, Gewinnung neuer Marktsegmente oder bessere Auslastung von Kapazitäten.
  • Segmentierung: Identifizieren Sie die verschiedenen Marktsegmente, die Sie ansprechen möchten, und definieren Sie Kriterien für diese Segmente (z.B. geografische Lage, Einkommensniveau, Verbraucherverhalten).
  • Preisstrategie entwickeln: Entwerfen Sie eine Preisstrategie für jedes Segment, basierend auf dessen Zahlungsbereitschaft und Kostenstrukturen. Dies kann beinhalten: Mengenrabatte, zeitbasierte Preise, geografische Preise oder Versionen eines Produkts mit unterschiedlichen Preispunkten.
  • Implementierung: Führen Sie die notwendigen technischen und organisatorischen Änderungen durch, um die Preisdifferenzierung umzusetzen. Dies kann die Anpassung von IT-Systemen, Schulungen für Verkaufspersonal oder die Einführung neuer Vertriebskanäle beinhalten.
  • Kommunikation: Kommunizieren Sie die neuen Preise und deren Gründe sowohl intern (an Mitarbeiter) als auch extern (an Kunden). Ein transparenter Ansatz kann dabei helfen, mögliche negative Reaktionen zu minimieren.
  • Monitoring und Anpassung: Überwachen Sie die Ergebnisse der Preisdifferenzierung regelmäßig. Analysieren Sie Verkaufsdaten, Kundenzufriedenheit und andere relevante Metriken, um die Effektivität der Strategie zu bewerten. Passen Sie die Preise und Strategien bei Bedarf an.
  • Risikomanagement: Berücksichtigen Sie potenzielle Risiken wie negative Kundenreaktionen, Graumarktaktivitäten oder rechtliche Herausforderungen. Entwickeln Sie Pläne, um diesen Risiken zu begegnen oder sie zu minimieren.
  • Feedback einholen: Sammeln Sie regelmäßig Feedback von Kunden, Vertriebsmitarbeitern und anderen Stakeholdern, um die Preisdifferenzierungsstrategie zu verbessern.
  • Langfristige Überprüfung: Werten Sie die langfristigen Auswirkungen der Preisdifferenzierung auf Umsatz, Gewinn und Kundenzufriedenheit aus und nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor.

Ein erfolgreicher Ansatz zur Preisdifferenzierung erfordert nicht nur eine gute Marktkenntnis, sondern auch Flexibilität, um auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren und die Strategie entsprechend anzupassen.

Herausforderungen

Die Implementierung von Preisdifferenzierung kann für Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein:

  • Datenmanagement und Analytik: Um erfolgreich differenzierte Preise festzulegen, ist eine umfassende Datenerhebung und -Analyse erforderlich. Die Herausforderung besteht darin, genaue und relevante Daten zu sammeln, um präzise Preisentscheidungen treffen zu können.
  • Technologische Infrastruktur: Die Umsetzung effektiver Preisdifferenzierungsstrategien erfordert oft fortschrittliche Technologien und Systeme. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre IT-Infrastruktur robust genug ist, um die komplexen Anforderungen der Preisdifferenzierung zu bewältigen.
  • Widerstand seitens der Kunden: Kunden könnten Preisdifferenzierung als ungerecht empfinden und möglicherweise skeptisch gegenüber Unternehmen sein, die diese Strategie anwenden. Die Herausforderung besteht darin, die Akzeptanz und Zustimmung der Kunden zu gewinnen.
  • Grenzen der Personalisierung: Eine zu granulare Preisdifferenzierung kann dazu führen, dass Kunden das Vertrauen in ein Unternehmen verlieren, insbesondere wenn die Unterschiede nicht transparent sind. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene Personalisierung zu erreichen, die die Kundenbedürfnisse respektiert.
  • Preistransparenz im digitalen Zeitalter: In einer Welt, in der Informationen leicht verfügbar sind, ist es schwieriger geworden, unterschiedliche Preise zu verbergen. Kunden können Preise vergleichen, und undurchsichtige Differenzierungsstrategien könnten das Vertrauen beeinträchtigen.
  • Wettbewerbsdruck: Wenn Wettbewerber ähnliche Differenzierungsstrategien anwenden, kann dies zu einem intensiven Wettbewerb und möglicherweise zu einem Preisverfall führen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Differenzierung aufrechtzuerhalten.
  • Änderung der Kundenpräferenzen: Kundenpräferenzen können sich im Laufe der Zeit ändern, und Unternehmen müssen ihre Preisdifferenzierung entsprechend anpassen. Dies erfordert eine kontinuierliche Überwachung des Marktes und eine flexible Anpassung der Preisstrategien.
  • Rechtliche und ethische Bedenken: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Preisdifferenzierungspraktiken den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und ethisch vertretbar sind. Rechtliche Herausforderungen können auftreten, wenn bestimmte Formen der Preisdifferenzierung als diskriminierend betrachtet werden.

Die Überwindung dieser Herausforderungen erfordert eine sorgfältige Planung, Ressourcenallokation und kontinuierliche Anpassung der Preisdifferenzierungsstrategien, um sicherzustellen, dass sie effektiv und nachhaltig sind.

Marktrelevante Faktoren in der Preisdifferenzierung

Die erfolgreiche Anwendung von Preisdifferenzierung erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis der Kundenpräferenzen, sondern auch eine genaue Analyse marktrelevanter Faktoren. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich die Dynamik des Marktes und können die Wirksamkeit von Preisdifferenzierungsstrategien erheblich beeinflussen. Einige marktrelevante Faktoren, die Unternehmen berücksichtigen sollten, sind:

  • Wettbewerbssituation:

Die Intensität des Wettbewerbs in einer Branche hat direkte Auswirkungen auf die Umsetzbarkeit von Preisdifferenzierung. In stark umkämpften Märkten könnten Kunden leichter zu Wettbewerbern wechseln, wenn sie sich benachteiligt fühlen. Unternehmen müssen daher ihre Preise in Relation zur Wettbewerbssituation setzen.

  • Marktzyklus:

Die Position des Marktes im Zyklus (Einführung, Wachstum, Reife, Rückgang) kann die Zahlungsbereitschaft der Kunden beeinflussen. In der Einführungsphase könnten Kunden möglicherweise höhere Preise akzeptieren, wenn sie eine innovative Lösung suchen, während in reifen Märkten die Preiselastizität tendenziell höher ist.

  • Konjunkturelle Schwankungen:

Wirtschaftliche Auf- und Abschwünge können die Kaufkraft der Kunden beeinflussen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Kunden möglicherweise preissensibler, was spezifische Anpassungen der Preisdifferenzierung erfordert, um die Kundenbindung aufrechtzuerhalten.

  • Technologische Entwicklungen:

Fortschritte in der Technologie können die Kosten für die Herstellung von Produkten beeinflussen und ermöglichen es Unternehmen, effizientere Preisdifferenzierungsstrategien zu entwickeln. Digitalisierung und Datenanalysen eröffnen beispielsweise Möglichkeiten für intelligente Preisdifferenzierung.

  • Regulatorische Rahmenbedingungen:

Unterschiedliche Länder und Branchen haben unterschiedliche Vorschriften in Bezug auf Preisdifferenzierung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Strategien mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften konform sind, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

  • Veränderungen im Kundenverhalten:

Die Art und Weise, wie Kunden Produkte kaufen und wofür sie bereit sind zu zahlen, ändert sich ständig. Unternehmen müssen Trends im Kundenverhalten erkennen und ihre Preisdifferenzierungsstrategien entsprechend anpassen, um relevant zu bleiben.

  • Globale Marktdynamik:

In globalen Märkten können Währungsschwankungen, kulturelle Unterschiede und regionale Präferenzen die Effektivität von Preisdifferenzierung beeinflussen. Internationale Unternehmen müssen diese Faktoren in ihre Preisstrategien integrieren.

Ein tiefgreifendes Verständnis dieser marktrelevanten Faktoren ermöglicht es Unternehmen, ihre Preisdifferenzierungsstrategien zu optimieren und flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren. Eine kontinuierliche Marktanalyse und Anpassung der Preise sind entscheidend, um eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.

Unsere nächsten Seminartermine

Erweitern Sie Ihr Expertenwissen und perfektionieren Sie Ihre Fähigkeiten im Marketing, indem Sie an unseren geplanten Seminaren teilnehmen. Hier Erfahren Sie alles Wichtige zu den anstehenden Seminarterminen:

Fazit zum Thema Preisdifferenzierung

Insgesamt verdeutlicht dieser Blogbeitrag, dass Preisdifferenzierung eine komplexe, jedoch äußerst wirkungsvolle Strategie für Unternehmen sein kann. Die verschiedenen Formen der Preisdifferenzierung, sei es geografisch, zeitlich, personenbezogen oder mengenmäßig, eröffnen vielfältige Möglichkeiten, um auf unterschiedliche Marktbedingungen und Kundenpräferenzen einzugehen. Die präzise Identifikation von Teilmärkten und die genaue Anpassung des Marketing Mix sind dabei entscheidend für den Erfolg dieser Strategie.

Während die Vorteile der Preisdifferenzierung, wie Umsatzmaximierung, bessere Marktsegmentierung und effizientere Ressourcennutzung, deutlich sind, dürfen die potenziellen Nachteile nicht vernachlässigt werden. Kundenunzufriedenheit, komplexe Implementierung, und mögliche rechtliche Hürden erfordern eine sorgfältige Planung und Überwachung seitens der Unternehmen.

Besonders im Online-Handel eröffnen sich neue Dimensionen der Preisdifferenzierung, jedoch birgt dies auch ethische Überlegungen hinsichtlich der Kundenwahrnehmung und Transparenz. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Vorteile der Preisdifferenzierung zu nutzen, ohne das Vertrauen der Kunden zu gefährden.

Letztendlich sollte Preisdifferenzierung als ein dynamischer Prozess betrachtet werden, der kontinuierliche Anpassungen erfordert, um den sich wandelnden Marktbedingungen gerecht zu werden. Unternehmen, die diese Strategie geschickt umsetzen und dabei die Bedürfnisse ihrer Kunden im Blick behalten, können langfristig von den vielfältigen Vorteilen profitieren.

Sie möchten Ihre Marketing Kenntnisse erweitern?

Lassen Sie sich von unserem Experten beraten.

Michael BerneckerMichael Bernecker

Tel.: +49 (0)800 - 99 555 15
E-Mail senden

 

 

 

 

#Preisdifferenzierung#Preis#Preisdiskriminierung#Preispolitik

Die Erfahrungskurve – Mit Struktur zu mehr Wachstum

4.9/5 - (10 votes)

Die Erfahrungskurve ist ein grundlegendes Konzept, das in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und Industrie Anwendung findet. Sie beschreibt die Tendenz, dass die Kosten für die Produktion oder Durchführung einer Aufgabe tendenziell sinken, je mehr Erfahrung und Wissen in diesem Bereich gesammelt werden. Dieses Prinzip basiert auf der Vorstellung, dass wiederholte Aktivitäten zu Effizienzsteigerungen führen, was wiederum zu Kosteneinsparungen führen kann.

In diesem Beitrag werden wir uns genauer mit der Erfahrungskurve, ihrer Bedeutung und den Faktoren beschäftigen, die ihre Anwendung beeinflussen.

Definition der Erfahrungskurve

Das Konzept der Erfahrungskurve konzentriert sich auf den Kostendegressionseffekt, der sich nach den Untersuchungen einiger Strategischer Studien über längere Zeit in vielen Branchen einstellt. Der Erfahrungskurveneffekt besagt, dass bei jeder Verdopplung des kumulierten Produktions- bzw. Absatzvolumens eine 20-30 prozentige Verringerung der Stückkosten zu konstanten Preisen eintritt. Je eher eine Unternehmung am Markt auftritt, desto mehr Erfahrungen kann sie sammeln und desto eher werden ihre Produktionskosten sinken.

Die Erfahrungskurve umfasst sämtliche Kostenelemente. Es kann eine Gesamtkurve für alle in der Unternehmung bzw. innerhalb eines Geschäftsbereiches entstehenden Kosten erstellt werden. Dadurch können die Interdependenzen zwischen technischer und ökonomischer Sphäre quantifizierbar gemacht werden.

Erfahrungskurve

Ursachen für den Erfahrungskurveneffekt

Als Ursachen der Kostendegression lassen sich folgende Gründe anführen:

  • Durch den Einsatz neuartiger Fertigungsmethoden, durch Rationalisierung und Automatisierung steigt die Produktivität.
  • Fixkostendegression und economy of scale-Kostenvorteile werden durch Massenproduktion realisiert. Bei steigender Produktionsmenge können kostengünstigere Produktionsmethoden eingesetzt werden.
  • Produktveränderung und -anpassung sind in Bezug auf die Erzielung niedrigerer Kosten durchzuführen.
  • Ein Lerneffekt ergibt sich als Ergebnis der Übung und des wiederholten Ausführens der Arbeitstätigkeit. Dies führt zu einer Verringerung der Fertigungszeiten oder Reduzierung der Ausschußquote und damit zu Fertigungs- und Materialkostensenkungen (Kostensenkung durch Lernen).

Marketingleiter/in (DIM)

Marketingleiter (DIM)

Erfahrungskurve: Erfolgsfaktoren

Aus der Erfahrungskurve lassen sich die strategischen Erfolgsfaktoren Marktanteil und Marktwachstum ableiten:

Mit zunehmendem Marktanteil ist ein Kostensenkungspotential gegeben, das zu Gewinnspannen und Wettbewerbsvorteilen führt. Derjenige Anbieter, der es versäumt oder dem es nicht gelingt, bestimmte Marktanteile und damit Kostenrückgänge zu erreichen, wird mit Sicherheit in absehbarer Zeit seine Wettbewerbsfähigkeit teilweise oder ganz verlieren. Der Anbieter mit dem höchsten Marktanteil für ein bestimmtes Produkt hat dagegen die Möglichkeit, die niedrigsten Kosten zu realisieren. Neue Produkte müssen in vielen Fällen solange zu Preisen verkauft werden, die unter den Herstell- und Absatzkosten liegen, bis ein größeres Verkaufsvolumen erreicht wird.

Der zweite grundlegende strategische Erfolgsfaktor im Rahmen der Erfahrungskurve ist das Marktwachstum. Bei einem niedrigen Marktwachstum dauert es länger, bis sich die kumulierten Produktionsmengen verdoppeln und diese zu entsprechenden Kostendegressionen führen als bei schnellem Marktwachstum. Bei schnellerem Marktwachstum führt die kumulierte Produkterfahrung zu kurzfristig feststellbaren Kostendegressionen, die die Rentabilität der Unternehmung ebenfalls kurzfristig verbessern.

Problemlösung mithilfe der Erfahrungskurve

Das Erfahrungskurvenkonzept kann u. a. bei der Lösung folgender Probleme hilfreiche Hinweise geben:

  • Prognose längerfristiger Kosten- und Preisentwicklungen,
  • Abschätzung potentieller Kostensituationen von Konkurrenten,
  • Quantifizierung der Veränderung von Marktanteilsveränderungen,
  • Beurteilung der strategischen Ausgangslage,
  • Ermittlung produktspezifischer Rationalisierungspotentiale,
  • Fundierung von Entscheidungen zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug.

Das Erfahrungskurvenkonzept ist ein einfaches Erklärungsmodell zum besseren Verständnis planungsrelevanter Zusammenhänge. Ihre relative Betrachtungsweise bietet wertvolle Hinweise auf Gesetzmäßigkeiten und Beziehungszusammenhänge. Allerdings birgt das einseitige Denken in Absatzvolumina und davon abhängiger Kostendegression dann Gefahren, wenn marktbezogene Flexibilitätserfordernisse unberücksichtigt bleiben.

Fazit zur Erfahrungskurve

Die Erfahrungskurve ist ein essenzielles Konzept, das die Kostensenkungstendenz mit zunehmender Erfahrung und Wissen beschreibt. Es bietet wertvolle Einsichten für die Wirtschaft und Industrie, indem es Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen durch wiederholte Aktivitäten veranschaulicht. Die Erfolgskriterien Marktanteil und Marktwachstum sowie die Anwendung in Problemlösungen betonen die Relevanz der Erfahrungskurve für strategische Entscheidungen. Dennoch erfordert ihre ganzheitliche Nutzung die Berücksichtigung von Marktflexibilität.

Wir entwickeln mit Ihnen eine auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Marketingstrategie!

Lassen Sie sich von unserem Experten beraten!

Bastian FoersterBastian Foerster

Tel.: +49 (0)800 - 99 555 15
E-Mail senden

Preispolitik – Die Macht des Preises im Marketing-Mix

3.9/5 - (8 votes)

Eine solide Preispolitik ist ein entscheidender Bestandteil eines jeden Marketing-Mix. Von der Festsetzung der Preise bis zur Verwaltung von Rabatten und Werbeaktionen hat die Preisgestaltung einen großen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Egal, ob Sie gerade erst anfangen oder bereits etabliert sind, es ist wichtig, die Bedeutung des Preises im Marketing-Mix zu verstehen. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Bedeutung des Preises im Marketing-Mix ein und erörtern die wichtigsten Punkte, die bei der Festlegung einer Preispolitik zu berücksichtigen sind.

Preispolitik als Teil des Marketing-Mix

Die Preispolitik ist eine der vier Komponenten des Marketing-Mix, den sogenannten 4 Ps (Product, Promotion, Price, Placement). Sie ist der einzige Instrumentalbereich des Marketings, dessen Entscheidungen keine Investitionen oder Budgets beanspruchen, dafür aber den monetären Rückfluss des Geldes maßgeblich mitbestimmen. Nicht selten ist ein falscher Preis einer der Hauptfaktoren für einen Misserfolg eines Produkts oder einer Dienstleistung am Markt. Es gibt typischer Weise vier Anlässe, die eine Veränderungen der Preispolitik bewirken:

  • Erstfestlegung des Einführungspreises, z. B. bei neuen Produkten und Dienstleistungen, neuen Absatzwegen, neuen Märkten oder Einzelfertigungen
  • Preisänderungen, initiiert durch das anbietende Unternehmen, z. B. bei Nachfrage-, Kostenänderungen oder bei Inflation, Güterknappheit
  • Preisveränderungen, initiiert durch die Konkurrenz
  • Verbundwirkungen mit anderen Produkten bei Mehrproduktunternehmen

Neben der eigentlichen Preispolitik ordnet man preispolitisch nahe Entscheidungen über die Konditionen des Leistungsangebots zu. Um dies zu verdeutlichen, spricht man gerne auch von Kontrahierungspolitik.

„Die Preis- und Konditionenpolitik (Kontrahierungspolitik) umfasst die Gesamtheit aller Entscheidungen, welche die Entwicklung, Planung und Durchsetzung von Preisalternativen für die Leistungsströme eines Anbieters betreffen. Zu den sehr preisnahen Entscheidungsfeldern werden auch die mit dem Kauf verbundenen Konditionen, wie z. B. Zahlungs- und Lieferbedingungen, gezählt.“

Maßnahmen, Instrumente und Strategien der Preispolitik

Für ein Unternehmen ist es entscheidend, die richtigen Instrumente der Preispolitik inklusive der richtigen Strategie anzuwenden, um den Gewinn zu maximieren und auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Es gibt zwei Haupttypen von Preisstrategien, die Unternehmen anwenden können - die Festpreisstrategie und die Preisabfolgestrategie.

Die Festpreisstrategie

Bei der Festpreisstrategie ist eine statische Preisstrategie. Hier legt das Unternehmen einen einheitlichen Preis für sein Produkt oder seine Dienstleistung fest, unabhängig von den Marktbedingungen oder dem Preis der Konkurrenz. Diese Art der Preispolitik kann in drei verschiedene Strategien unterteilt werden: Hochpreis-, Mittelpreis- und Niedrigpreisstrategie.

  • Mit der Hochpreisstrategie (Prämienpreise) wird typischerweise eine qualitative Besserstellung der Leistung verbunden. Der Preis wird höher angesetzt als bei der Konkurrenz. Über diesen vergleichsweise höheren Preis werden auch höhere Gewinnmargen für das Unternehmen angestrebt, indem der größtmögliche Nutzen aus jedem Verkauf gezogen werden soll, da die Kunden bereit sind, für ein vermeintlich hochwertiges Produkt mehr zu bezahlen. Ein zu hoher Preis kann jedoch die Zahl der potenziellen Käufer einschränken, so dass diese Strategie mit Bedacht eingesetzt werden sollte.
  • Die mittlere Preisstrategie besteht darin, den Preis auf dem gleichen Niveau wie die Konkurrenz festzusetzen, so dass das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt und dennoch einen Gewinn erzielt. Diese Gestaltung des Preises ist eine gute Option für Unternehmen, die einen Gewinn erzielen wollen, ohne den Preis der Konkurrenz unterbieten zu müssen.
  • Die Niedrigpreisstrategie (Promotionspreise) versucht über den Preis große Marktanteile zu erringen, um Erfahrungskurven- bzw. Lerneffekte zu realisieren und somit dennoch einen angestrebten Gewinn zu erzielen. Dazu wird der Preis unter das Niveau der Konkurrenz gesetzt. Dies kann eine praktikable Option für Unternehmen sein, die Marktanteile gewinnen wollen, da sie auf diese Weise aus Preispunkten Kapital schlagen können. Diese Strategie kann auch dazu dienen, den Absatz zu steigern, da die Kunden bei einem günstigen Preis eher bereit sind, in großen Mengen zu kaufen.

Die Preisabfolgestrategie

Die andere Art der Preisstrategie ist die Preisabfolgestrategie, bei der der Preis geändert wird, um einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erlangen. Diese dynamische Strategie kann in zwei verschiedene Strategien unterteilt werden: die Abschöpfungsstrategie und die Penetrationsstrategie.

  • Bei der Abschöpfungsstrategie, auch Skimming-Strategie genannt, wird der Preis höher angesetzt als bei der Konkurrenz, um die Aufmerksamkeit des Kunden zu gewinnen. Dies geschieht in der Regel in der Anfangsphase des Lebenszyklus eines Produkts, wenn die Kunden eher bereit sind, für ein vermeintlich hochwertiges Produkt einen Aufpreis zu zahlen. Diese Strategie empfiehlt sich insbesondere bei Produkten mit hohem Innovationsgehalt verbunden mit hohen Prestige- oder Imagewert sowie bei Fehlen eines direkten Wettbewerbsproduktes. Lässt mit der Zeit der Neuheitswert des eingeführten Produktes nach, sinkt das Image oder treten weitere Anbieter am Markt auf, werden durch Absenken des Preises weitere Nachfrager angesprochen.
  • Bei der Penetrationsstrategie oder Marktdurchdringungsstrategie wird der Preis niedriger angesetzt als bei der Konkurrenz, um mehr Marktanteile zu gewinnen. Dies geschieht in der Regel in den späteren Phasen des Lebenszyklus eines Produkts, wenn die Kunden bei einer niedrigeren Preisuntergrenze eher geneigt sind, in großen Mengen zu kaufen. Ziele dieser dynamischen Strategie sind rasche Gewinnung von Marktanteilen, deutliche Erhöhung des Produktionsvolumens. Darüber hinaus werden neue, potenzielle Konkurrenten abgeschreckt. Im Laufe einer gewissen Zeit werden die Preise dann kontinuierlich angehoben.

Mit Hilfe der Festpreisstrategie oder der Preisabfolgestrategie können Unternehmen durch die Preisgestaltung die Gewinnmaximierung und die Wettbewerbsfähigkeit optimieren. Bei der Entscheidung für die eine oder andere Strategie müssen stets die Markt- und Wettbewerbsbedingungen berücksichtigt werden.

Zertifizierter Produktmanager (DIM)

Zertifizierter Produktmanager

Erkenntnisse über das preisbezogene Nachfrageverhalten in der Preispolitik

Um als Anbieter den effizientesten Preis zu finden, ist es wünschenswert, die Nachfragereaktion auf Produkte oder Dienstleistungen mit unterschiedlichen Preisen zu kennen.

Diese Marktreaktionsfunktion bildet modellhaft die sogenannte Preis-Absatz-Funktion (PAF) ab. Sie stellt den Zusammenhang von Marktpreis und am Markt nachgefragter Menge dar. Als Grundannahme wird davon ausgegangen, dass ein negativer Zusammenhang von Preis und nachgefragter Menge gilt. Also wird umso weniger nachgefragt, je teurer ein Produkt ist.

Sehr vereinfachend kann man sich diesen Zusammenhang im Markt zwischen Preis und Absatzmenge linear vorstellen. Zwangsläufig muss dann diese Preis-Absatz-Funktion sowohl die Mengenachse also auch die Preisachse schneiden. Aber auch im Fall einer nichtlinearen Funktion kann dies nachvollziehbar der Fall sein. Der Schnittpunkt mit der Preisachse (Prohibitivpreis) ist dann jener Preis, bei dem kein Handel mehr stattfindet, sprich die Menge ist Null. Die Sättigungsmenge bezeichnet dagegen den Schnittpunkt mit der Mengenachse, da eine solche Menge nur verschenkt werden kann, also nur bei einem Marktpreis in Höhe von Null im Markt abgesetzt werden kann.

Preispolitik

Neben diesen beiden charakteristischen Punkten ist die Steilheit des Kurvenverlaufs sehr aussagekräftig hinsichtlich der Suche nach dem optimalen Preis aus Sicht des Anbieters. Je flacher sie verläuft, umso drastischer reagieren die Nachfrager auf Preisänderungen, und je steiler sie geneigt ist, umso weniger reagieren die Käufer mit der Nachfragemenge auf Preisänderungen. Letzteres kann z.B. dadurch zu begründen sein, dass die Konsumenten kaum auf Substitute ausweichen können und sie auf das angebotene Produkt angewiesen sind. In der Praxis der Preispolitik ist die modellhafte Bestimmung einer solchen Nachfragefunktion häufig schwierig. Oft muss es ausreichen, nur Teile der Nachfragefunktion modellhaft abzubilden oder sich der Nachfragereaktion bei sehr kleinen Preisänderungen anzunähern, also die sogenannten Preiselastizitäten der Nachfrage als Maß für die Konsequenzen, die aus einer Preisänderung resultieren.

Preispolitik

Sind die Preis-Absatz-Funktion sowie die Kostenfunktion (im einfachsten Fall auch linear) bekannt, können leicht die gewinnmaximale Preis-Mengen-Kombination (Cournot-Punkt) bestimmt werden. Die optimale Absatzmenge ergibt sich bei jener Menge, bei der Grenzkosten und Grenzerlös gleich sind. Der zugehörige optimale Absatzpreis lässt sich dann mithilfe der Preis-Absatz-Funktion berechnen.

Preisdifferenzierung als preisbezogene Marktsegmentierung der Preispolitik

Bei einer nachfrageorientierten Preispolitik erfolgt die Preisfindung im Hinblick auf die potentiellen Kunden. Die Preisbildung orientiert sich an den Kaufpräferenzen und den individuellen Kosten-Nutzen-Relationen der Käufer. Das Konzept der Preisdifferenzierung beschreibt den Sachverhalt, dass der Anbieter eine weitestgehend gleiche Leistung zur gleichen Zeit auf verschiedenen Teilmärkten (Segmenten) zu unterschiedlichen Preisen anbietet. Damit sich tatsächlich in diesen Marktsegmenten bei identischen Leistungen unterschiedliche Preise realisieren lassen, müssen diese Marktsegmente abgrenzbar sein, um einen Wechsel der Nachfrager zwischen den Märkten zu verhindern, und es müssen deutlich unterschiedliche Verhaltensweisen der Nachfrager hinsichtlich des Angebotspreises vorhanden sein. Nach den Kriterien zur Segmentabgrenzung lassen sich folgende Preisdifferenzierungen unterscheiden:

  • Personelle Preisdifferenzierung, z. B. Kinderermäßigung bei Eintrittspreisen;
  • Verwendungsbezogene oder prozessbedingte Preisdifferenzierung, z. B. Alkohol für Konsum oder für Produktionszwecke;
  • Zeitliche Preisdifferenzierung, z. B. Haupt- oder Nebensaisonpreise;
  • Qualitativ bedingte Preisdifferenzierung, welche keine reine Preisdifferenzierung darstellt, z. B. Standard- oder Luxusausführung eines Produktes;
  • Räumliche Preisdifferenzierung, z. B. Dumpingpreise auf Exportmärkten;
  • Quantitative Preisdifferenzierung, z. B. bei größeren Abnahmemengen eine Preisreduktion pro Einheit;
  • Preisbündelung: Verlässt man die Annahme des Ein-Produkt-Unternehmens, dann können Produktbündel häufig mit unterschiedlichen Preisen differenziert werden.

Die verschiedenen Orientierungen in der Preispolitik

Bei der Preisfestlegung gibt es verschiedene Faktoren, an denen Unternehmen sich orientieren können. Entweder man orientiert sich am Markt, an der Konkurrenz, an der Nachfrage oder an den Kosten. Daraus ergeben sich vier Ausprägungen der Preisfindung;

  • Marktorientierte Preispolitik
  • Konkurrenzorientierte Preispolitik
  • Nachfrageorientierte Preispolitik
  • Kostenorientierte Preispolitik

Marktorientierte Preispolitik

Die marktorientierte Preispolitik ist eine Preisstrategie, die auf der Analyse sowohl der Wettbewerber als auch der Kunden beruht. Bei dieser Preisstrategie werden die Wettbewerbslandschaft und das Verhalten der Kunden untersucht, um die besten Preisstrategien zur Gewinnmaximierung zu ermitteln. Die marktorientierte Preispolitik soll sicherstellen, dass die Preise marktgerecht, wettbewerbsfähig und rentabel sind. Es soll sichergestellt werden, dass die Preisgestaltung für die Kunden attraktiv ist und gleichzeitig die Gewinne maximiert werden.

Konkurrenzorientierte Preispolitik

In vielen Situationen ist ein Anbieter dazu gezwungen, die Angebotspreise der Wettbewerber zu berücksichtigen und die Relation zu den eigenen Preisen zu steuern. Je ähnlicher und in den Augen der Nachfrager austauschbarer die angebotenen Leistungen sind, umso notwendiger ist es, diese Preise in der Preisfindung einzubeziehen. Die konkurrenzorientierte Preispolitik lässt sich dabei prinzipiell drei Strategien unterscheiden:

  • Wirtschaftsfriedliches Verhalten: Die Wettbewerber richten ihre Preisgestaltung nach absatz- und preispolitischen Regeln aus, ohne der Konkurrenz schaden zu wollen.
  • Kampfverhalten: Ein Wettbewerber versucht durch Preisgestaltung und anderen absatzpolitischen Instrumenten andere Anbieter aus den Markt zu drängen. Häufig kommt es zu Preiskämpfen, die nicht selten allen Wettbewerbern schaden.
  • Koalitionsverhalten: Mehrere Anbieter kommen stillschweigend oder durch Abreden zur Vereinbarung, sich durch preispolitische Aktionen nicht zu schaden. Häufig kommt das sogenannte Signaling zur Anwendung. Hierbei werden Preisänderungen öffentlich angekündigt, um die Wettbewerber vorzubereiten und zu ähnlichen Verhaltensweisen zu veranlassen.

Nachfrageorientierte Preispolitik

Die nachfrageorientierte Preispolitik ist eine Preisgestaltungsmethode, die die Nachfrage nach bestehenden Produkten auf dem Markt berücksichtigt und die Preise entsprechend anpasst. Es ist wichtig, die Preiselastizität im Auge zu behalten, die angibt, wie viele Kunden ein Unternehmen verliert, wenn es seine Preise anhebt. Mit einer Differenzierungsstrategie kann man Alleinstellungsmerkmale für ein Produkt oder eine Dienstleistung schaffen und bei den Kunden durch Qualität oder Image punkten. Dadurch kann sich ein Unternehmen von der Konkurrenz abheben und die Bereitschaft der Kunden, mehr für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu bezahlen, beeinflussen. Unternehmen können ihr Markenimage und ihre Kundentreue nutzen, um den Eindruck einer höheren Qualität zu erwecken und die Preise in die Höhe zu treiben.

Um den Gewinn zu maximieren, ist es wichtig, die Nachfrage nach bestehenden Produkten auf dem Markt zu kennen. Die Unternehmen müssen berücksichtigen, wie ihre Kunden das Produkt und seine Qualität wahrnehmen und ob sie bereit sind, mehr dafür zu bezahlen. Mit einer nachfrageorientierten Preisgestaltung können Unternehmen ihre Preise auf der Grundlage der aktuellen Marktbedingungen und der Kundennachfrage anpassen.

Kostenorientierte Preispolitik

Eine kostenorientierte Preisfindung folgt dem Grundgedanken, dass durch die abgeleitete Preisforderung bestimmte, verfahrensabhängige Kostenbestandteile (Voll- oder Teilkostenrechnung) gedeckt werden. Dabei beschreibt eine progressive Kalkulation, wenn auf Basis der betrieblichen Kosten zuzüglich eines Gewinnaufschlages die Preisforderung ermittelt wird, und als retrograde Kalkulation bezeichnet man die Vorgehensweise, wenn von einem marktgegebenen Verkaufspreis ausgehend überprüft wird, ob dieser unter Kostendeckungsaspekten vertretbar ist. Unter Betrachtung des gesamten Leistungsprogramms eines Anbieters kann es auch zweckmäßig sein, die Aspekte des Nachfrageverhaltens sowie der Wettbewerbssituation mit der Kostenorientierung zu verknüpfen. Mittels eines kalkulatorischen Ausgleichs durch eine Mischkalkulation können bestimmte Kostenunterdeckungen akzeptiert werden, wenn an anderer Stelle eine entsprechende Kostenüberdeckung das Gesamtergebnis des Sortimentes verbessert. Dies kann insbesondere dann eintreten, wenn die verschiedenen Produkte in einer Verbundbeziehung zueinanderstehen.

Konditionen- und Rabattpolitik

Die Konditionenpolitik fasst alle kontrahierungspolitischen Instrumente zusammen, die neben dem eigentlichen Produktpreis auch Gegenstand vertraglicher Vereinbarungen über das Leistungsentgelt stehen. Rabattpolitik beschreibt Preisnachlässe für bestimmte Leistungsübernahmen des Abnehmers. Dabei können die Ziele von Rabatten vielschichtig sein:

  • Umsatz- bzw. Absatzausweitung;
  • Erhöhung der Kundentreue;
  • Rationalisierung der Auftragsabwicklung;
  • Steuerung der zeitlichen Verteilung der Nachfrage sowie
  • Sicherung eines hochpreisigen Images trotz preiswerten Angebotes.

Nach der konkreten Ausrichtung der Rabatte lassen sich folgende Arten differenzieren:

  • Funktionsrabatte, zur Steuerung bestimmter Handelsfunktionen;
  • Mengenrabatte, zur Anregung größerer Auftragsvolumen;
  • Zeitrabatte, zur Beeinflussung der zeitlichen Verteilung der Nachfrage;
  • Treuerabatte, zur Kundenbindung; bzw.
  • Verbraucherrabatte, als Sonderform des Treuerabattes auf der Verbraucherebene.

Weitere kontrahierungspolitischen Überlegungen betreffen die Lieferbedingungen, welche den Umfang der Lieferverpflichtungen des Anbieters festlegen. Insbesondere muss präzise festgelegt werden, zu welchen Zeitpunkten Rechte und Pflichten und damit auch Gefahren und Kosten auf den Käufer übergehen. Die Zahlungsbedingungen legen alle wesentlichen Bestimmungen hinsichtlich des Zahlungszeitpunktes und der Zahlungsart fest. In vielen Branchen spielt die Finanzierung der angebotenen Produkte durch den Anbieter oder durch Dritte eine immer größere Rolle. Z. B. nimmt der Anteil der Autokäufe, die durch eigenen Banken und Finanzinstitute der Automobilhersteller finanziert werden, stetig zu. Ebenso bei internationalen Großprojekten insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern müssen die Leistungsanbieter neben der Leistungserstellung, auch die Finanzierung sicherstellen. Die Absatzkreditpolitik umfasst alle Maßnahmen eines Anbieters, um potenzielle Kunden mittels der Option einer Finanzierung zum Kauf zu veranlassen. Die beiden bekanntesten Instrumente sind der Lieferantenkredit und das Leasing.

Fazit zur Preispolitik

Als Teil des Marketing-Mix spielt die Preispolitik eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells, der Entscheidung über eine Produktpalette, der Einführung eines neuen Produkts, der Änderung von Preisen/Strategien und der Reaktion auf die Preisgestaltung der Konkurrenz. Daher sollte die Preisgestaltung nicht nur während der Gründungsphase, sondern auch danach analysiert werden. Eine durchdachte und strategisch orientiere Preisgestaltung schafft einen Vorteil am Markt.

Brauchen Sie Hilfe bei der Entwicklung einer erfolgreichen Marketing-Strategie?

Lassen Sie sich von unserem Experten beraten!Bastian Foerster

Herr Bastian Foerster

Tel.: +49 (0)800 - 99 555 15

E-Mail senden

Kostenführerschaft

Bei der Kostenführerschaft handelt es sich um eine besondere Art der Wettbewerbsstrategie, die als Alternative zur Nischenstrategie und Differenzierungsstrategie angesehen werden kann. Schon vor mehr als 40 Jahren hat die Geschichte dieser Strategie begonnen. Doch was ist eigentlich das Besondere an der Kostenführerschaft? Und wann ist es sinnvoll, sich aus unternehmerischer Sicht für sie zu entscheiden?

Definition – was ist die Kostenführerschaft?

Auf Basis der Kostenführerschaftstrategie sollen Produkte oder Dienstleistungen zu möglichst niedrigen Preisen angeboten werden. Der Kostenführer ist dementsprechend das Unternehmen, das es schafft, die Mitbewerber hier zu unterbieten und die „Preisführerschaft“ zu verteidigen. Auf Basis dieses Modells sollen dann wiederrum möglichst viele Produkte verkauft werden.

Ob es sich bei der Definition der klassischen Kostenführerschaft mittlerweile um einen Vorteil oder um einen Nachteil handelt, wird immer wieder diskutiert. Denn: Viele Verbraucher und auch viele Unternehmen verbinden mit niedrigen Preisen mittlerweile ein negatives Image. Daher haben sich heutzutage viele Marken, die eigentlich für ihre Kostenführerschaft bekannt waren, dazu entschlossen, hier einen etwas ausgeglicheneren Weg zu gehen.

Wettbewerbsstrategien

Ziele der Kostenführerschaft

Ein Unternehmen, das die Kostenführerschaft als Wettbewerbsstrategie wählt, hat es sich zum Ziel gesetzt, die günstigsten Preise in seinem Bereich anzubieten. Was sich für die betreffende Zielgruppe sehr attraktiv anhören mag, ist für das Unternehmen mit einem durchaus hohen Risiko verbunden.

Die folgenden Ziele sind für die Kostenführerschaft charakteristisch:

  1. Besonders niedrige Preise, die in gewisser Weise als Alleinstellungsmerkmal fungieren. Das Unternehmen erreicht unter anderem einen hohen Bekanntheitsgrad, weil es die besten Angebote in seinem Segment liefert.
  2. Damit die Preise möglichst niedrig gehalten werden können, ist es natürlich auch wichtig, an anderer Stelle zu sparen. Das bedeutet: Ein Unternehmen, das sich für die Kostenführerschaft entscheidet, wird immer darauf bedacht sein, beispielsweise in der Produktion oder im Absatz einzusparen.
  3. Um sicherzustellen, dass das Unternehmen auch langfristig wirtschaftlich agieren kann, ist es wichtig, möglichst viel zu verkaufen und den Marktanteil zu erhöhen.
  4. Viele Unternehmen, die sich auf die Kostenführerschaft fokussieren, haben es sich auch zum Ziel gesetzt, ihre Position gegen neue Unternehmen am Markt zu verteidigen. Sie versuchen, ihre Preise immer weiter zu drücken, um es anderen noch schwerer zu machen, überhaupt einen Einstieg zu finden.
  5. Trotz der niedrigen Preise soll natürlich eine möglichst hohe Qualität gewährleistet werden. Denn: Auch Kunden, die wenig Geld für Produkte zahlen, wären enttäuscht, wenn diese beispielsweise nach einmaliger Nutzung defekt wären.

Die Auflistung zeigt, dass bei der Kostenführerschaft mehrere Ziele aufeinandertreffen. Bei dieser Wettbewerbsstrategie handelt es sich dementsprechend um weitaus mehr als „nur“ niedrige Preise, sondern um ein verwobenes Konstrukt, das sich zwar nicht für alle, aber für viele Arten von Produkten eignet.

Die Kostenführerschaft – Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Niedrige Preise klingen für Kunden oft besonders attraktiv. Dennoch kann es sich nicht jedes Unternehmen, das eine möglichst große Zielgruppe ansprechen möchte, leisten, auf die Kostenführerschaft als Wettbewerbsstrategie zu setzen.

Damit die günstigen Konditionen überhaupt erst angeboten werden können, ist es unter anderem ratsam, den Fokus auf die folgenden Bereiche zu legen:

  1. Eine schlanke Fertigung, in deren Zusammenhang auf möglichst geringe Kosten gesetzt wird.
  2. Eine Organisation, die nicht kostenintensiv, aber effektiv ist.
  3. Ein engmaschiges Controlling. Viele Unternehmen, die sich auf die Kostenführerschaft fokussiert haben, beschäftigen Mitarbeiter, deren Aufgabe es ist, sich so gut wie ausschließlich um eine Reduzierung der Kosten, und damit die Basis für die günstigen Preise zu kümmern.
  4. Die entsprechenden Produkte müssen einfach hergestellt werden können. Gleichzeitig muss das Preis-Leistungsverhältnis überzeugen.

Die betreffenden Unternehmen sollten im Idealfall bereits über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen und dementsprechend nicht auf aufwendige Marketingmaßnahmen angewiesen sein. Oft lässt sich die Kostenführerschaft auch nur auf der Basis von weitestgehend standardisierten Produkten gewährleisten. Es wäre oft zu teuer, auf eine besonders breitgefächerte Produktvielfalt zu setzen. Unternehmen, die diese Strategie verfolgen, fokussieren sich daher meist nur auf eine Variante des Produkts und stellen diese in einer großen Stückzahl her.

Werden diese Voraussetzungen erfüllt, entwickelt sich das Business der verschiedenen Marken sogar oft zu einer Art Selbstläufer. Denn: Je mehr (günstige) Produkte verkauft werden, desto mehr Umsatz wird generiert und desto eher ist es möglich, noch günstiger zu produzieren. Eine Faustregel, die in diesem Zusammenhang immer wieder Anwendung findet, ist „Eine gesteigerte Produktion bedeutet niedrigere Preise“. Unternehmen, die mehr Material einkaufen, um ein bestimmtes Produkt herzustellen, zahlen hierfür auch meist weniger.

Die Voraussetzungen, die für die Kostenführerschaft erfüllt werden müssen, werden von verschiedenen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen realisiert. Vor allem im Bereich der Lebensmittel und in der Drogerie ist diese Wettbewerbsstrategie weit verbreitet. Jedoch setzen auch immer mehr Automobilhersteller und Bekleidungsketten auf diese Taktik.

Performance Marketing Manager DIM

Performance Marketing Manager (DIM) - Zertifikatslehrgang

Der Zertifikatslehrgang Performance Marketing Manager (DIM) unterrichtet Sie in 15 Online-Modulen über 2 Monate über alles Wichtige im Performance Marketing: effiziente Marketingaktivitäten, optimale Kundenansprache und genaue Kenntnisse der Zielgruppe.
Sie können jederzeit starten, sowie zeit- und ortsunabhängig lernen. Informieren Sie sich jetzt über unser Angebot:

Vor- und Nachteile der Kostenführerschaft

Kostenführerschaft Vorteile und Nachteile

Wie jede andere Wettbewerbsstrategie zeichnet sich auch die Kostenführerschaft durch Vor- und Nachteile aus. Vor allem dann, wenn es darum geht, sich als Unternehmen am Markt zu positionieren, ist es wichtig, sich mit den entsprechenden Details auseinanderzusetzen. Wer auf die niedrigsten Preise setzt, beeinflusst damit nicht nur seine Gewinnmarge und seine Verkaufszahlen, sondern auch oft sein Image.

Vorteile der Kostenführerschaft

  1. Wer es geschafft hat, sein Unternehmen und seine Preise auf Basis der Kostenführerschaft aufzubauen, macht es seinen Mitbewerbern oft schwer, Zutritt zum Markt zu erhalten. Je niedriger die Preise sind, desto schwerer ist es, diese zu unterbieten.
  2. Auch wenn es sich für den Endkunden oft etwas unrealistisch anhören mag: auch auf der Basis besonders niedriger Verkaufspreise ist es schlussendlich möglich, Gewinn zu erwirtschaften – auch dann, wenn der Druck seitens der Konkurrenz sehr hoch ist.
  3. Zu guter Letzt sollte auch das Verhältnis zwischen dem jeweiligen Kostenführer und seinen Lieferanten nicht unterschätzt werden. Denn: Je mehr produziert wird, desto mehr wird schlussendlich auch eingekauft. Wer viel einkauft, profitiert meist von einer starken Position gegenüber seinen Zulieferern.

Nachteile der Kostenführerschaft

Die Entscheidung für die Kostenführerschaft als Wettbewerbsstrategie kann jedoch auch mit vielen Herausforderungen verbunden sein. Unter anderem braucht es ein vergleichsweise hohes Startkapital, um überhaupt erst große Mengen an Produkten herstellen zu können. Dementsprechend sind die Investitionskosten, mit denen kalkuliert werden muss, bevor überhaupt Gewinn erwirtschaftet werden konnte, sehr hoch. Es dauert oft lange, bis sich der Kauf von Maschinen und Co. rechnet. Gleichzeitig sehen sich die betreffenden Unternehmen immer dem Druck ausgesetzt, trotz der niedrigen Preise eine angemessene Qualität liefern zu müssen und kontinuierlich am hauseigenen Controlling zu arbeiten. Frei nach dem Motto „Die Konkurrenz schläft nicht“ ist das Risiko hoch, dass ein Mitbewerber dazu in der Lage ist, seine Produkte noch günstiger anzubieten.

Strategisches Marketing: Unsere passenden Seminare für Sie!

Sie wollen mehr über Strategisches Marketing und entsprechende strategische Grundmuster erfahren? In unseren passenden Seminaren erhalten Sie das notwendige Know-how und Praxistipps für Ihren Marketing-Alltag.
Alle Seminare finden vor Ort und Online im Hybrid-Format statt. Informieren Sie sich über die Inhalte und aktuelle Termine hier:

Fazit

Wenn ein Unternehmen es schafft, sich als Kostenführer am Markt zu etablieren, kann es von zahlreichen Vorteilen profitieren. Jedoch ist der Weg zur Kostenführerschaft mit einem hohen Risiko verbunden und setzt ein ausreichend hohes Startkapital voraus. Zudem ist es für Unternehmen ein stetiger Wettstreit, die niedrigen Preise halten zu können, ohne dass die Produktqualität und damit die Kundenzufriedenheit leidet.

Sie haben Fragen zu Wettbewerbsstrategien oder Zielgruppen-Orientierung?

Unsere erfahrenen Experten helfen Ihnen gerne! Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch:

Bastian FoersterBastian Foerster

Tel.: +49 (0)221 - 99 555 10 16
Fax: +49 (0)221 - 99 555 10 77
E-Mail senden

#Kostenführerschaft #Wettbewerbsstrategie #Preisstrategie #Kostenführer

Preisgestaltung: Das müssen Sie wissen und beachten

Preisgestaltung ist für Unternehmen und Selbstständige eine gleichermaßen relevante Aufgabe, die in der Theorie recht einfach erscheint. Immerhin muss der Preis „nur“ so gestaltet werden, dass alle Seiten glücklich sind. Was in der Theorie simpel klingt, ist in der Praxis im Marketing und dem Vertrieb eine spannende Herausforderung. Immerhin werden Preise überspitzt gesagt nicht gewürfelt, sondern anhand verschiedener Faktoren festgelegt. Wie Sie besonders clever bei der Preisgestaltung vorgehen und was Sie beachten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Preisgestaltung

Definition: Was bedeutet Preisgestaltung?

Die Preisgestaltung ist aus marketingtechnischer Sicht ein schwerer Begriff, denn viele unterschiedliche Faktoren wirken beim Gestalten der Preise mit. Grundsätzlich ist mit der Preisgestaltung der Prozess gemeint, mit dem die Preise für ein Produkt oder eine Dienstleistung bestimmt werden. Wichtig zu beachten ist dabei vor allem, welche einzelnen Komponenten oder „Stationen“ am jeweiligen Produkt oder der Dienstleistung beteiligt sind. Der Preis sollte schließlich so gestaltet sein, dass die eigenen Kosten zum Beispiel in der Produktion oder für die Werbung gedeckt werden können. Ebenfalls einberechnen müssen Unternehmen unter anderem die Vertriebskosten, mögliche Mietkosten oder den Arbeitseinsatz. Nicht zu vergessen auch: Abgaben wie etwa alle Steuern, Sozialabgaben und sonstige Aufwendungen.

So wird schnell ersichtlich, dass die Preisgestaltung keine ganz leichte Angelegenheit ist. Auf der anderen Seite stehen schließlich auch die Kunden und Auftraggeber, die bei einer falschen Preisgestaltung möglicherweise abgeschreckt werden. Ein wichtiger Faktor bei der Preisgestaltung ist übrigens auch das eigene Unternehmen und die dazugehörige Unternehmenspolitik. Siedeln Sie sich selbst eher im niedrigen Preissegment an, sollte die Preisgestaltung dazu natürlich passen.

Welche Preisinstrumente gibt es?

Um in der Preisgestaltung handlungsfähig zu bleiben, haben Unternehmen Zugriff auf zahlreiche unterschiedliche Preisinstrumente. Mit diesen können die Preise und die Preisgestaltung angepasst werden. Zum Beispiel, um auf kurzfristige Entwicklungen zu reagieren. Zudem können mit diesen Instrumenten auch unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kundengruppen ins Leben gerufen und begründet werden. Welche Preisinstrumente am weitesten verbreitet sind, sehen Sie hier:

  • Mengenrabatt
  • Stammkunden-Rabatt
  • Skonto
  • Flatrates
  • Sonderangebote / Sale

Mengenrabatt

Der Mengenrabatt ist ein Klassiker unter den Preisinstrumenten. Nimmt ein Kunde eine große Menge von Produkten ab, können Sie einen Rabatt gewähren. Aufgrund der großen Abnahmemenge sparen Sie sich zum Beispiel den Lagerplatz oder die Logistik rund um die Produkte. Ebenso können Sie sich die Werbekosten hierfür sparen. Diese Ersparnisse sollten Sie in der Preisgestaltung an Ihre Großkunden weitergeben.

Stammkunden-Rabatt

Einen Stammkunden gewinnen Sie am leichtesten durch hohe Qualität und das erarbeitete Vertrauen. Nichtsdestotrotz können Sie Ihre Kundenbindung auch mit einem Stammkunden-Rabatt verbessern. Auch langjährige Kunden freut es, wenn sie in Zukunft oder bei der nächsten Bestellung einen kleinen Rabatt nutzen können. Bei Ihrer Preisgestaltung sollten Sie in diesem Fall daran denken, dass Sie erneut die Werbungskosten oder auch die Ausgaben für die Akquise von Kunden einsparen können.

Skonto

Unternehmen sind immer darauf bedacht, liquide zu bleiben. Hilfreich ist es da natürlich, wenn die Auftraggeber und Kunden ihre Rechnungen zeitnah begleichen. Diese Motivation bei der Begleichung der Rechnungen können Sie mit einem Skonto belohnen. Zahlt Ihr Kunde die Rechnung innerhalb von kurzer Zeit, gewähren Sie ihm einen Rabatt. Für die Preisgestaltung kann das Skonto also in doppelter Hinsicht spannend sein.

Flatrates

Auch die Flatrates sind ein Teil der Instrumente bei der Preisgestaltung. Mit den Flatrates können Sie Ihre Kunden oftmals an mehrere Produkte gleichzeitig binden. Eingesetzt wird dieses Instrument sowohl beim Verkauf von Produkten als auch im Vertrieb von Dienstleistungen. Je nach Kundenkreis können Sie die Flatrates beliebig anpassen und so zusätzliche Kauf-Impulse schaffen. Wichtig allerdings: Rentabel sind die Flatrates für Sie nur dann, wenn dem Ganzen auch irgendwo Grenzen gesetzt werden. Hier müssen Sie zudem genau kalkulieren. Berechnen Sie Kosten und Co. falsch, können Flatrates schnell zu einem deutlichen Verlustgeschäft werden.

Sonderangebote & Sale

Gerade bei Kunden sind auch Sonderangebote oder Sales ein beliebtes Instrument der Preisgestaltung. Auch für Sie als Unternehmer können diese Methoden aber Vorteile bedeuten. Produkte etwa aus einer alten Produktionsreihe oder Kollektion „verstopfen“ oftmals die Lager. Platz für neue Ware schaffen Sie mit attraktiven Sonderangeboten. Darüber hinaus können Sie natürlich auch den klassischen Weg der saisonalen Sale-Angebote gehen und etwa spezielle Preise je nach Jahreszeit festlegen.

Selbstverständlich müssen Sie mit den Preisinstrumenten nicht immer den Preis verringern. Auch Aufschläge sind eines der Instrumente, die bei verschiedenen Rahmenbedingungen ins Leben gerufen werden können. Hierzu gehören zum Beispiel Nachtschichten, Arbeit an Feiertagen oder erschwerte Bedingungen in der Produktion und Lieferung.

Unsere passenden Seminare

Unsere Seminare bieten Ihnen wichtige Aspekte und wertvolles Wissen aus den verschiedensten Themen der Bereiche Marketing, Management und Business Development. Informieren Sie sich hier über genaue Inhalte und aktuelle Termine:

Ziele der Preisgestaltung

Die Ziele der Preisgestaltung sind flexibel und richten sich in erster Linie nach den eigenen Vorstellungen. Grundsätzlich steht über allen Zielen natürlich die Aussicht, rentabel zu sein oder zu bleiben. Gleichzeitig ist ein übergeordnetes Ziel der Preisgestaltung selbstverständlich immer, attraktiv für die Kunden zu sein. Kein Kunde mag das Gefühl, gerade über den Tisch gezogen worden zu sein. Je nach Bekanntheit und Größe Ihres Unternehmens können aber auch die detaillierten Ziele variieren. Kleine Unternehmen nutzen die Preisgestaltung zum Beispiel, um möglichst viele potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. So verhelfen Sie Ihrer jungen Marke zu einer gewissen Prominenz. Sind Sie schon länger am Markt tätig, kann das Ziel Ihrer Preisgestaltung aber auch die langfristige Bindung Ihrer Kunden sein. Die Preisgestaltung ist also vielseitig einsetzbar. Das macht sie zu einem beliebten und oftmals genutzten Instrument des Marketings.

Vorgehensweise der Preisgestaltung

Bei der Preisgestaltung sollten Sie zunächst alle Komponenten Ihrer Dienstleistungen oder Produkte einzeln unter die Lupe nehmen. Auf diesem Wege können Sie herausfinden, wie hoch die Kosten für die einzelnen Komponenten ausfallen. Der Verkaufspreis ist aber natürlich nicht allein der Rohwert der Ware. Sie sollten alle weiteren anfallenden Kosten berücksichtigen. So etwa die Kosten für das Marketing, den Vertrieb, die Produktion oder die Logistik. Immer empfehlenswert ist es zudem, sich mögliche Dienstleistungen oder Produkte von Konkurrenten sowie deren Preise anzusehen.

Bevor die Preisgestaltung effektiv vorgenommen wird, sollten Sie zudem genau Ihre Zielgruppe und deren Kaufkraft analysieren. Darüber hinaus sollte Ihnen bewusst sein, dass ein möglichst niedriger Preis nicht zwingend zu einer erhöhten Abnahme führt. Viele Menschen verbinden einen höheren Preis auch mit einer höheren Qualität. Bieten Sie Ihr Produkt zu günstig an, könnte dies die potenziellen Kunden also eher abschrecken. Zudem ist es nach einer Preissenkung oder der ständigen Vergabe von Rabatten oftmals schwierig, einen höheren Preis zu etablieren.

Fazit

Mithilfe der Preisgestaltung können Sie als Unternehmer verschiedene Ziele verfolgen, wie etwa Kunden zu binden. Wichtig ist bei der Festlegung der Preise, dass man stets die eigene Kostenseite sowie den Kunden und seine Kaufbereitschaft im Blick behält. Im Idealfall wird ein Preis definiert, den Kunden bereitwillig zahlen und der zugleich die Kosten für Produktion, Logistik und Co. deckt.

Sie möchten die Preise Ihrer Produkte profitabler gestalten?

Unsere erfahrenen Berater unterstützen Sie dabei. Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch:

Bastian FoersterBastian Foerster

Tel.: +49 (0)221 - 99 555 10 16
Fax: +49 (0)221 - 99 555 10 77
E-Mail senden

#Preisgestaltung #Pricing #Preisstrategie #ModernesPricing

Die besten Marketinginstrumente für eine erfolgreiche Vermarktung

5/5 - (1 vote)

Sie möchten Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung professionell vermarkten und sich erfolgreich positionieren? Wie gehen Sie nun am besten vor? Welche Marketinginstrumente sind wirklich wichtig und zielführend? Im Marketing entwickelte sich eine Unterteilung der Marketinginstrumente in vier grundlegende Kategorien. Insbesondere Startups, die sich in der Unternehmensgründung befinden, sollten diese Marketinginstrumente in ihrem Unternehmen beherzigen. Marketinginstrumente entscheiden über Unternehmenswachstum und Erfolg.

Definition – was sind Marketinginstrumente?

Marketinginstrumente umfassen alle Marketingmaßnahmen, die der langfristigen Erreichung der Marketing- und damit Unternehmensziele dienen. Das sind alle gezielten und strategisch abgeleiteten unternehmerischen Instrumente und Aktivitäten, die mit der Absicht umgesetzt werden, spezifischen Interessengruppen einen Nutzen zu generieren.

Sie möchten mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt treten und interagieren und letztendlich bestimmte Verhaltensweisen auslösen. Konkret heißt das, Sie möchten potenzielle Kunden erreichen und diese über Ihr Leistungsangebot informieren. Infolgedessen bildet der Kunde sich eine eigene Meinung und kommt bestenfalls zu der Erkenntnis, dass Ihr Angebot für ihn passend ist. Marketinginstrumente sind demnach Werkzeuge, die mittels verschiedener Aktionen und Aktivitäten dazu führen sollen, Transaktionen auszulösen. Der Kunde soll etwas bei Ihnen kaufen und Marketinginstrumente tragen dazu bei, diese Conversions erhöhen.

Marketingleiter

Marketinginstrumente: Die 4P‘s des Marketing

Klassischerweise werden die Marketinginstrumente unterteilt in die sogenannten 4P‘s. Diese vier Gruppen von Instrumenten liefern, zusammen angewendet, eine integrierte Marketinglösung. Erstmalig wurde die Unterteilung von Jerome McCarthy 1960 vorgeschlagen und hält sich seitdem bis heute. Die vier P’s stehen für Product, Promotion, Place und Price:

Marketinginstrumente

1. Produkt- bzw. Leistungspolitik

Welche Produkte und Leistungen sollen auf dem Markt angeboten werden?

Zu Beginn ist es für jedes Unternehmen elementar wichtig, ein gutes Produkt bzw. eine gute Leistung anzubieten. Marketing sollte dafür sorgen, dass Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auch kundenorientiert ist. Deshalb müssen Sie anhand der verschiedenen Marketinginstrumente Einfluss auf die Eigenschaften des Angebots nehmen, produkt- sowie marktorientiert handeln – und das alles aus Kundensicht.

Demnach umfasst die Produktpolitik alle Entscheidungen rund um das Angebot und dessen Eigenschaften! Darunter fällt zum einen die Produktgestaltung und die Verpackung, aber auch andere Komponenten und Services sowie begleitende Leistungen. Letztendlich bildet das Produkt oder die Dienstleistung die Basis des Unternehmens – alle weiteren Marketingschritte bauen darauf auf. Ohne ein gutes Produkt ist selbst die beste Marketingstrategie langfristig wenig erfolgsversprechend und vice versa.

2. Kommunikationspolitik

Welche Maßnahmen setzen wir ein, um die Produkte bekannt zu machen und das Verhalten der Käufer zu beeinflussen?

Die Kommunikationspolitik umschließt alle Entscheidungen über Marketingmaßnahmen, die der Verbreitung der Informationen über das Produkt dienen. Dabei ist vor allem die klassische Werbung bekannt. Es gibt jedoch viele verschiedene Kommunikationsinstrumente – darunter fallen unter anderem auch Messen und andere Events, Social Media Marketing, Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit sowie viele andere Möglichkeiten. Auch der persönliche Verkauf ist ein Instrument der Kommunikationspolitik.

Nutzen Sie unbedingt verschiedene Kanäle, um mit diesem Marketinginstrument möglichst viele Personen Ihrer Zielgruppe zu erreichen. Wichtig ist es, Ihre Kommunikation auf die Zielgruppe auszurichten. Steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad und bewegen Sie Ihre potenziellen Kunden zu einer Interaktion, sodass sie dann tatsächlich auch etwas kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen.

3. Distributionspolitik bzw. Vertrieb

An wen und auf welchem Weg sollen die Produkte verkauft werden?

Beim sogenannten Place geht es um die Vertriebskanäle und deren Möglichkeiten. Es muss dafür gesorgt werden, dass Produkte oder Dienstleistungen auch zu kaufen sind – unabhängig davon, ob Sie Ihr Angebot online oder in der Offline-Welt vermarkten und verkaufen. Das bedeutet, wenn Sie E-Commerce betreiben, müssen Sie eine eigene Webseite haben, auf welcher Sie Ihr Produkt gut präsentieren. Wenn Sie Produkte über den klassischen Handel verkaufen, müssen Sie große und gute Händler finden, sodass Kunden die Möglichkeiten haben, dass Produkt zu erwerben. Generell gilt, einfache Wege zu ermöglichen und Vertriebskanäle sowie Verkaufsorte ansprechend zu gestalten.

4. Preispolitik

Welche Gegenleistungen verlangen Sie für Ihre Produkte?

Viele Marketer sagen, nicht sie seien für den Preis zuständig, sondern das Controlling oder die Buchhaltung. Das mag natürlich sein, die Preispolitik ist aber nichtsdestotrotz für das Marketing wichtig – es ist sehr schwierig, das Marketing und den Preis zu trennen und es kann negative Folgen haben. Wenn Sie einen Ansatz zur sinnvollen Vermarktung Ihrer Produkte und Leistungen erarbeitet haben, z.B. als Premium Produkt, dann sollten Sie auch Einfluss auf die Preise haben. Es ist wenig erfolgsversprechend, wenn die Preise irgendwo gebildet werden und in keinem Zusammenhang mit den Marketinginstrumenten stehen.

Zur Preispolitik gehören weiterhin auch Zahlungsoptionen oder Rabattaktionen. Es ist sinnvoll, sich auch nach der Konkurrenz und nach der aktuell auf dem Markt herrschenden Preispolitik zu richten – und natürlich auch nach den eigenen Kosten. Achten Sie auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis! Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, weshalb diese Entscheidung auch interdisziplinär zwischen den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens abgesprochen werden sollte.

Marketing Mix

Die Kombination dieser vier Marketinginstrumente wird mit dem Begriff Marketing Mix beschrieben. Werden alle Werkzeuge zusammengefasst, ergibt sich ein integriertes Marketinginstrumentarium. Der Marketing Mix sollte auf Ihre Zielgruppe ausgerichtet sein. Wenn Sie diesen beherzigen, werden Sie in Ihrem Marketing deutlich effizienter und erfolgreicher sein, als wenn Sie sich nur einzelne Instrumente heraussuchen und nutzen.

Seminar Grundlagen Marketing

In unserem Seminar Grundlagen Marketing eignen Sie sich ein fundiertes Marketing-Basiswissen an. Sie lernen die wichtigsten Marketingstrategien und -instrumente kennen und erhalten einen  Überblick, in welchem Zusammenhang Marketing mit anderen Unternehmensbereichen steht. Informieren Sie sich jetzt über genaue Inhalte und aktuelle Termine:

Woran sollten Sie Ihre Marketinginstrumente ausrichten?

Natürlich unterscheiden sich die zu nutzenden Marketinginstrumente für jedes Unternehmen je nach Branche, Zielsetzung, Zielgruppe und Art des Produktes.

Die konkreten Marketinginstrumente variieren ebenfalls zwischen B2B und B2C Unternehmen. Man differenziert zwischen kurzlebigen Verbrauchsgütern im B2C Bereich, wie beispielsweise Lebensmitteln, und längerlebigen Gebrauchsgütern, wie beispielsweise Elektrogeräte. Das bedeutet, Instrumente des Marketing sind zudem abhängig vom Produktlebenszyklus.

Außerdem erweitert sich der Marketing Mix für Dienstleistungsunternehmen zusätzlich um drei weitere P’s. Häufig spricht man in diesem Zusammenhang von der Prozesspolitik (Process), der Personalpolitik (Personal) und der Ausstattungspolitik (Physical Facilities). Die 4P’s werden in diesem Zusammenhang also zu 7P’s. Die Prozesspolitik beinhaltet, wie der Name schon sagt, den direkten Ablauf bzw. Prozess der Dienstleistung und dessen Eigenschaften. Dadurch wird die Kundenzufriedenheit beeinflusst – wie auch durch die Personalpolitik. Diese umfasst alle Personalleistungen und somit die Person, welche die Dienstleistung letztendlich ausführt. Die Ausstattungspolitik beschäftigt sich marketingtechnisch mit der Gestaltung der Räumlichkeiten, in denen die Dienstleistung erbracht wird.

Fazit

Unabhängig davon, ob Sie B2B Marketing oder B2C Marketing betreiben, sich auf vier oder sieben P’s festlegen und ob sie ein Produkt oder eine Dienstleistung vermarkten – Sie sollten Ihre Marketinginstrumente regelmäßig kontrollieren und Ihren Erfolg messen. Professionelles Controlling stellt einen zentralen Erfolgsfaktor dar und hilft Ihnen dabei, Ihre Marketingarbeit permanent zu optimieren.

Integrieren Sie die verschiedenen Marketinginstrumente unbedingt und achten Sie auf ein Zusammenspiel – nur so können Sie den Marketing Mix erfolgreich für sich nutzen! Denken Sie daran, dass ein Werkzeug das andere bedingt – ist der Preis für ein Produkt beispielsweise sehr hoch, sollte in der Produktpolitik auch dafür gesorgt werden, dass die Gestaltung sowie auch die Verpackung und andere Eigenschaften einem Premiumprodukt entsprechen. Das heißt, die verschiedenen Marketinginstrumente wirken auch aufeinander ein.

Sie benötigen Hilfe bei der strategischen Vermarktung Ihrer Produkte oder Dienstleistungen?

Unsere Experten helfen Ihnen gerne! Kontaktieren Sie uns für ein persönliches Beratungsgespräch:

Bastian FoersterBastian Foerster

Tel.: +49 (0)221 - 99 555 10 16
Fax: +49 (0)221 - 99 555 10 77
E-Mail senden

#Marketinginstrumente #4Ps #7Ps #MarketingMix #Preispolitik #Produktpolitik #Distributionspolitik #Vertrieb #Kommunikationspolitik

Pricing – wie entsteht der „perfekte“ Preis?

4/5 - (2 votes)

Mit dem Pricing bzw. der Frage danach, welcher Preis für die eigenen Leistungen und Produkte gerechtfertigt ist, befassen sich nicht nur Start-Up Unternehmen ausgiebig. Auch viele Unternehmen, die schon lange am Markt etabliert sind, überdenken in regelmäßigen Abständen ihre Preisstrategie, rufen Angebote ins Leben und versuchen, ihren Umsatz zu steigern.

Doch wie entsteht eigentlich der „richtige“ Preis? Und wie funktioniert Pricing? Darüber, dass es durchaus auch gefährlich sein kann, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, sind sich nicht nur Experten, sondern auch Newcomer der verschiedenen Branchen einig. Wer hier zu knapp bzw. zu „kundenfreundlich“ agiert, riskiert, das eigene Unternehmen früher oder später in den Bankrott zu führen.

PREISPOLITIK - Was ist eigentlich...?

Pricing mit Bedacht – Vorsicht vor zu günstigen Startpreisen!

Generell gilt, dass sich Kunden vergleichsweise schnell an günstige Preise und damit an ein falsches Pricing gewöhnen. Hat es sich ein Unternehmen beispielsweise zum Credo gemacht, seine Mitbewerber preislich zu unterbieten, sollte gewährleistet sein, dass diese Philosophie auch auf lange Sicht gehalten werden kann. Ansonsten dürfte es vergleichsweise schwierig werden, bestehende Kunden von höheren Preise für ein und dasselbe Produkt zu überzeugen.

Pricing

Mit Pricing zur besten Lösung

Laut Definition hat Pricing die optimale Preisgestaltung als Ziel. Doch woraus ergibt sich eigentlich der „perfekte Preis“? Und welche Vorteile bietet er? Fakt ist, dass ein passender Preis einen wesentlichen Teil dazu beiträgt, das Unternehmensergebnis zu verbessern. Oder anders: die Einnahmen steigen, wenn der Preis steigt. Klingt logisch? Das ist es auch. Der optimale Preis beeinflusst jedoch verständlicherweise nur die Seite der Einnahmen. Die Ausgabenseite bleibt hiervon dementsprechend unberührt.

Um dann letztendlich den „perfekten Preis“ finden zu können, ist es wichtig, einen entsprechenden Wert zu finden, von dem die Kunden sagen: „Ja, ich bin bereit, die Summe X für dieses Produkt zu zahlen!“. Eine festgeschriebene Regel gibt es hierfür jedoch nicht. Vielmehr ist der Wert unter anderem von aktuellen Trends, der Zielgruppe und sogar von der jeweiligen Jahreszeit abhängig. Demnach braucht es beim Pricing nicht nur Kenntnisse im Bereich der Betriebswirtschaftslehre, sondern auch ein nicht zu unterschätzendes Feingefühl.

Und übrigens: Einen Preis, mit dem wirklich JEDER Kunde der betreffenden Zielgruppe zu 100 Prozent zufrieden ist, gibt es nicht. Deshalb gilt es für Unternehmen immer, mithilfe eines Persona Profile den klassischen Durchschnittskunden zu charakterisieren und sich auf diesen zu konzentrieren.

Beim Pricing an den Kunden denken – er muss wissen, wofür er zahlt

Ein Kunde ist – unabhängig davon, um welches Produkt es im Detail geht – dann bereit, die Summe X zu zahlen, wenn er weiß, dass der Preis bzw. das Pricing gerechtfertigt ist. Doch agieren die meisten Menschen hier wirklich „nur“ nach dem berühmten Bauchgefühl? Nein. Vielmehr haben Unternehmen die Möglichkeit, ihrer Zielgruppe jeden Tag aufs Neue aufzuzeigen, wie sich die betreffenden Preise zusammensetzen. Das Zauberwort in diesem Zusammenhang: Transparenz!

Zeigen Sie dem Kunden beispielsweise auf, wieso Sie eventuell ein wenig teurer sind als die Konkurrenz, indem Sie auf Fakten hinweisen wie:

  • individuelle Vorteile
  • weitreichende Serviceleistungen
  • Möglichkeiten von Sonderangeboten

Außerdem sollten Sie auf Augenhöhe kommunizieren – nicht nur wenn es ums Pricing geht.

Preisfindung ohne Wettbewerber?

Pricing und Angebote – eine hervorragende Kombination

Keine Frage: Die meisten Kunden lieben es, das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Daher sind viele Unternehmen im Zuge eines effektiven Pricings mittlerweile dazu übergegangen, ihren Kunden nicht nur das „normale“ Sortiment, sondern unter anderem auch verschiedene Angebote anzubieten. Besonders beliebt ist hierbei nicht nur die klassische Form einer Preisersparnis in Höhe von x Prozent, sondern auch die Hinzugabe von Extras beim Kauf bestimmter Produkte.

Wer als Unternehmer über maximale Kontrolle verfügen möchte, hat unter anderem auch die Möglichkeit, auf ein „Solange der Vorrat reicht!“ oder ein Angebot für die ersten 100 Käufer zu setzen. Somit kann die Nachfrage aufgrund des limitierten Angebotes oft ganz nebenbei noch weiter gesteigert werden. Im Gegensatz zu Angeboten mit einem festgelegten Enddatum profitieren Sie hier von der Tatsache, die Auswirkungen auf den Umsatz schon im Vorfeld weitestgehend genau einkalkulieren zu können. Pricing ist mitunter flexibler, als es oft angenommen wird.

Business Development Manager

Pricing und Qualität – wenn der Kunde Rückschlüsse zieht

Pricing spielt nicht nur im Zusammenhang mit umsatztechnischen, sondern auch mit psychologischen Aspekten eine tiefgreifende Rolle. Ein zu niedriger Preis wirkt auf einige Kunden verlockend, andere wiederum werden dadurch eher misstrauisch und zweifeln im Umkehrschluss an der Qualität des betreffenden Produktes. Ein zu niedriger Preis kann entsprechend auch dazu führen, dass die eigene Zielgruppe sich eher für Produkte der (etwas teureren) Konkurrenz entscheidet.

Wichtige Faktoren auf dem Weg zum Pricing

Wie bereits erwähnt, definiert jeder Kunde den „besten Preis“ und die optimale Entscheidung mit Hinblick auf ein überzeugendes Pricing anders. Während einige Kunden beispielsweise durchaus bereit dazu sind, für ein Heimkino-System mehrere tausend Euro zu zahlen, sind andere hier mitunter deutlich zurückhaltender.

Vorausgesetzt, ein Unternehmen grenzt seine Zielgruppe ihren Interessen gemäß korrekt ein, gilt es beim Pricing vor allem die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wieso sollten meine Kunden genau diesen Preis zahlen?
  • Wie viel Spielraum habe ich noch und besteht die Möglichkeit, attraktive Sonderangebote einzuräumen?
  • Wo liegen die Preise meiner Mitbewerber? Warum bin ich teurer bzw. günstiger?
  • Wie hoch ist mein Gewinnziel und wie teuer müssen meine Produkte sein, damit ich dieses erreichen kann?

Anhand dieser Auflistung wird schnell ersichtlich, dass der passende Preis nicht standardisiert festgelegt werden kann. Dennoch sollten die betreffenden Entscheidungen möglichst langfristig getroffen werden, um der Zielgruppe gegenüber einheitlich und kompetent auftreten zu können.

Seminar Modernes Pricing

Sie möchten den perfekten Preis für Ihre Produkte finden? In unserem Seminar Modernes Pricing erarbeiten Sie strategisch eine erfolgreich und gewinnbringende Preisstrategie. Hier geht es zu den Infos über die genauen Inhalten und den aktuellen Terminen:

Legende:
Freie Plätze vorhanden.
Nur noch wenige Plätze frei!
Leider ausgebucht.