Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in nahezu allen Lebensbereichen zunehmend an Bedeutung. Angetrieben durch die Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT im November 2022 werden immer mehr KI-basierte Softwarelösungen veröffentlicht. Auch Google setzt bei der Berechnung der Suchergebnisse zunehmend auf KI und maschinelles Lernen. Dies hat langfristig Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung. Bestimmte Faktoren, wie zum Beispiel das Linkbuilding, werden jedoch, wie eine genauere Betrachtung zeigt, auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Der wachsende Einfluss von KI bei der Suchmaschinenoptimierung
Google hat sich bereits vor Jahren mit dem Forschungsprojekt „Google Brain“ und der Übernahme des KI-Spezialisten „Deepmind“ im Bereich KI positioniert. Spätestens seit der offiziellen Verkündung des Wechsels von „Mobile First“ zu „AI First“ durch CEO Sundar Pichai im Jahr 2016 ist klar: KI wird in Zukunft in allen Bereichen des Konzerns präsent sein.
Das betrifft auch die Suchmaschinenoptimierung. Hier gewinnt vor allem Machine Learning, eine Teildisziplin der Künstlichen Intelligenz, immer mehr an Einfluss. Die Algorithmen werden mehr und mehr durch das KI-System „RankBrain“ gesteuert und versetzen die Suchmaschine in die Lage, auch selbst zu lernen. So wird Google immer besser in der Beantwortung unbekannter, also noch nie gestellter Suchanfragen. Diese stellen immerhin 15 Prozent des gesamten Suchvolumens dar.
Dank RankBrain hat Google in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erzielt. Vor dieser Innovation wurden die Wörter einer Suchanfrage als Grundlage verwendet, um nach relevanten Dokumenten zu suchen und dann den Kontext zu erraten. Heute ist Google in der Lage, die Verbindungen zwischen den Wörtern viel besser zu verstehen.
Was ist RankBrain?
RankBrain ist ein von Google entwickelter, selbstlernender Algorithmus, der eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Reihenfolge von Suchergebnissen spielt. Er hilft Google dabei, die Suchergebnisse zu optimieren und den Nutzern relevantere Ergebnisse zu liefern. Laut einem Interview mit Google aus dem Jahr 2015 gilt RankBrain als drittwichtigster Rankingfaktor nach Backlinks und dem Inhalt der Website. Dies verdeutlicht, dass das Thema unverändert eine wichtige Rolle spielt und daher Linkbuilding als lohnenswerte Option betrachtet werden kann.
Wenn RankBrain auf ein Wort oder eine Phrase stößt, die es nicht kennt, kann der Algorithmus anhand des Kontexts eine Vermutung anstellen, welche Wörter oder Phrasen eine ähnliche Bedeutung haben könnten. Dadurch kann das Ergebnis entsprechend gefiltert werden. Dies führt zu einer effizienteren Bearbeitung von bisher unbekannten Suchanfragen. Diese Suchanfragen werden in Wortvektoren organisiert, die sprachlich ähnliche Bedeutungen haben. RankBrain versucht, diese Anfragen in Wörter (Entitäten) oder Wortcluster umzuwandeln, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit zueinander passen. Das Ziel von RankBrain ist es, die Absicht hinter der Suchanfrage zu erraten und die Ergebnisse zu speichern, um eine bessere Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Wie RankBrain Suchanfragen bearbeitet
Wann immer bei Google etwas gesucht wird, arbeitet Google RankBrain im Hintergrund. Einen spürbaren Unterschied im Ranking macht es aber nicht bei allen Suchanfragen. Bei den bereits erwähnten 15 Prozent der Suchanfragen, also den Anfragen, die bisher nicht gestellt wurden, spielt RankBrain eine größere Rolle.
Im Normalfall wissen die Nutzer ganz genau, was sie suchen und was sie in den Suchergebnissen sehen möchten. Mehrdeutige und komplexe Suchanfragen stellen jedoch eine große Herausforderung für den herkömmlichen Algorithmus der Suchmaschine dar. RankBrain achtet hier darauf, welche Suchergebnisse für eine bestimmte Suchanfrage am häufigsten angeklickt werden und ordnet diese in der Rangfolge entsprechend an.
Viele Jahre konnten Suchanfragen in natürlicher Sprache von Suchmaschinen nur äußerst ungenau verarbeitet werden. Oft wurden Suchergebnisse angezeigt, die nur ungefähr in den Bereich des Gesuchten kamen. RankBrain spricht die Sprache der Nutzer und kann Suchanfragen in Umgangssprache verarbeiten. Google versucht, Wortbedeutungen zu verstehen, zu Sätzen zusammenzufassen und so die Intention des Nutzers klarer zu erkennen.
Google RankBrain & SEO
RankBrain sieht Zusammenhänge, wo ein einfacher Algorithmus nur einzelne Keywords sieht. Neben den Herausforderungen, die das an die Suchmaschinenoptimierung stellt, verspricht es auch Großes. Denn wer in Sachen RankBrain-Optimierung alles richtig macht, wird in Zukunft in der Lage sein, nicht nur für ein einzelnes Keyword, sondern auch für eine ganze Reihe weiterer, verwandter Suchbegriffe ein gutes Ranking zu erzielen. Immer mehr geht es darum, Google den richtigen Kontext zu geben, der RankBrain genau sagt, wo und wie es die Artikel einordnen soll.
Wie auch bei anderen Updates oder Änderungen am Kernalgorithmus lässt Google die genauen Mechanismen, wie RankBain funktioniert, offen. Dennoch konnte zwischenzeitlich durch Beobachtung und Analyse ermittelt werden, welche Faktoren das Ranking verbessern können. Zum einen werden die Webseiten belohnt, die mit einzigartigem Content aufwarten können und den Nutzer befriedigen. Zum anderen werden Seiten mit einer übersichtlichen und klaren Informationsarchitektur von RankBain positiv bewertet.
Ungeachtet des großen Potentials darf aber nicht vernachlässigt werden, dass RankBrain nur einer von knapp 250 Ranking-Faktoren ist. Wie bereits dargestellt, ist RankBrain hinter Backlinks angesiedelt. So ist es unverändert eine Kombination aus mehreren Faktoren, die eine nachhaltige SEO-Strategie auszeichnet. Wer bei Google auf den ersten Plätzen gefunden werden möchte, kommt über kurz oder lang nicht um das Thema Linkbuilding herum.
Was sich hinter Linkbuilding verbirgt
Linkbuilding, auch bekannt als Linkaufbau, bezieht sich auf verschiedene Methoden, die verwendet werden, um Verlinkungen von anderen Websites zu generieren. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Offpage-Optimierung im Bereich des Suchmaschinenmarketings. Das grundlegende Prinzip des Linkbuildings besteht darin, andere Websites auf unterschiedliche Weise dazu zu bringen, sogenannte Backlinks, also Verweise auf die eigene Seite, zu erstellen. Einige Linkbuilding-Strategien werden von Suchmaschinen belohnt, während andere negativ bewertet und bestraft werden. Das Hauptziel des Linkbuildings ist es, eine große Anzahl von hochwertigen und hilfreichen Links zu generieren, die sowohl von Nutzern als auch von Suchmaschinen positiv bewertet werden. Dadurch wird die eigene Webseite im Suchmaschinenranking gestärkt und besser vernetzt. Die Bewertung eines Links als hochwertig hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Backlinks unterliegen dem Wandel der Zeit
Seit vielen Jahren nutzen Google und andere Suchmaschinen eingehende Backlinks einer Domain als Rankingfaktor. Doch im Laufe der Zeit hat sich die Art und Weise, wie diese Backlinks bewertet und berücksichtigt werden, stark verändert. Die Linkbuilding-Taktiken von vor zehn Jahren würden heute keinen Erfolg mehr bringen. Aber was genau hat sich verändert?
Der Algorithmus von Google zur Bewertung von Backlinks hat erhebliche Veränderungen durchlaufen. Früher war es ausreichend, eine große Anzahl von Backlinks zu generieren, ohne dabei auf deren Qualität zu achten. Es war daher nicht überraschend, dass auch minderwertige Backlinks im Linkbuilding eingesetzt wurden. Diese Vorgehensweise war jedoch nicht im Einklang mit Googles Vorstellung von qualitativ hochwertigen Backlinkprofilen. Um gegen diese manipulativen SEO-Taktiken vorzugehen, hat die Suchmaschine neue Bewertungsmethoden für Backlinks implementiert. In mehreren Iterationen hat Google seine Qualitätsanforderungen für Backlinks verschärft. Dadurch hatten minderwertige Backlinks fortan einen negativen Einfluss auf das Ranking.
Daher hat sich auch die Vorgehensweise beim Linkbuilding geändert: Seriöse Unternehmen verzichten mittlerweile auf minderwertige Backlinks und konzentrieren sich stattdessen auf den Aufbau hochwertiger Links. Das Ziel des Linkbuildings besteht nun darin, ein starkes und natürlich wirkendes Backlinkprofil aufzubauen.
Drei Schritte zu einem erfolgreichen Linkbuilding
Bevor man sich mit dem Linkbuilding befasst, ist es ratsam, sich mit der Analyse der bestehenden Links auseinanderzusetzen. Nur wer weiß, wie es um die Offpage-Optimierung der eigenen Domain steht, kann ein sinnvolles und effektives Linkbuilding-Konzept entwickeln. Der erste Schritt besteht daher darin, die bereits vorhandenen Links der eigenen Domain zu recherchieren und zu sammeln. Idealerweise sollten dabei mehrere SEO-Tools verwendet werden, um einen Großteil der Links zu erfassen.
Im nächsten Schritt erfolgt eine Bewertung der Qualität der eingehenden Links. Denn beim Linkbuilding geht es schon lange nicht mehr um die Masse, sondern um die Klasse. Suchmaschinen schätzen ein hochwertiges und natürlich wirkendes Linkprofil. Es ist empfehlenswert, die Links anhand relevanter Linkmetriken in starke, mittlere und schwache Links zu kategorisieren. Die meisten Tools bieten eigene Kennzahlen für diese Zwecke und ermöglichen eine schnelle Bewertung der einzelnen Links. Einige Tools ermöglichen auch eine umfassende Analyse aller Backlinks auf einmal. Nach der Analyse erhält man einen guten Überblick darüber, wie viele Links welcher Wertigkeit auf die eigene Domain verweisen.
Eine gründliche Konkurrenzanalyse sollte der dritte Schritt sein. Dabei wird untersucht, welche Unternehmen bei für das eigene Unternehmen relevanten Suchbegriffen auf den ersten Plätzen erscheinen. Anschließend wird überprüft, welche Linkbuilding-Maßnahmen für diese Domains durchgeführt wurden. Durch die Analyse der Linkprofile der Mitbewerber erhält man einen detaillierten Einblick in die Linkbuilding-Strategie der Mitbewerber und kann sich gleichzeitig Anregungen für das eigene Linkbuilding holen.
Linkbuilding inhouse oder mit einer Agentur
Früher oder später müssen sich Unternehmen entscheiden, ob sie das Linkbuilding mit internen Ressourcen oder mit Hilfe einer erfahrenen Linkbuilding-Agentur durchführen wollen. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile.
Die interne Durchführung des Linkbuildings hat den Vorteil, dass das Unternehmen die maximale Kontrolle über den Prozess behält und alle Schritte im Voraus festlegen kann. Außerdem entfallen die Kosten für externe Dienstleister. Es gibt jedoch einige Aspekte, die beachtet werden müssen: Nicht jedes Unternehmen verfügt über die notwendigen Ressourcen, um Linkbuilding zielgerichtet und erfolgreich umzusetzen. Es wird eine Person benötigt, die sich mit Linkbuilding auskennt und über ausreichend freie Zeit verfügt. Darüber hinaus ist der Zugang zu professionellen SEO-Tools erforderlich, deren Handhabung Know-how voraussetzt. Auch die Verfügbarkeit geeigneter Linkquellen stellt für Unternehmen oft eine Herausforderung dar.
Die Zusammenarbeit mit einer Linkbuilding-Agentur bietet Unternehmen folgende Vorteile: Die Agentur verfügt über qualifizierte Mitarbeiter mit umfangreicher Erfahrung in verschiedenen Branchen und Themenbereichen. Zudem ist der Zugang zu professionellen SEO-Tools gewährleistet und die Agentur kann auf eine Vielzahl von Linkquellen zurückgreifen, die dem Kunden schnell angeboten werden können. Die Arbeit der Agentur wird mit einem Honorar vergütet, das in den meisten Fällen unter den Kosten einer internen Umsetzung liegt.