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Online-Marketing für Rechtsanwälte

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Lange Zeit war Werbung für Rechtsanwälte verboten und verpönt. Durch zunehmend liberale Rechtsprechung und Gesetzgebung öffneten sich in den letzten Jahren jedoch zahlreiche Möglichkeiten, auch die Anwaltsdienstleistung unternehmerisch zu vermarkten. Effektiv gibt es heute kaum noch Unterschiede zwischen den Marketingmöglichkeiten für gewerbliche Unternehmer und Rechtsanwälte.

Insbesondere das Internet bietet zahlreiche Chancen, die eigene Person, die Kanzlei und das Dienstleistungsspektrum bekannt zu machen. Wo große Unternehmen das Internetmarketing bereits seit vielen Jahren nutzen, bestehen insbesondere bei kleineren Kanzleien noch große Verbesserungspotenziale.

Durch Newsletter- und E-Mail-Marketing lassen sich nicht nur die bestehenden Mandanten an die Kanzlei binden, sondern auch potenzielle neue Klienten von der Kompetenz der werbenden Anwälte überzeugen. Im Vergleich zu Kanzleibroschüren und Flyern sind (erlaubte) Werbemails sehr viel günstiger und weisen darüber hinaus umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten auf.

Die Kanzleiwebsite bietet neben der aus dem Offline-Bereich bekannten Präsentation der Kanzlei, der Kompetenzfelder und der beschäftigten Anwälte die Möglichkeit, durch Audio- und vor allem Videoelemente ein mulitmediales und modernes Kanzleiprofil zu vermitteln. Downloads wie kurze Rechtsratgeber zu den Schwerpunkten der Kanzlei, Checklisten oder Mustervorlagen ziehen nicht nur Interessenten magisch an, sondern eignen sich auch zum Einsammeln von E-Mail-Adressen.

Durch eine professionelle Suchmaschinenoptimierung öffnet die Kanzleiwebsite einem großen Publikum den Zugang zu den angebotenen Informationen. Der größte Vorteil der Suchmaschinen liegt zweifelsohne darin, dass sie zahlreiche und stark selektierte Besucher auf die Website ziehen, ohne zusätzlich das Marketing-Budget zu belasten. Eine interne Analyse des Deutschen Instituts für Marketing, bei der 50 zufällig ausgewählte deutsche Kanzleiwebsites auf die Suchmaschinentauglichkeit untersucht wurden, zeigte jedoch teilweise große Lücken. Insbesondere kleinere Kanzleien oder Einzelanwälte begnügen sich oft damit, eine Website online zu stellen, ohne sich Gedanken um Suchmaschinentauglichkeit und Linkaufbau zu machen. So wiesen 78% der analysierten Websites weniger als 100 Backlinks auf, oft sogar nur weniger als zehn. Wenn man jedoch weiß, dass Backlinks der entscheidende Faktor für das Ranking in den Suchmaschinen sind, wird deutlich, wo sich Anwälte in Zukunft stärker engagieren müssen.

Auch andere Instrumente des Online-Marketing, wie Pressearbeit, Social Media Optimization (SMO), Suchmaschinenmarketing (SEM) oder die Nutzung des Web 2.0 bieten sich für Anwälte und Kanzleien in hohem Maße an. Hier werden in Zukunft deutlich mehr Investitionen getätigt werden, um mit den großen, internationalen Kanzleien mithalten zu können. Das Internet bietet den Vorteil, dass gerade auf Nischen spezialisierte Kleinkanzleien durch die enge Ausrichtung eine reale Chance gegen die großen Konkurrenten haben, die sonst durch die sehr viel höheren Werbebudgets den Markt kontrollieren.

Im neuen Fachbuch Online-Marketing von Michael Bernecker und Felix Beilharz finden auch Anwälte und Kanzleien leicht umsetzbare und effektive Tipps für die tägliche Online-Marketing-Praxis.

Autor

DIM-Team