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Corporate Responsibility: Welchen Einfluss hat die Unternehmensphilosophie auf die IT-Branche?

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Corporate Responsibility (CR), beziehungsweise (genauer) Corporate Social Responsibility (CSR) ist eine Philosophie, der sich kaum noch ein Unternehmen entziehen kann. Denn breitgesellschaftlich besteht längst eine Erwartungshaltung gegenüber Unternehmen jeglicher Form: Das reine Erwirtschaften von Gewinnen und das Anbieten von hochwertigen, ständig aktuellen und neuen Produkten beziehungsweise Dienstleistungen ist dabei lediglich noch der Kern. Viele Menschen erwarten darüber hinaus ein messbares Verantwortungsbewusstsein für die sozialen Belange und damit ein breit aufgestelltes, jedoch eng miteinander verwobenes Feld.

Wie sich dieses Verantwortungsbewusstsein darstellt und was erwartet wird, unterscheidet sich in Details von Branche zu Branche. Diesbezüglich stellt der große Bereich der IT ein besonderes Feld dar. Wie sich CR/CSR hier zeigt, welchen Einfluss insbesondere ihre umwelttechnischen Aspekte haben und wie sich das Umweltbewusstsein von Millennials und vor allem Zoomern nicht zuletzt hinsichtlich der Workforce für diese Branche auswirkt, erfahren Sie im folgenden Briefing.

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1. Corporate Responsibility: Nicht nur Umwelt – aber auch

CSR im Kurzüberblick

Unternehmerische (soziale) Verantwortung. Hinter diesen wenigen Worten verbirgt sich ein äußerst vielfältiges und wirkmächtiges Konzept. Letzten Endes lässt es sich jedoch auf wenige zentrale Inhalte herunterbrechen:

  • Jedes Unternehmen ist Verursacher von Auswirkungen sowohl positiver als auch negativer Natur auf sein Umfeld und die Umwelt.
  • Dementsprechend trägt jedes Unternehmen die Verantwortung, diese Auswirkungen anzuerkennen und für ein passendes Zusammenspiel mit der betrieblichen Kernstrategie, den Stakeholdern und den umgebenden Belangen zu sorgen.
  • Ziel muss es sein, die positiven Auswirkungen zu maximieren, die negativen zu minimieren und innerhalb dieser Bedingungen wirtschaftlichen Erfolg zu generieren.
  • Vereinfacht wird dies, weil die positiven Auswirkungen große Strahlkraft nach außen haben. Sie generieren einen positiven Wahrnehmungseffekt, der sich wiederum vorteilhaft auf das unternehmerische Standing auswirkt.

Dabei sei der Pluralismus von CSR unterstrichen:

  • Soziale,
  • ökologische und
  • ethische Belange

halten sich hierin die Waage. CSR sorgt hierbei sowohl für eine Identifikation eines Unternehmens innerhalb dieses Rahmens als auch ein Handeln, das allen diesbezüglichen Belangen gerecht wird, ohne darüber die betrieblichen Notwendigkeiten zu vernachlässigen.
Letzten Endes also ein strategisches Operieren mit Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt entgegen einer klassischen kapitalistischen Strategie, die einzig den eigenen Umsätzen und Stakeholdern verpflichtet ist.

CSR: Fast schon ein Must-Have

Könnte Ihr Unternehmen heute noch ohne CSR operieren? Klares Ja. Denn abseits derjenigen Vorgaben, die staatlicherseits in Form von Gesetzen, Normen und ähnlichen Regularien existieren, sind sämtliche anderen Positionen reine Selbstverpflichtungen von Unternehmen. Jedoch sollten Sie sich vielmehr folgende Frage stellen:

Sollte Ihr Unternehmen heute noch ohne CSR operieren? Hier ist die Antwort ein klares Nein. Denn letzten Endes schon seit den gesellschaftlichen Umbrüchen der 1960er Jahre hat sich immer mehr ein Denken verschärft. Eines, wonach ein purer, ungefilterter Kapitalismus negativ sei.

Vor allem seit zirka der Jahrtausendwende hat sich dieses Denkmuster in praktisch allen westlichen Ländern verstärkt und erweitert sich seitdem auf immer mehr andere Nationen. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine schlicht nicht zu vermeidende Auswirkung von gesellschaftlichem Prosperieren: Je weiter sich eine Gesellschaft entwickelt, desto größer werden die Ansprüche an Leistungen jenseits der reinen Befriedigung von primären Bedürfnissen – vergleichen Sie hierzu die Maslowsche Bedürfnispyramide.

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In diesem Sinne haben die großen Wirtschaftsnationen der Erde längst einen gesellschaftlichen Zustand erreicht, in dem es den Bürgern nicht mehr genügt, wenn Unternehmen gute Produkte und Dienstleistungen offerieren. Sie sollen ebenso ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. Gerade weil in den meisten Wirtschaftsnationen eine mehr oder weniger freie und innerhalb von Grenzen unregulierte Marktwirtschaft vorherrscht, obliegt dem freien Unternehmertum tatsächlich diese Verantwortung. Sie würde es nur dort nicht tun, wo ein Staat deutlich tiefer eingreift – bloß existieren nur noch wenige solcher Staaten mit China als Paradebeispiel.

Insofern ist CSR längst eine Notwendigkeit geworden. Ohne einen solchen internen Code of Conduct würde jedes und somit auch Ihr Unternehmen von einer beständig größer werdenden Öffentlichkeit kritisch beäugt. Die Folgen wären ausschließlich negativer Natur, Ihr Betrieb würde unangenehm herausstechen, hätte mit sinkenden Absätzen zu kämpfen und wäre überdies nicht attraktiv für neue Bewerber.

CSR und der beständig größer werdende Umwelt-Anteil

Eigentlich sagt es der Begriff sehr klar: Corporate Social Responsibility. Doch wie wir Ihnen bereits aufgezeigt haben, besitzt die Ökologie sowieso bereits einen festen Stellenwert innerhalb dieses übergeordneten sozialen Aspekts. Zudem wird dieser Stellenwert immer größer.

Der Grund dafür ist die Klimakrise an und für sich: Längst sind deren bereite Auswirkungen auf die Gesellschaft bekannt. Dementsprechend sehen immer größere Teile der Gesellschaft den Themenkomplex Umwelt/Natur/Klima als zentrales Handlungsfeld an. Anders formuliert: Ohne einen Schutz der irdischen Biosphäre als Fokuspunkt haben andere Eckpunkte von CSR deutlich weniger Bewandtnis. Salopp formuliert: Was nützt alle Gleichberechtigung in einer Firma, wenn deren Handeln demnächst dazu führt, dass ganze Landstriche verdorren?

Infolgedessen, so schlussfolgern sowohl Gesellschaft als auch Fachwelt, hat Umweltschutz sich zum wichtigsten Anliegen entwickelt, von dem sich kaum noch andere Bereiche losgelöst betrachten lassen. Obwohl CSR zwar mehr umfasst, sollten sich deshalb die betrieblichen Maßnahmen vordergründig darauf konzentrieren, weil vom Umweltaspekt alles weitere zu einem Gutteil abhängt und diesem untergeordnet ist.

2. CSR in der IT

Soziale Verantwortung zeigen und übernehmen mit einem großen Schwerpunkt auf das Umweltthema. Derart lassen sich viele moderne CSR-Herangehensweisen knapp umschreiben. In der IT spielt dies eine besondere Rolle, womit wir beim Kern dieses Briefings angelangt wären.

Die bisherige Rolle von CSR in der IT-Welt

IT greift seit den 1990ern immer tiefer in zahlreiche Aspekte des menschlichen Daseins ein. Immer mehr zuvor analoge Muster werden seitdem von digitalen Konzepten ergänzt oder – häufiger – vollständig abgelöst.

Unter diesem Eindruck befindet sich die IT jedoch in Sachen CSR immer noch in einem Transformationsprozess. Über weite Teile der jüngeren Geschichte herrschte in vielen diesbezüglichen Unternehmen die Ansicht vor, speziell der Umwelt-Aspekt von CSR könne als gering erachtet werden – zumindest geringer als in anderen Branchen.

Der Grund: Die Ablösung vieler bisheriger Vorgehensweisen durch digitale Prozesse konnte schon für sich allein beanspruchen, positive Effekte auf Umwelt und Klima zu generieren. Einige Beispiele:

  • Das Aufkommen von E-Commerce. Neben dem reinen Komfort hat dies messbar positive Auswirkungen auf Verkehr, Flächenverbrauch und CO2-Ausstoß. So gesehen kann hier ein Paketfahrzeug Dutzende private PKW-Fahrten ersetzen.
  • Die Rolle digitaler Steuerungen. Sie können beispielsweise in fossil betriebenen Kraftwerken für eine deutliche Reduktion der Verbräuche und somit Emissionen sorgen, indem sie deutlich präziser regulieren als bisherige Techniken.
  • Die Zusammenfassung von Einzelgeräten. Hier konnte insbesondere das Smartphone tatsächlich große Erfolge verbuchen, weil es zwischen Mobiltelefon, Kamera und Notizblock zahlreiche Anwendungen zusammenfasst und somit die Notwendigkeit für deren Produktion und Energieverbrauch deutlich reduziert.
  • Die Reduktion von Papier- und ähnlichen Verbräuchen. Nach wie vor kann fast jede Digitalisierungsbestrebung für sich in Anspruch nehmen, weniger Energie und Rohstoffe zu benötigen als der jeweilige Vorläufer.
Two Women Managing Server Network
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Anders ausgedrückt: Die IT-Branche konnte in der Vergangenheit das Thema Umwelt mit weniger Nachdruck verfolgen, weil das IT-Kerngeschäft schon von sich aus zahlreiche Umweltvorteile generierte. Viele Firmen konzentrierten sich deshalb auf die anderen CSR-Belange, beispielsweise Gleichberechtigung, Inklusion oder Mitarbeitergesundheit. Den diesbezüglichen Gipfel kennen Sie vielleicht aus den Hauptquartieren von Google, Facebook, Apple und ähnlichen Unternehmen. Dort, wo Gleichberechtigung, komfortable Arbeitsverhältnisse und ähnliche Belange schon seit Jahren mit maximalem Nachdruck verfolgt und natürlich sehr werbewirksam kommuniziert werden.

Spätestens im Verlauf der 2010er schwächte sich jedoch dieser bisherige Vorteil aufseiten der Umwelt immer stärker ab und erfolgte in vielen IT-Unternehmen eine Sättigung bezüglich der tatsächlich sozialen Belange. Dadurch erwuchs gleichermaßen die Notwendigkeit, dem Umweltschutz größeren Stellenwert einzuräumen, um weiterhin mehr Verantwortung übernehmen zu können.

CSR in der heutigen IT

Wenn Sie sich heutige CSR-Vorgehensweisen in der digitalen Branche ansehen, werden Sie deshalb rasch erkennen, welch enormen Stellenwert „grüne Belange“ längst auch hier eingenommen haben, nachdem die anderen sozialen Punkte bereits stark abgearbeitet wurden. Drei Beispiele hierfür.

  • So setzte sich Microsoft 2020 das Ziel, bis zum Anfang des nächsten Jahrzehnts nicht nur klimaneutral, sondern -negativ zu sein; also mehr CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen als auszustoßen.
  • In der Distrelec-Gruppe fokussiert man sich intensiv auf das Thema Umwelt, indem man Vorschriften lange vor dem Beginn ihrer Verpflichtung bereits umsetzt und potenziell umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe erst gar nicht einsetzt.
  • Das niederländische Unternehmen Fairphone baut sogar sein ganzes Geschäft um eine verantwortungsvolle Vorgehensweise herum auf: Handys, bei denen von den Ausgangsmaterialien bis zum fertigen Gerät sowohl die beteiligten Personen als auch die Rohstoffe maximal verantwortungsvoll und schonend genutzt werden. Das selbstgesteckte Ziel: Im Höchstmaß nachhaltige und fair produzierte Geräte.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie groß das Thema in allen Bereichen der IT und auf sämtlichen Ebenen der Unternehmensgrößen längst geworden ist. Tatsächlich haben sich viele IT-Unternehmen sogar zu bedeutenden Vorreitern entwickelt, die (abermals) anderen Branchen vormachen, was eine stringente Durchführung der dahinterstehenden gesellschaftlichen Erwartungen bedeutet.

Das heißt, was den Umwelt-Aspekt von CSR anbelangt, ist die digitale Branche einmal mehr an vielen Stellen derjenige, der anderen Branchen zeigt, was möglich ist. Hierin erkennen Sie ebenfalls die dort grundsätzlich große Philosophie der beständigen Weiterentwicklung. Sie ist in der IT durch den dauernden Druck zu Innovation größer als in anderen Branchen, wodurch es hier leichter ist, in anderen Dingen ebenfalls mutig und innovativ voranzuschreiten – hier also beim Umwelt-Unterpunkt einer Corporate Social Responsibility.

Allerdings steht dahinter zwar sehr viel Zukunftsdenken, aber ebenso mittlerweile auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Die heutige IT-Branche und das Thema Umwelt: Von der eigenen Größe eingeholt

Natürlich gilt bis zum heutigen Tag die Regel, wonach praktisch jede Transformation von einer analogen zu einer digitalen Vorgehensweise verschiedene Vorteile aus Sicht der Umwelt generieren kann. Allerdings bedeutet dies keinesfalls, IT wäre insgesamt umweltschützend.

Der Grund dafür liegt in der nachgerade gigantischen Größe, die IT auf dem Planeten bekommen hat. Längst ist die Digitalisierung so groß und allumfassend geworden, dass ihr Impakt auf die Umwelt eine sehr ernstzunehmende Relevanz erlangt hat. Wichtig sind dabei vor allem zwei Kennwerte, nämlich

  • Stromverbrauch und
  • Ressourcen.

In den beiden folgenden Kapiteln gehen wir für Sie tiefer darauf ein.

Stromverbrauch

Wie groß der gesamte Stromverbrauch sämtlicher IT-Anwendungen dieses Planeten ist, lässt sich längst nicht mehr seriös beziffern. Schlicht, weil es zu viele Anwendungen gibt. Allerdings können Sie die Größe erahnen, wenn Sie sich allein auf das Internet fokussieren:

Anno 2012 machte das Internet mit seinen dahinterstehenden Servern, Geräten, Kühlsystemen et cetera laut einer Untersuchung von 2014 bereits 4,6 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus – damals betrug der globale Stromverbrauch 19.719 Terawattstunden, das Netz verbrauchte also rund 907 Terawattstunden. 2019 war der Stromverbrauch des Internets nach Hochrechnungen bereits auf das Doppelte angeschwollen.

Bitcoin and crypto mining farm. Big data center.
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Zwar stiegen in diesem Zeitraum die anderen Verbräuche ebenfalls an. Das heißt, die Steigerung auf einen weltweiten Verbrauch von 23.845 Terawattstunden anno 2019 lässt sich nicht allein durch das Wachsen des Internets erklären. Dennoch entfällt ein erheblicher Teil allein darauf – wobei Experten davon ausgehen, der verbliebene Rest sei anderen digitalen Anwendungen zuzuschreiben. So errechnete beispielsweise das Fraunhofer-Institut, dass allein deutsche Rechenzentren pro Jahr ähnlich viel Strom benötigen wie die gesamte Stadt Berlin.

Auf das Thema CSR heruntergebrochen, bedeutet dies für die IT folgendes:

  • Mit jedem hinzukommenden Gerät wird der prozentuale Anteil der Branche am globalen Stromverbrauch größer.
  • Jeder zusätzliche Verbraucher bedeutet eine Erschwernis für den Umbau hin zu einer regenerativen Energieversorgung.
  • Je schwerer diese Transformation, desto größer wird der Impakt der negativen Auswirkungen der Klimakrise.

Es ist also vielen Verbrauchern bewusst, dass mit jedem Jahr der Anteil der und somit die Auswirkungen durch die IT-Branche größer werden. Diesbezüglich lassen sich dann die dahinterstehenden Maßnahmen vieler Unternehmen erklären – speziell denjenigen, die in Sachen Stromverbrauch ein besonderes Gewicht haben.

Ressourcen

Seit vielen Jahrzehnten gefällt sich vor allem der auf Hardware konzentrierte Teil der IT-Branche darin, jede mögliche Leistungssteigerung der Geräte sofort an die Konsumenten weiterzureichen. Nehmen Sie dazu einen beliebigen Mobiltelefon-Hersteller als Beispiel. Diese Firmen sind deshalb dafür so gut geeignet, weil wir längst einen Punkt überschritten haben, an dem mehr als die Hälfte der Menschheit ein solches Gerät besitzt – wir sprechen also von einem sehr großen Energie- und Ressourcenverbrauch.

Insbesondere auf dem Gebiet der Smartphones stellen solche Firmen typischerweise jedes Jahr mindestens ein neues Modell vor. Tatsächlich ist ihr gesamtes strategisches Geschäft darauf ausgerichtet, auf diese Weise ständig neue Kaufanreize zu generieren.

Two trucks transport gold ore from open cast mine. Barrick Cowal
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Angesichts der Tatsache jedoch, um wie viele Geräte es sich längst handelt, die nach dieser Vorgehensweise binnen Jahresfrist ausgetauscht werden sollten, erklärt sich sowohl ein steigender Widerstand in weiten Teilen der Bevölkerung als auch eine Erkenntnis vieler dahinterstehender Firmen:

  • Vielfach steigen die Ansprüche längst nicht so schnell wie die technischen Möglichkeiten. Es fehlt also oftmals eine hinreichend große Zielgruppe, die derartige Leistungszuwächse überhaupt als Kaufargument ansieht.
  • Viele IT-Geräte sind äußerst schwierig zu recyceln. Sowohl durch ihre Konstruktion als auch, weil es in vielen Staaten der Erde an einer diesbezüglichen Infrastruktur mangelt.
  • In der Folge wachsen ständig die Berge von „E-Waste“ und es müssen weitere Rohstoffe abgebaut werden, um neue Technik produzieren zu können. Besonders schwierig, da sich eigentlich sehr viele Tech-Unternehmen im Rahmen ihrer CSR zu einem Recycling selbstverpflichtet haben.

Angesichts dieser drei Tatsachen stehen immer mehr Menschen den bislang gängigen Praktiken in der IT kritisch gegenüber. Da jedoch das Geschäftsmodell davon abhängt, muss ein zielgerichtetes Vorgehen hinsichtlich der CSR nicht zuletzt beinhalten, die Zielgruppe über die Notwendigkeit neuer Geräte zu informieren – allerdings auch, ehrlich daran zu arbeiten, eine weitaus größere Recyclingfähigkeit zu implementieren. Dies ist nicht nur wichtig mit Blick auf die Konsumenten, sondern diejenigen Personen, die überhaupt ein Unternehmen bilden.

3. Millennials und Zoomer: Warum CSR für diese Arbeitskräfte so wichtig ist
Überblick

Als Marketing-Mensch wissen Sie, wie immens das Image eines Unternehmens von seinem Ansehen nicht nur bei der Zielgruppe, sondern ebenso innerhalb der Workforce abhängt. Stärker sogar noch, denn an einen Arbeitgeber stellen Menschen meist noch wesentlich höhere Ansprüche als an ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Friends group having addicted fun together using modern smartpho
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Unter dieser Prämisse sind zwei Gruppen von Alterskohorten heutzutage für den umweltbezogenen Teil von CSR innerhalb der IT-Branche unsagbar wichtig:

  • Die Millennials (Generation Y): Sie wurden zwischen (zirka) 1982 und 1997 geboren.
  • Die Zoomer (Generation Z): Ihre Geburtsjahrgänge liegen zwischen (zirka) 1997 und 2010.

Beides sind also diejenigen Personengruppen, aus denen sich alljährlich größere Anteile der aktuellen Arbeitskräfte rekrutieren. Die ältesten Millennials befinden sich aktuell um ihren 40. Geburtstag herum und die jüngsten Zoomer werden in den kommenden Jahren die ersten Ausbildungsjahrgänge füllen.

Millennials und Zoomer in der IT: Herausforderung für CSR?

Schon die Millennials legen einen sehr starken Fokus auf einen insgesamt verantwortungsbewussten Arbeitgeber, wenngleich bei ihnen das Thema Umwelt aus beruflicher Sicht nicht so extrem im Fokus steht – wohl aber in der Freizeit. Bei den jüngsten Millennials und sowieso den Zoomern lässt sich eine derartige Unterteilung jedoch nicht mehr erkennen. Hierbei handelt es sich letztlich um diejenigen, die nicht nur als erste Generation gänzlich als digital Natives aufwuchsen, sondern von Anfang an mit dem Thema Klimakrise konfrontiert wurden.

Zwar attestierten verschiedene Untersuchungen den Zoomern, konservativer zu sein als die Y-er. Was jedoch das Thema Umwelt/Natur/Klima anbelangt, halten diese Menschen es für die mit Abstand größte Herausforderung.

Für Arbeitgeber in der IT hat dies eine bedeutende Bewandtnis: Ihre Corporate Social Responsibility muss es schaffen, sowohl die Ansprüche der Millennials als auch diejenigen der Zoomer gleichermaßen zu befriedigen, denn beide Gruppen sind der aktuell und zukünftig wichtigste Pool für Fachkräfte. Damit wären sämtliche Punkte notwendig, die CSR insgesamt umfasst – und keiner darf dabei zu kurz kommen.

Menschen fordern mehr Klimaschutz auf der Fridays For Future Dem
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Im Klartext bedeutet dies: Jedes IT-Unternehmen muss sich bewusst sein, dass ein ganz erheblicher Teil seiner Bewerber-Zielgruppe die vollumfassende Erfüllung einer ehrlichen CSR als wichtigsten Punkt bei der Auswahl seiner Arbeitgeber ansieht. Das heißt, wer nicht spätestens in allernächster Zeit damit beginnt, einen alle diesbezügliche Belange umfassenden Code of Conduct zu kreieren, der wird sehr bald von einem noch stärkeren Fachkräftemangel betroffen sein als es sowieso aufgrund der allgemeinen Demografie der Fall sein wird.

Ohne CSR wird es nicht nur zunehmend schwieriger, Zielgruppenmitglieder von Ihrem Unternehmen zu überzeugen, sondern überdies Arbeitskräfte. Der klare Fokus in IT-Unternehmen sollte dabei jedoch auf dem Umwelt-Aspekt liegen. Denn Gleichberechtigung und ähnliche soziale Aspekte setzen viele potenzielle Arbeitnehmer sowieso als gegeben voraus. Nur wer diesbezüglich noch gar nichts über die gesetzlichen Vorgaben hinaus unternommen hat, findet sich bereits heute in einer hochproblematischen Situation wieder.

Veranstaltung des Deutschen Instituts für Marketing in Kooperation mit dem VDMA

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), führt das Deutsche Institut für Marketing am 19. Februar 2008 in Frankfurt a.M. eine Veranstaltung zum Thema ,,Marketing für IT-Unternehmen'' durch. Grundlage für die Diskussion ist die gleichnamige Studie des Deutschen Instituts für Marketing. Die Auswertungen zeigen erstaunliche Ergebnisse: Nur knapp die Hälfte der befragten IT-Unternehmen gab an, eine schriftlich formulierte Marketingstrategie zu besitzen.

Im Rahmen der Veranstaltung werden verschiedene Vorträge gehalten, u.a. von Prof. Dr. Michael Bernecker zum Thema ,,Marketing für IT-Unternehmen'' und von Manfred Otawa (VDMA-Verlag) zum Thema ,,VDMA Reichweitenstudie Maschinenbau''.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung erhalten Sie bei:

Herrn Thomas Riegler (VDMA Software)

Tel.: 069/6603-1669

E-Mail: thomas.riegler@vdma.org

Lesen Sie hier mehr zu der Studie ,,Marketing für IT-Unternehmen''.