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Die 10 besten Werbekampagnen

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Oft wird Werbung als nervig oder störend empfunden. Meist wird sie übersprungen oder man schaltet um. Es gibt aber auch ein paar Werbekampagnen, die es geschafft haben, die Aufmerksamkeit der Menschen einzufangen, sie zu unterhalten und zu begeistern. Wenn genau das passiert, dann kann man von einer gelungenen Kampagne sprechen. Daraus die beste Werbekampagne auszuwählen, ist nicht leicht, daher haben wir für Sie die aus unserer Sicht 10 besten Werbekampagnen der letzten Jahre zusammengestellt. Warum genau diese? Jede dieser Werbekampagne ist auf ihre Weise eine kreative und strategische Meisterleistung. Sie trugen erheblich zum Wachstum und zur Bekanntheit von den jeweiligen Marken bei und setzten unter anderem Maßstäbe für das Marketing von heute. Sehen Sie selbst, welche wir ausgewählt haben und lassen Sie sich von diesen Meisterwerken der Werbung begeistern.

Was ist eine Werbekampagne?

Unter einer Kampagne versteht man alle gestalteten Werbemittel und deren Einsatz in ausgewählten Werbeträgern, Werbegebieten und in einem bestimmten Werbezeitraum. Die Botschaft einer Kampagne ist unabhängig von Werbeträgern und -mitteln immer die gleiche. Mehr Informationen zum Kampagnenmanagement finden Sie im folgenden Erklärvideo.

Werbekampagne #1

Procter & Gamble: Thank You Mom.

Die Kampagne „Thank You Mom” sollte das Bewusstsein gegenüber der Marke Procter & Gamble Co. stärken. P&G hatte erforscht, dass Menschen einen besseren Eindruck einer Marke haben, wenn sie wissen, dass diese von P&G stammt. Die große Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Marken und Produkte von P&G waren Mütter als primäre Zielgruppe. In den Werbespots, die von der Agentur Wieden & Kennedy produziert wurden, geht es um die Wertschätzung für Mütter. Zu den Olympischen Spielen 2010 entstand der erste Spot dieser rührenden, preisgekrönten Werbekampagne, der alle anderen Werbespots für Olymia überbot. Da dieser unter sehr hohem Zeitdruck entstand, wurde für die Olympischen Spiele 2012 in London mehr Zeit und Arbeit in „Thank You Mom“-Kampagne investiert, was auch die gewünschte Wirkung hatte. Für die darauffolgenden Olympischen Spiele (2014, 2016, 2018) wurden weitere „Thank You Mom“-Videos produziert und kommunizierten zunehmend eine klare Haltung gegenüber gesellschaftlichen Themen.

Unser Fazit: Die "Thank You Mom"-Kampagne ist die größte Kampagne von P&G in ihrer 175. jährigen Firmengeschichte. Sie war als Dachmarkenkampagne zudem für das Unternehmen ein wichtiger strategischer Schritt, das sich hintern den Marken Lenor, Gillette, Wella, Braun und Pampers als Corporate Brand positioniert. Außerdem ist Sie ein hervoragendes Beispiel für Storytelling und wie das Marketing die Zielgruppe mit einer emotionalen Botschaft bindet.

Werbekampagne #2

Old Spice: The Man Your Man Could Smell Like

Die witzige Werbekampagne von Old Spice hat Ihren Ursprung im Jahr 2009. Das Team von Old Spice hatte herausgefunden, dass die Mehrheit des Umsatzes von Duschgel durch Frauen entstand. Daher sollten die Frauen auch angesprochen werden, allerdings ohne den Bezug zu den Männern zu verlieren. So etwas hatte Old Spice bisher noch nie durchgeführt. Das Team hatte zunächst nicht geplant, daraus eine Kampagne zu entwickeln. Doch das Konzept war perfekt für eine Kampagne, die Frauen anspricht, aber Waschlotionen für Männer bewirbt. Vor allem konnte die Werbung das Produkt anpreisen und gleichzeitig bekannte Werbetechniken ins Lächerliche ziehen.

2020 knüpft P&G an die Kultkampagne an und entwickelte zwei weitere Spots "Office Visit" und "Time Out", die das "New Old Spice Ultra Smooth" bewerben. Nun steht der erwachsene Sohn im Mittelpunkt, der von seinem Vater für das Old Spice begeistert werden soll. Dieser hat jedoch bereits seinen eigenen Geschmack von Männerpflege entwickelt und ist sichtlich peinich berührt vom Pferde reitenden Vater. Letztendlich akzeptiert der Vater den Geschmack seines Sohnes. Dementsprechend wurde auch der Slogan von Old Spice am Ende verändert: "Smell like your own man, man." In der Kampagne von 2010 lautete der Claim noch: "Smell like a man, man."

Unser Fazit: Mit Witz und Cleverness wurde die Kamapagne zum viralen Hit und zeigt darüber hinaus auch wie das virale Potenzial von digitalen Medien genutzt wurde. Die neue entwickelten Spots greifen die Komik geschickt wieder auf!

Werbekampagne #3

Dove: Real Beauty

Seit 2004 wirbt Dove mit „Wahrer Schönheit“. Dove wollte Frauen zeigen, dass sie schön sind, so wie sie sind. Es ist ein heikles Thema für die Bewerbung von Pflegelotionen, aber auch ein wichtiges Thema für die Zielgruppe von Dove. Eine Reihe von Billboard-Plakaten überlässt den Konsumenten die Wahl, ob die gezeigte Dame „wrinkeld or wonderful“ ist. Auch die Werbespots stießen im Internet auf große Beliebtheit. Zum Beispiel die „Real Beauty Sketches“, bei denen ein Phantomzeichner des FBI zwei Bilder von Frauen malte, ohne diese gesehen zu haben. Einmal beschrieb sich die jeweilige Frau selbst und einmal wurde sie von jemand anderem beschrieben. Die Bilder sollten zeigten, wie sehr sich das Selbstbild vom Fremdbild unterscheiden kann.

Unser Fazit: Dove trifft mit der weltweiten Kampagne einen Nerv und berührte damit Millionen Frauen. Die Kampagne wurde bereits über 180 Millionen Mal angeschaut und in 25 Sprachen veröffentlicht.

Werbekampagne #4

Absolut Vodka: „Absolut …“

Die Vodka-Flasche von Absolut ist so einfach und trotzdem markant, dass sie einen hohen Wiedererkennungswert hat. Schon immer wurde dieser gut auf Plakaten verarbeitet, doch erst durch die Werbekampagne wurde sie zum Markenzeichen. Auf den Anzeigen sieht man beispielsweise Säulen aus der Antike, die die Form der Absolut Flasche haben. Am unteren Bildrand stand „Absolut Athen“. Ähnliches wurde für viele weitere Großstädte konzipiert. Das Ziel war es, eine Verbindung zwischen der Stadt und dem Absolut Vodka zu schaffen. Die Kampagne lief erfolgreiche 25 Jahre und ist die längste, ununterbrochene Kampagne aller Zeiten. Aus dieser einfachen Flasche entsprangen 1.500 Werbeanzeigen.

Unser Fazit: Eine Absolut gelungene Kampagne, die zeigt, wie man mit Storytelling aus einem unscheinbaren Produkt etwas aufregendes und einigartiges kreieren  kann!

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Werbekampagne #5

De Beers: A Diamond is forever

Mit der Kampagne von De Beers „A Diamond is forever“ schuf das Unternehmen die Branche für Hochzeitsringe. Es war zwar nicht einfach, aber De Beers warb damit, dass man die Ehe nur mit einem Diamantring wirklich besiegeln kann. Die Werbekampagne hatte langfristig das Ziel, dass irgendwann jeder einen solchen Ring zur Hochzeit kauft, weil die Ehe ohne Ring nicht als vollkommen angesehen wird. Dadurch wurde der teure Ring zur Hochzeit zu einem Luxus, auf den niemand verzichten wollte.

Unser Fazit: Für uns ein Beispiel, wie durch Marketing ein Gegenstand zu begehrten Luxusgut wird.

 

 

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Werbekampagne #6

Dos Equis: The Most Interesting Man In The World

Der Satz „I don’t always drink beer, but when I do, I prefer Dos Equis… Stay thirsty, my friends” wurde zum Klassiker. Die Werbekampagne über den interessantesten Mann der Welt wurde 2007 gelauncht. Die Idee entstand, als sich die verantwortlichen Kreativen von EuroRSCG über den Auftrag lustig machten, da die Zielgruppe von Dos Equis vollkommen unrealistisch beschrieben wurde. „The Most Interesting Man In The World“ ist ein ergrauter Herr, der in seinem Leben bereits viel erreicht und erlebt hat. Die Spots zeigen Flashbacks von Abenteuern aus seiner Vergangenheit. Er springt zum Beispiel aus einem Flugzeug und landet mit einem Fallschirm auf einem Boot während eine Off-Stimme erzählt, er hätte allein für sein Pokerface schon Trophäen gewonnen. Das Ziel war es, den jungen Männern, die gerne Bars besuchen und ein Bier trinken, ein Bier zu verkaufen, durch das sie interessant wirken. Die Zielgruppe hatte Angst, langweilig zu sein und wollte auch nicht mit jungen erfolgreichen Biertrinkern konfrontiert werden, die Ihnen zeigen, was sie alles noch nicht erreicht haben. Dafür war der interessanteste Mann der Welt gut geeignet, denn er war eine Zukunftsfantasie für die Männer.

Unser Fazit:  Der Mut zur Übertreibung lohnt sich manchmal. Wenn es so scheint, als gäbe es keinen Markt für Ihre Zielgruppe, schaffen Sie selbst einen!

Werbekampagne #7

Nike: Just Do It.

Schon so oft und fast 30 Jahre lang hat Nike immer wieder neue Werbekampagnen aus seinem Slogan „Just Do It“ gemacht. 1988 wurde der prägnante Slogan erfunden, die Inspiration dafür kam von dem Mörder Gary Gilmore, der „Let’s do it“ sagte, bevor er hingerichtet wurde. „Just Do It“ soll Sportler animieren, einfach anzufangen, loszulegen und durchzustarten. Er motiviert, über unsere Grenzen hinaus zu gehen. Die Kampagne zu den Olympischen Spielen 2016 „Unlimited You“ setzt nochmal einen oben drauf. Dort wird in bekanntem Stil ein „Just Do It“-Spot gezeigt. Wenn der Konsument glaubt, der Spot sei zu Ende, zersprengt ein Ringturner den eingeblendeten „Just Do It“-Slogan und geht noch einmal weiter über seine Grenzen hinaus. Das passt zur Motivation à la „Just Do It“, einfach anzufangen und weiter zu machen.

2019 fügt Nike einen gesellschaftlichen Aspekt mit ein: "Just Do It. Du tust es nie nur für dich." und greift damit zum richtigen Zeitpunkt aktuelle gesellschaftliche Trends auf. Der Spot steht für die Vielfältig und Gemeinschaft.

Unser Fazit: Der Claim läuft bereits seit über 30 Jahren. Das ist sehr beachtlich und ist für uns einer der besten Werbekampagnen! Der Slogan ist kurz und prägnant und inspiriert trotzdem dazu, seine Ziele zu verfolgen und Grenzen zu überwinden. Außerdem vedeutlicht er auch,

Werbekampagne #8

Marlboro: The Malboro Man

Der Marlboro Mann ist eine der bekanntesten Werbefiguren überhaupt. Die Idee kam von Leo Burnett. Die Werbekampagne zeigte einen oder mehrere Cowboys, die hart arbeiten, selbstbestimmt durch die Wildnis reiten und außer einer Zigarette nicht viel Gepäck bei sich tragen. Marlboro wurde damals nur von Frauen gekauft, daher wurde eine Markenfigur kreiert, die Männlichkeit, Unabhängigkeit und Kraft ausstrahlt. Marlboro sollte den Lebenstil eines echten Cowboys verkaufen. Da sich viele Männer ein solches Leben wünschten, waren die Anzeigen von Erfolg gekrönt.

Unser Fazit: Der Erfolg dieser Kamapgne verdeutlicht abermals, was Sie als Marketeer unbedingt beachten sollten: Kennen Sie Ihre Zielgruppe und deren konkreten Bedürfnisse.

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Werbekampagne #9

Evian: Babies

Die Marke Evian steht für „live young“ und wirbt immer wieder mit witzigen Babies in ihren Kampagnen. Im Jahr 2009 wurden die Evian Roller Babies zur Sensation. 2013 folgte dann die Werbekampagne Baby & Me.  Dort tanzten Erwachsene vor einer Fensterscheibe, in der sie als Baby gespiegelt wurden. Zuletzt erweckte Evian mit der Oversized-Kampagne Aufmerksamkeit. Sie entwickelte Oversized-Outfits, um den Menschen daran zu erinnern, wie überdimensional die Welt wirkt, wenn man ein Baby ist. Das Ziel der Kampagne ist die Neuerfahrung der bewährten Message: In Jedem von uns liegt Jugend, sie muss nur wiederbelebt werden. 2014 wurde die Kamapgne fortgesetzt mit "The Amazing Spider-Man Baby" und 2019 mit  "The Baby Bare Neessities" und greift damit das Thema Recycling auf.

Unser Fazit: Die Kampagne traf auf große Resonanz weltweit und wurde ein viraler Marketingerfolg mit unzähligen Klicks.  Sie setzte erhebliche MAßstäbe für das Online-Marketing und bleibt dieser Strategie treu.

Werbekampagne #10

Metro Trains: Dumb Ways To Die

Der Verkehrsbetrieb „Metro Trains” aus Melbourne wollte eine wichtige Botschaft an die Fahrgäste senden, um Unfälle zu vermeiden. Dabei wurden süße Cartoon-Charaktere mit einprägsamer Musik und etwas makabren Humor kombiniert. Metro Trains wollte die Leute informieren, aber auch unterhalten. So entstand 2012 der lustige Songtext über all die dummen Arten zu sterben, wie zum Beispiel versehentlich beide Nieren im Internet zu verkaufen. Die Botschaft war, dass man vorsichtig in der Nähe von Zügen sein sollte, da man von einem erwischt werden könnte. Was für ein „Dumb Way To Die“! Der Song war innerhalb der ersten 24 Stunden unter den Top 10 Liedern bei iTunes. Auch das Video erfreute sich großer Beliebtheit im Internet. Die Cartoon-Charaktere waren auf den Zügen von Metro Trains zu sehen, man konnte sich neben Ihnen fotografieren lassen und später entstanden auch Kuscheltiere sowie eine App und ein Lehrbuch. Die Werbekampagne war so erfolgreich, dass die Unfälle und Tote um 21 Prozent abnahmen. „Dumb Ways To Die“ war die Kampagne mit den meisten Auszeichnungen in Cannes (28 Lions).

Unser Fazit: Kreativität und Originalität sind nicht nur großen Lifystyle-Marken oder Themen vorenthalten, die nicht so "fancy" rüberkommen. Die Werbung spricht ein ernstes Thema. Untermalt mit einer einprägsamen Melodie und Comic-Figuren bleibt die Botschaft in Erinnerung und war enorm wirksam. Für Sie als Marketeer: Wenn Sie sehen, dass Ihre Marketingaktivitäten bei Ihrer Zielgruppe nicht ankommen, haben Sie den Mut Ihr Kommunikationskonzept zu überdenken.

Fazit

Diese 10 besten Werbekampagnen zeigen, wie Werbung begeistern kann, nicht nur für kommerzielle, sondern auch für gute Zwecke, wie im Fall von "Dumb Ways To Die". Es gibt kein Geheimrezept für die perfekte Werbekampagne, das ist immer von der Zielgruppe und dem Produkt abhängig. Wir bewundern, wie die Schöpfer dieser zehn erfolgreichen Kampagnen es geschafft haben, auf so viele verschiedene Weisen, die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen.

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Reklame muss hängen bleiben – Die Tricks der Werbepsychologie

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Werbung soll möglichst jeden erreichen und nicht nur das. Sie soll uns auch nicht mehr loslassen und zum Kauf bewegen. In Zeiten der regelrechten Reizüberflutung ist es aber gar nicht mehr so einfach, aus der Masse herauszustechen. Firmen, die ihr Produkt an den Mann oder die Frau bringen wollen, müssen also verstehen, wie man möglichst einprägsame Werbung macht, die im Kopf bleibt und zum Kauf bewegt – oder zumindest eine Agentur engagieren, die sich darauf spezialisiert hat. Mit Werbepsychologie kann man das Kaufverhalten zu einem gewissen Grad lenken, wenn man sein Handwerk versteht.

Werbepsychologie

Was Werbung können soll

Werbung hat durch Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende, eine riesige Entwicklung durchgemacht. Heute können wir auf einen riesigen Wissensfundus zurückgreifen. Daraus kann man drei wichtige Werbemodelle ableiten.

Das wohl Bekannteste kennt man unter dem Kürzel „AIDA“. Die Abkürzung steht für Attention, Interest, Desire und Action. Die Aufmerksamkeit beim Käufer wird geweckt, danach wird echtes Interesse aufgebaut. Aufmerksamkeit und Interesse führen zu Verlangen und enden in der finalen Handlung, dem Kauf.

Spinnt man das Modell AIDA weiter, landet man bei PPPP, kurz für Picture, Promise, Prove, Push. Hier wird mit bildlichen Darstellungen gearbeitet. Aus dieser Darstellung sollte sich ein Versprechen ableiten lassen, das schließlich im nächsten Schritt eingehalten wird. Am Ende steht die Aufforderung zur Handlung, also dem Kauf.

Das nächste Modell heißt Unique Selling Point, kurz USP. Frei übersetzt, bedeutet es so viel wie „Alleinstellungsmerkmal“. Es ist das wichtigste Element einer Werbekampagne und sollte deren Aufhänger sein.

Emotion als Entscheidungsfaktor

Vernunft spielt bei der Entscheidung, ob man sich ein Produkt kauft oder nicht, nur eine untergeordnete Rolle. Das menschliche Gehirn arbeitet sehr assoziativ, interpretativ und selektiv. Das hat zur Folge, dass man meistens nicht rational, sondern emotional handelt. Wissenschaftler vermuten, dass uns gerade einmal nur 0,1 Prozent, von dem was das Gehirn gerade tut, bewusst ist. Den Rest verarbeitet es unbewusst. Dabei sind wir häufig die letzten, die mitbekommen, was das Gehirn gerade vorhat.

Gerade deshalb sollten sich Werbefachleute vor allem mit den Emotionen potenzieller Kunden befassen und die tieferliegenden Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe bedienen. Gleichzeitig sollte man sich bewusst sein, dass Menschen dazu tendieren nach einem Kauf, ihre Entscheidung zu rechtfertigen – vor sich sowie vor anderen.

Am Anfang war der Wunsch (Top-down-Prozess)

Werbung funktioniert am besten bei uns, wenn wir auf der Suche sind. Hier kommt auch wieder unser Unterbewusstsein ins Spiel, denn manchmal wissen wir gar nicht, dass wir überhaupt auf der Suche nach etwas sind. Beispielsweise reicht es einfach nur aus, wenn ein Bekannter oder eine Bekannte uns die neuste Anschaffung vorgeführt hat. Das kann ein neuer Pullover oder das aktuelle Smartphone sein. Daraufhin behält man selbst die Schaufenster und Mobilfunkläden genauer im Auge.

Auffallen um jeden Preis (Bottom-up-Prozess)

Egal, ob man Produkte oder Dienstleistungen verkauft, ein Alleinstellungsmerkmal ist sehr wichtig für funktionierende Werbepsychologie. Deshalb muss man auch hier kreativ werden, damit die Werbung durch Besonderheiten auffällt. Dazu gehören eingängige und manchmal auch provozierende Slogans, ungewöhnliche Bilder und Humor.

Ein roter Faden sollte trotz aller Kreativität dennoch erkennbar sein und sich im kompletten Corporate Design widerspiegeln. Das bedeutet nicht nur auf der Homepage, in den Sozialen Medien, sondern auch bei den Give-Aways. Denn kreative Werbegeschenke sind nicht nur wichtig, um Kunden zu halten, sondern auch um sie zu gewinnen. In jedem Fall ist das Wichtigste, einen Mittelweg aus Originalität und Massentauglichkeit zu finden.

Werbung

…aber nicht nerven

Die Werbebranche ist im stetigen Wandel. Natürlich gibt es etwa bei Fernsehwerbung fast schon so etwas wie feste Strukturen, wie beispielsweise Sendezeit, Kanal, etc. Von diesen Faktoren hängt ab, wie erfolgreich ein TV-Spot am Ende ist.

Bei Internetwerbung sieht es dagegen ganz anders aus. Man hat das Gefühl, dass sich die Werbung hier noch schneller wandelt. Vor ein paar Jahren konnte man möglicherweise noch mit Werbebannern ordentlich Clicks erzielen. Heutzutage sind die potenziellen Kunden doch fast schon „bannerblind“ geworden. Auch bei den sogenannten Layer Ads, die sich meist über den kompletten Bildschirm erstrecken, achten die User häufig eher auf das X in der Ecke, um die Anzeige zu schließen.

Viel effektiver ist da in Zeiten von Social Media das virale Marketing, Guerilla Marketing oder auch das Influencer Marketing, bei dem Influencer die zu bewerbenden Produkte testen. Erfolgversprechend sind auch kleine Videoclips, die zunächst nicht nach Werbung aussehen oder auf der Meta-Ebene hinter die Kulissen der Marketing-Kampagne schauen.

„Heavy Users“

20 Prozent der Konsumenten sind für 80 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Das sogenannte Pareto Prinzip ist in der Werbebranche eine weit verbreitete Beobachtung. Bestandskunden sollten bei der Stange gehalten werden. Deshalb wird die Werbung in vielen Fällen auch auf diesen „Stammkundenstamm“ zugeschnitten. Diese Konsumenten akquirieren Neukunden im Bekanntenkreis, als positive Begleiterscheinung.

Beispielsweise Kinder, die ihre Eltern beobachten und sehen, wie zufrieden diese mit dem Produkt oder der Dienstleistung sind, nutzen als Erwachsene häufig das gleiche Produkt. Weil sie emotional damit verbunden sind. Der Verstand schaltet ab. Die Werbung funktioniert!

Fazit

Es ist wirklich erstaunlich, wie Reklame es mithilfe von Werbepsychologie schafft, in den Köpfen zu bleiben und zum Kaufen anzuregen. Es bleibt auf jeden Fall spannend zu beobachten in welche Richtung sich die Werbung noch entwickeln wird. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass sich ja auch die Medien, die die Werbung tragen, ständig verändern, allen voran das Internet.

Gregor Jasch – Kreativität als Erfolgsfaktor für Unternehmen. Wie man erfolgreiche Werbung gestaltet!

Gibt es ein Rezept für Kreativität? In Unternehmen ist Kreativität sowohl für Marketingmaßnahmen als auch für Kommunikationskampagnen gefragt, um aus der Masse herauszustechen und Kunden zu begeistern. Jetzt gibt es sogar ein ganzes Kochbuch für frische Ideen!

Sehr geehrter Herr Jasch, Sie sind als Unternehmer, Speaker und Buchautor aktiv. Ihre aktuelle Publikation „Das Creative Effectiveness Kochbuch“ setzt sich mit der Frage auseinander, wie man Ideen für Marketing und Kommunikationskampagnen methodisch entwickelt. Das ist natürlich auch für uns ein spannendes Thema und interessiert die Leser unseres Blogs. Schön, dass Sie sich Zeit für ein Interview nehmen:

1. In vielen Unternehmen wird Kommunikation sehr faktisch umgesetzt. Wieso ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll, kreative Werbung und Kommunikation umzusetzen?

Kreativität ist die härteste Währung im 21. Jahrhundert. Kreative Werbung und Kommunikation schaffen Vertrauen und Unverwechselbarkeit und erzählen Geschichten, die auf einer wahren Erkenntnis basieren, aus ungewöhnlicher Erzähl-Perspektive. Besonders kreative Werbung ist oft auch besonders effizient in der Wirkung – dies wird seit einiger Zeit nun auch in einer eigenen Kategorie unter „Creative Effectiveness“ beim Cannes Lions Festival bewertet.

2. Landläufig wird Kreativität eher als zufälliger Prozess beschrieben. Was ist da Ihre Sicht?

Ich empfehle dringend hier den Einfall über den Zufall bestimmen zu lassen und nicht umgekehrt! Es ist doch speziell in der Industrie einfach unglaublich, wie prozessbasiert und methodisch gearbeitet wird und in der Kreativität soll das anders sein? Tatsächlich gibt es mit der „Creative Effectiveness Methode“ ein System, mit dem nahezu jeder Top-Ideen für Marketing und Kommunikation basierend auf einer Strategie entwickeln kann. Natürlich muss man zuerst die Methode idealerweise unter Anleitung kennenlernen und danach auch üben... wie vieles im Leben.  

Werfen Sie einen Blick in das "Creative Effectiveness Kochbuch" – Hier geht es zum Gratis PDF-Download der Leseprobe: https://www.jasch-gregor.com/download

3. Ist Kreativität wirklich ein Erfolgsfaktor für Werbung oder gilt nicht eher der Satz „Der hässlichste Brief an die richtige Zielgruppe ist effizienter als der schönste Brief an die falsche Zielgruppe“?

Die „Creative Effectiveness Methode“ arbeitet mit folgenden sechs Erfolgsfaktoren: Schnelligkeit, Wahrheit, Verständlichkeit, Fokus, Produkt-/Serviceorientiertheit sowie Auffälligkeit. Es geht also darum nicht nur besonders kreativ sondern auch besonders wirkungsvoll zu kommunizieren. Es geht dabei weniger um eine Diskussion von Schönheit oder Hässlichkeit sondern darum, ein wahres Motiv in der Zielgruppe — das WAS —emotional richtig anzusprechen und dazu mit einer Geschichte oder einer Erkenntnis aus ungewöhnlichem Blickwinkel – dem WIE – zu verbinden. Damit entwickeln Sie Neugierde und verkoppeln Information mit Emotion und bleiben lange in Erinnerung.

4. Haben Sie zwei Tipps, die eine Kommunikationsabteilung anwenden kann, um bessere Kommunikationsmaßnahmen zu erstellen?

Nehmen Sie sich die Zeit gemeinsam mit Ihren Entscheidern und den Kollegen aus den diversen Abteilungen sich ganz klar darauf zu einigen WAS die primäre, zentrale Botschaft ist, die Sie kommunizieren wollen. Solange Sie intern dazu keine Einigkeit haben, haben Sie noch kein Fundament der Kampagne. Erst danach sollten Sie sich über kreative Umsetzungen des WIE begeistern und diese diskutieren.

5. Oftmals entscheiden Manager über Kommunikationsmaßnahmen aus dem Bauch heraus. Wie ist da Ihre Empfehlung?

Mir ist ein Manager, der aus dem Bauch entscheidet ja viel lieber, als einer der es an die Marktforschung weiterleitet und die Verantwortung delegiert. In der „Creative Effectiveness Methode“ gibt es sieben Entscheidungskriterien, die auch jeder Manager sofort abfragen kann: Richtigkeit, Klarheit, Risiko, Größe (Big), Inspirationskraft, die Dynamik der Idee sowie Stolz. Entspricht die Idee allen genannten Kriterien? Falls nicht, sollte sie entsprechend verändert werden Vielen Dank für das Interview.

Bestellen Sie das Creative Effectiveness Kochbuch auf Amazon! Mehr über Gregor Jasch: www.gregorjasch.com

Warum brauche ich eine Werbeagentur?

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Viele Unternehmen fragen sich, wieso sie in die Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur investieren sollten. Werbung für das eigene Unternehmen und die eigenen Produkte zu machen, erscheint schließlich dank der Digitalisierung so einfach wie nie. Inhalte in Social Media teilen, bei Printportalen mit ein paar Klicks Flyer bestellen… Aber was viele nicht bedenken: Durch diese Möglichkeiten besteht eine tägliche Flut an Werbebotschaften. Ein Unternehmen aus der Elektronikbranche steht also nicht nur in Konkurrenz zu anderen Elektronikherstellern, sondern muss sich im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der (potenziellen) Kunden auch gegen Unternehmen aus der Mode-, Lebensmittel- oder Unterhaltungsbranche durchsetzen. Um nicht unterzugehen, müssen daher nicht nur die Werbeinhalte etwas Besonderes sein, sondern auch die Werbekanäle gekonnt bespielt werden. Eine Werbeagentur stellt genau das sicher.

Die Werbebranche – Wo eine Werbeagentur zu Hause ist

Werbung ist überall. Mit neuen Technologien wächst auch die Werbebranche stetig weiter. Entsprechend vielfältig sind die Bereiche, die in der Werbung eine Rolle spielen. Die klassischen Formen der Werbung sind Zeitungs-, Rundfunk- (Fernsehen und Radio), Kino- und Außenwerbung. Heute zählen zur Werbebranche auch die Bereiche Internetwerbung, Public Relations, Corporate Design und Publishing, Eventmarketing, Direktwerbung, Point of Sale und B2B-Werbung. Gerade Internetwerbung kann nochmals in verschiedene Teilbereiche gegliedert werden, etwa E-Mail-Kampagnen oder Anzeigen in Social Media.

Die Werbebranche ist ein hart umkämpftes Wirtschaftsfeld, das für Unternehmen jeder Branche und jeder Größe von Bedeutung ist. Das spiegelt sich auch darin wieder, wie hoch die Werbeausgaben allein in Deutschland im letzen Jahr waren. Mit einem Wachstum von knapp 5% lagen die Ausgaben für Werbung im Jahr 2016 in Deutschland bei 30,9 Milliarden Euro brutto. Besonders Werbung für mobile Endgeräte hat an Bedeutung gewonnen und wurde von Unternehmen mit deutlich mehr Werbebudget versehen.

Lehrgang Produktmanager

Die besten Werbekampagnen

„Wow“ – Das sollen Leute über Ihre Werbung sagen. Storytelling ist in TV-Spots der neue Trend, nämlich mit Geschichten statt mit einfachen Werbefloskeln zum niedrigsten Preis oder den Funktionen eines Produktes zu punkten. Vorreiter sind beispielsweise Edeka mit der „#Heimkommen“-Kampagne zu Weihnachten und Amazon mit den Spots für Amazon Prime. Ein Beispiel ist der Spot „Kleines Pferd“ (https://www.youtube.com/watch?v=5wbqkK0FOY4), in dem eine rührende Geschichte erzählt wird – in der die Express-Lieferung von Amazon Prime zum Happy End verhilft.

Werbeagentur - Kampagnenbeispiel Amazon
Quelle: YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=5wbqkK0FOY4)

Werbekampagnen können aber auch ohne viel Text überzeugen, wie Apple es seit einigen Jahren beweist. Dort lautet das Erfolgsrezept: Hochwertige Aufnahmen, die das Produkt in Aktion präsentieren, mit einem eingängigen Popsong verbinden – und diese Bilder für sich sprechen lassen.

In Social Media sind besonders Unternehmen erfolgreich, die nahbar und geradeheraus kommunizieren. Ein gelungenes Beispiel ist die „Weil wir dich lieben“-Kampagne der BVG, die auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube nach feinster Berliner Schnauze für den öffentlichen Nahverkehr in Berlin wirbt.

Was sind die Vorteile einer Werbeagentur?

Eine Werbeagentur liefert nur Slogans und Jingles? Weit gefehlt! Eine Werbeagentur zu beauftragen, entlastet ein Unternehmen erheblich und bringt nehmen der Zeitersparnis unterm Strich auch wirtschaftlich größere Erfolge, als die Eigenarbeit es tut.

Eine gute Werbeagentur beschäftigt lauter kreative Köpfe, die sich spielend in Kunden und auch in Unternehmer hineinversetzen können. Gerade ein branchenfremder Blick auf ein Produkt oder eine Marke kann genau den entscheidenden Impuls für eine überzeugende Werbekampagne geben. Werbeagenturen punkten aber nicht nur mit Ihrer Kreativität. Auch langjährige Erfahrung spielt eine große Rolle für den Werbeerfolg. Die Experten wissen, welche Formate, Bilder etc. funktionieren und haben einen Blick für aktuelle Trends in der Werbung. Als Unternehmer parallel zum Arbeitsalltag Werbekampagnen zu verfolgen und zu analysieren, ist kaum praktikabel.

Werbekampagnen sollten außerdem nicht nebenbei abgewickelt werden. Erfolgreiche Kampagnen benötigen sorgfältige Planung und professionelle Umsetzung. In Unternehmen passiert es oft, dass der Ertrag im Vergleich zum Aufwand geringer als erhofft ausfällt. Denn der Zeitaufwand wird oft unterschätzt oder in der Kalkulation komplett vergessen. Eine Werbeagentur widmet sich der Werbekampagne vollends und kann die Arbeit somit fokussiert und zielführend leisten.

Die Umsetzung ist schließlich ein weiterer Faktor, an dem Werbekampagnen in Eigenarbeit häufig scheitern. Denn auch, wenn kreative Ideen vorhanden sind, sind es die Mittel zur Umsetzung in den wenigsten Fällen. Fotoshootings, Grafikarbeiten oder Tonaufnahmen müssen durch beste Qualität überzeugen – Hier ist eine Werbeagentur klar im Vorteil. Nicht nur können die meisten Arbeiten in der Agentur selbst erledigt werden, eine gute Werbeagentur verfügt auch über ein Netzwerk aus Filmemachern, Fotografen und anderen Kreativen, die bei Bedarf dabei helfen, eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Fazit

Wer eine einzigartige Werbekampagne schaffen will, die bestehende und potenzielle Kunden gleichermaßen überzeugt, ist mit der Beauftragung einer Werbeagentur bereits einen großen Schritt näher an seinem Ziel. Aufgrund von Erfahrung und den nötigen Ressourcen kann eine Werbeagentur viel eher eine Kampagne konzipieren, die wirkt, und diese anschließend auch in die Tat umsetzen. Für Unternehmen ergibt sich dadurch eine erhebliche Ersparnis an Zeit und Arbeit – Und Sie erhalten Ihre einzigartige Kampagne.