Das Grundlagenbuch „Marketing-Konzeption“, das den konzeptionellen Ansatz im Marketing begründet hat, ist aktuell in der 11. Auflage erhältlich. Seit nunmehr 35 Jahren nutzen Tausende von Studierenden im Marketingumfeld dieses Werk. Ganze Generationen von Marketeers hat der Klassiker somit aufgrund seiner fundierten Grundlagen zum strategischen und operativen Marketing-Management geprägt. Doch besitzt das Werk „Marketing-Konzeption“ von Jochen Becker auch heute noch einen Stellen- und Nutzwert für Vorlesungen und Veranstaltungen?
Worum geht es thematisch in dem Werk?
Thematisch beschäftigt sich das Werk mit drei Hauptthemen: den Marketingzielen, den Marketingstrategien und dem Marketingmix. Zusätzlich werden zwei weitere Thematiken behandelt: Erarbeitung, Realisierung und Überprüfung sowie die handlungsbezogene Umsetzung von Marketing-Konzeptionen. Neben dem strukturierten Aufbau der fünf Teile, stellt das Lehrbuch die konzeptionellen Handlungsschritte mit Hilfe einer Vielzahl von Erfolgsbeispielen aus verschiedenen Unternehmen und Märkten dar. Neu an dieser überarbeiteten Auflage ist der Schlussteil, der die Herausforderungen und Erfolgsbedingungen des konzeptionellen Marketing thematisiert und auch das Online-/Social Media-Marketing nicht außen vorlässt.
Welche Themen werden wie gut dargestellt und erläutert?
Wer für eine Veranstaltung zum strategischen Marketing nach Literatur sucht, trifft zwangsläufig auf Jochen Beckers Klassiker „Marketing-Konzeption“. Sehr strukturiert und systematisch stellt Becker den Zusammenhang zwischen strategischen und operativen Fragestellungen im Marketing her. Auch die klassischen Management-Ansätze werden verständlich beschrieben. Da viele Lehrmodule an Hochschulen dieser Logik folgen, ist das Werk in der einen oder anderen Vorlesung tatsächlich noch opportun.
Doch der Inhalt und insbesondere die praxisbezogenen Teile sind etwas in die Jahre gekommen. Das dargestellte Zahlenmaterial, die Abbildungen und Beispiele sind an der ein oder anderen Stelle etwas veraltet. So ist beispielsweise eine Statistik aus dem Jahr 1992 in einem aktuellen Lehrbuch doch sehr überholungsbedürftig.
Neuere Themen zum strategischen Marketing, mit denen sich Theorie und Praxis aktuell auseinandersetzen, fehlen fast vollständig. Geschäftsmodelle tauchen zwar als Begriff auf, Ansätze wie der „Geschäftsmodellansatz“ von Osterwalder & Pigneur oder Fraunhofer sucht man dagegen vergeblich. Auch das mittlerweile etablierte Modell der „Blue Ocean Strategy“ findet keine Erwähnung. Darüber hinaus taucht der gesamte Strategieansatz zur Digitalisierung, der auch für das Marketing hochrelevant ist, lediglich in vereinzelten Zitaten auf.
Für wen eignet sich das Lehr- und Handbuch?
Zusammengefasst bietet sich dieses Standardwerk für all jene an, die die klassische Denkweise des strategischen Marketings, die Standardmodelle, die Erfahrungskurven sowie die Portfolioanalyse und das Wort Analyse noch mal durchdringen wollen. Es empfiehlt sich jedoch ein moderneres Werk zur Ergänzung hinzuzuziehen, das vor allem die aktuellen Ansätze und Diskussionen thematisiert. Als Nachschlagewerk für Einsteiger und auch für Marketingpraktiker eignet sich der Klassiker aber durchaus immer noch.
Das Buch “Marketing-Konzeption” von Jochen Becker können Sie hier bestellen.