Scroll Top
Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung
Home Blog Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung – Interview mit Herrn Hanspeter Reiter

Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung – Interview mit Herrn Hanspeter Reiter

Wie hängen Weiterbildung und Hirnforschung zusammen? Dass Denken und Lernen eng verknüpft sind, ist offensichtlich. Doch wie können Weiterbildungsangebote und Trainer von Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften profitieren? Damit beschäftigen sich die Autoren im “Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung“, das am 25. September 2017 bei Beltz erscheint. Wir haben Herausgeber Hanspeter Reiter vorab zum Interview getroffen.

1. Herr Reiter, wie kamen Sie auf die Idee, ein Handbuch für Trainer und Coaches ins Leben zu rufen, das Hirnforschung mit Weiterbildung verknüpft?

Nun, im Grunde naheliegend: „Lernen“ beruht ja schlicht auf unserer Fähigkeit, uns etwas zu merken. Und das Gedächtnis ist im Gehirn „angesiedelt“. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass Lehren wie Lernen naturgemäß eng mit Denken und Fühlen verknüpft sind. Also mit dem menschlichen Stirnhirn und dem Limbischen System und den vielen anderen neuronalen Strukturen. Möglichst viel des Wissens und der Erfahrungen damit zu bündeln, das ist die Idee. Weil eine umfassende Publikation mit diesen Perspektiven bisher noch fehlte… Und die liefern nun immerhin zwei Dutzend Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis! Von Hochschul-Seite nenne ich mal Prof. Holger Schulze und Prof. Gertrud Teuchert-Noodt.

2. Vor welchen Herausforderungen stehen Trainer aktuell, wenn es um die Gestaltung von Weiterbildungen geht?

„Aktuell“ geht es um Chancen und Risiken beim „Digitalisieren“ von Aus- und Weiterbildung: Wie nutzen wir als Anbieter (wie als Nachfrager!) Kanäle, Portale usw., mit eLearning zu reüssieren? Social Media, Lernräume, Gaming – ein weites Feld, zu dem es schon viele Publikationen und Erfolgs-Beispiele gibt. Was die Neurowissenschaft zu diesem Themenkreis hergibt, habe ich als Herausgeber in einem abschließenden Kapitel des Handbuchs zusammengefasst. Und natürlich haben auch Wissenschaftler etwas dazu zu sagen. Im Handbuch z.B. Prof. Manfred Spitzer als Skeptiker. – EIN Thema auch für die klassischen Herausforderungen, siehe Wettbewerb und damit Marketing und Vertrieb.

3. Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, Persönlichkeitsmodelle, wie das DiSG-Modell, als Trainer zu beherrschen und zu berücksichtigen?

Sehr wichtig, wie übrigens auch Studien zeigen, etwa die von managerSeminare zu Kenntnis und Anwendung von Modellen jeglicher Art in der Weiterbildung! Wenn ich mir des eigenen Typs besser bewusst werde und die unterschiedlichen „Lern-Typen“ meiner Teilnehmenden leichter einschätzen kann, wird das Seminar, wird das Begleiten deutlich angenehmer und effektiver sein. Die moderne Hirnforschung beweist, dass DiSG & Co. absolut richtig liegen, obwohl ohne deren Erkenntnisse schon vor Jahrzehnten entwickelt, aus Psychologie und Praxis. Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass einige Modelle im Handbuch repräsentiert sind, u.a. DiSG mit einem Beitrag von Prof. Michael Bernecker, mit einer DIM-Studie. Die u.a. das Umgehen unterschiedlicher Persönlichkeits-Typen mit Präsenz- und Digital-Seminaren untersucht hat – sehr aufschlussreich!

[vc_cta h2=”Sie möchten DiSG selbst anwenden? Absolvieren Sie Ihre Zertifizierung in unserem Seminar!” color=”green”]DiSGIn unserem DiSG-Zertifizierungsseminar erwerben Sie Fach- und Sozialkompetenzen für den Einsatz dieses validierten Instrumentes in Ihren Trainings und Coachings. Jetzt buchen!

 

[/vc_cta]

4. Welchen Tipp haben Sie für „gehirngerechtes“ Lernen?

Ach, darum hat sich die leider viel zu früh verstorbene Kollegin Vera F. Birkenbihl ja schon vor Jahrzehnten verdient gemacht, mit Seminaren und Publikationen, siehe „Stroh im Kopf“, wohl demnächst in 50. Auflage beim GABAL-Verlag. Auch sie lag absolut richtig, wie in den letzten 20 Jahren die Neurowissenschaften mehr und mehr belegen konnten, mithilfe der Bild gebenden Verfahren, dem „Gehirn-Scan“. Konkrete Tipps? Ein wenig verallgemeinert vielleicht diese drei: 1. Emotionen: Setting (Farben, Musik …), Bewegung, möglichst viele Sinne im Spiel, 2. Interaktion: Mitmachen / Selbermachen lassen, gemeinsam (Gruppen), Austausch, 3. Methoden-Vielfalt: Medien klassisch (FlipChart, PinWand, Karten …) und modern (PPT, digitale Tools …). Dazu bringen die Praktiker vielerlei Beispiele zum Handbuch beigetragen, etwa Ralf Besser, Dr. Regina Mahlmann, Barbara Messer. Mit klaren Bezügen zu Aussagen der Hirnforschung.

5. Welchen Stellenwert nehmen Kommunikationsstile und -instrumente in der Weiterbildung ein?

Interessanter Punkt – natürlich geht es auch Bildung und Weiterbildung primär immer um Kommunikation, genauso wie in Marketing-Kommunikation und Vertrieb! Nur wenn sie gelingt, die Kommunikation, wird die Trainerin, wird der Berater, werden Coaches dazu beitragen können, dass die Teilnehmenden/Klienten sich über einen Lernerfolg freuen dürfen! Flexibel zu kommunizieren ist da ein Muss. Sei es sinn-volles Anwenden von VAKOG, also das Adressieren aller Sinne, vor allem: visuell = Augen, auditiv = Ohren, kinästhetisch = be-greifen. Dass abwechslungsreiches Einsetzen von Medien Lernen deutlich erleichtert, wussten wir natürlich schon lange vor den modernen Neuro-Erkenntnissen – die das nun bestätigt haben. Immer Empfänger-orientiert natürlich: Für welche Instrumente sind die Teilnehmenden offen, womit wollen und können Sie umgehen? Fein, dass dieser „Instrumenten-Koffer“ mit verfügbaren Tools für Trainer, Coaches und Berater in den vergangenen Jahren immer umfangreicher geworden ist …

6. Auch Weiterbildung ist mittlerweile oft digital geprägt. Wie beeinflusst die Digitalisierung das Lernen?

Oh, da können wir an Ihre Frage 2. (und die Antwort dazu) anknüpfen: Konkret können Sie Teilnehmende/Klienten auf eine Maßnahme einfacher vorbereiten und deren Transfer verstärken, indem Sie digitale Methoden einsetzen. Da landen wir beim Blended-Learning, etwa mithilfe von Chats, also synchroner Kommunikation in Lernräumen – geht natürlich auch mit „dem guten alten Skypen“. Oder mit asynchronen Elementen, simplen digitalen Dateien, die zu bearbeiten sind – bis hin zu Umfragen, Gruppenarbeiten usw. Und natürlich Webinaren oder Webtalks (wie sie regelmäßig bei GABAL e.V. praktiziert werden)… Mein Eindruck ist, dass tatsächlich das Kombinieren von Präsenz und Digital die besten Erfolge bringt. Vorausgesetzt, die „drei Tipps“ aus Antwort 4. sind berücksichtigt 🙂 … Für Persönlichkeiten wie den dominanten Typus bei DiSG gilt dann natürlich „Wahl statt Zwang“. Die gibt es auch für Handbuch-Nutzer: Print oder digital = eBook! Auf dass Trainer, Coaches, Berater wie auch Lerner möglichst viel aus den Inhalten für sich umsetzen mögen. Step-by-step, nachschlagend – oder erst einmal komplett in einem Durchlauf „verschlingend“ …

[vc_cta h2=”Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung – Jetzt vorbestellen!” color=”green”]

Das Handbuch Hirnforschung und Weiterbildung erscheint am 25.09.2017.

Bestellen Sie Ihr Exemplar jetzt schon vor!

 

 

[/vc_cta]

#Weiterbildung #Neuromarketing #Hirnforschung

Autor

DIM-Team