Ob ein Geschäft gut läuft, lässt sich mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beurteilen. Eine dieser Kennzahlen wäre der Cashflow. Der Cashflow dient dazu, die Verwendung der finanziellen Mittel darzulegen und wird meist zusammen mit dem Jahresabschluss aufgestellt. Doch da Unternehmen ständig neue Investitionen tätigen müssen, um weiter wachsen zu können, lohnt es sich, den Cashflow nicht nur jährlich, sondern öfters aufzustellen. So bleiben die verfügbaren finanziellen Mittel laufend im Blick. Wie genau der Cashflow berechnet wird und was es dabei zu beachten gibt, zeigt dieser Artikel.
#1 Definition und Bedeutung des Cashflows
Der Cashflow ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Betriebswirtschaft – doch was genau ist der Cashflow? Der Cashflow bzw. der Kapitalfluss ist eine Stromgröße, die Aufschluss über die Finanzierungskapazitäten sowie die Kosten- und Ertragslage eines Unternehmens gibt. Aus diesem Grund ist der Cashflow nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für Investoren, Kreditgeber und Aktionäre ein wichtiger Indikator, um ein Unternehmen zu beurteilen.
Im Grunde wird mit der Kennzahl die Differenz zwischen allen Einnahmen und Ausgaben – also die Differenz von allen Kapitalflüssen – über eine bestimmte Abrechnungsperiode gebildet. Bei der Berechnung werden allerdings nur jene finanziellen Mittel miteinbezogen, die auch tatsächlich für etwaige Ausgaben vorhanden sind. Die Kennzahl spiegelt somit die tatsächlich Zahlkraft – die Liquidität – eines Unternehmens wider. Hat ein Unternehmen am Ende des Jahres höhere Einnahmen als Ausgaben, kann das Unternehmen einen positiven Cashflow vorweisen. Wird der Cashflow laufend berechnet und analysiert, kann die finanzielle Situation eines Unternehmens sowohl kurz-, mittel-, als auch langfristig optimal beurteilt werden.
#2 Verwendung von Tools
Da der Cashflow aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben berechnet wird, ist ein guter Überblick über die unternehmerischen Zahlungen essenziell. Damit Unternehmer die Ausgaben stets im Blick behalten, sollte eine ganzheitliche Ausgabenverwaltungssoftware verwendet werden. Moderne Tools für Mitarbeiterausgaben setzen dabei auf physische bzw. virtuelle Kreditkarten für Mitarbeiter, über die unternehmerische Ausgaben getätigt werden. Der Kernpunkt dabei: Es können unendlich viele Firmenkreditkarten beantragt werden, wodurch für jede Ausgabe eine dezidierte Kreditkarte erstellt werden kann. So können die Ausgaben schnell zugeordnet werden, während die Transaktionen und Finanzbudgets stets im Blick bleiben. Gleichzeitig geht der Überblick über mögliche unbezahlte Rechnungen nie verloren. Somit werden die Kostenprozesse im Unternehmen effizienter und transparenter gestaltet und der Cashflow lässt sich leichter berechnen.
#3 Cashflow-Modelle kennen
Es gibt verschiedene Cashflow-Modelle, die sich mit der Ermittlung eines bestimmten finanziellen Aspekts im Unternehmen befassen. Der gesamte Cashflow eines Unternehmens besteht dabei aus drei Modellen: dem operativen Cashflow, dem Cashflow aus Investitionstätigkeiten und dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten.
Der operative Cashflow beinhaltet alle zahlungswirksamen Buchungen, die im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit durchgeführt wurden. Dieses Modell gibt an, wie hoch das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens ist und ist besonders wichtig, da ersichtlich wird, ob ein Unternehmen in der Lage ist, aus eigener Kraft Kredite zu tilgen oder neue Investitionen zu tätigen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten gibt an, ob die Rückflüsse aus Investitionstätigkeiten positiv oder negativ waren. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten bezieht sich letztlich auf die Eigenkapitaländerungen im Unternehmen. Zusätzlich gibt es noch andere Cashflow-Kategorien, die nähere Einblicke in die Unternehmensfinanzen ermöglichen. Hierzu gehören etwa der Free Cashflow, der Cashflow Return on Investment oder der Discounted Cashflow. Jedes Modell gibt dabei einen anderen Blickwinkel auf die finanzielle Lage eines Unternehmens.
#4 Verschiedene Berechnungsmethoden in Betracht ziehen
Um den Cashflow zu berechnen, können zwei unterschiedliche Herangehensweisen verwendet werden: die direkte und die indirekte Methode. Letztlich führen beide Wege zu demselben Ergebnis. Wann sich welche Methode besser eignet, ist abhängig vom Bedarf und von den verfügbaren Informationen. Daher sollten Unternehmer über beide Methoden Bescheid wissen.
Die direkte Methode wird in der unternehmerischen Praxis eher selten angewendet. Sie ist jedoch weniger komplex und eignet sich daher vor allem für einen schnellen Überblick über die Finanzen. Dadurch bietet sich diese Methode vor allem für interne Analysen an. Bei der Berechnung werden die zahlungsunwirksamen Erträge und die zahlungsunwirksamen Aufwendungen subtrahiert.
Die indirekte Methode findet in der unternehmerischen Praxis häufiger Verwendung und wird auch von offiziellen Beratungsstellen empfohlen. Die indirekte Methode basiert dabei auf dem bilanziellen Erfolg eines Unternehmens. Der Jahresüberschuss nach Steuern wird durch die nicht zahlungswirksame Aufwendungen ergänzt, während nicht zahlungswirksame Erträge abgezogen werden.
#5 Vorlage für eine ausführliche Berechnung verwenden
Doch wie genau wird der Cashflow berechnet? Für die Berechnung des Cashflows existiert kein verbindliches Berechnungsmuster. Microsoft bietet allerdings eine kostenlose Excel-Vorlage für die Cashflow-Berechnung zum Download an, an welche sich Unternehmen halten können. Eine derartige Vorlage kann durchaus nützlich sein, um regelmäßig und schnell an ein Ergebnis zu gelangen. Eine mögliche Berechnung auf Basis der indirekten Methode könnte dabei wie folgt aussehen:
Periodenergebnis nach Steuern
+/– Abschreibungen / Zuschreibungen zum Anlagevermögen
+/– Zunahme / Abnahme bei Rückstellungen
+/– Verlust / Gewinn aus Anlagenabgängen
+/– Abnahme / Zunahme von Vorräten, Forderungen und sonstiger Aktiva
+/– Zunahme / Abnahme von Verbindlichkeiten oder sonstigen Aktiva
= operativer Cashflow
+ Einzahlungen für Investitionen, korrigiert um den Gewinn bzw. Verlust aus
Anlagenabgängen
– Auszahlungen für Investitionen
= Cashflow aus Investitionstätigkeit
+ Auszahlung für Darlehen
– Tilgung von Darlehen
= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Aus den drei Zwischenergebnissen ergibt sich dann der gesamte Cashflow.
Fazit
Der Cashflow ist eine Stromgröße, die Auskunft über die finanzielle Lage eines Unternehmens gibt und daher sowohl für Unternehmer selbst als auch für externe Personen eine große Bedeutung hat. Der Cashflow sollte regelmäßig berechnet und beobachtet werden, um Liquiditätsproblemen vorzubeugen. Ein Überblick über alle Ausgaben ist dabei essenziell. Doch mithilfe von Tools wie einer Ausgabenverwaltungssoftware bleiben die unternehmerischen Ausgaben stets im Blick, während Vorlagen für die Berechnung des Cashflows stets zu einem verlässlichen Ergebnis führen.