Im modernen Marketing-Mix spielen Bilder eine immer wichtigere Rolle. Das gilt beispielsweise fr Produktbilder im E-Commerce, aber ebenso fr emotionale Bilder fr das hauseigene Employer Branding oder Bewegtbilder in sozialen Netzwerken. Die visuellen Reize nehmen also viele unterschiedliche Formen an und sind zunehmend unverzichtbar, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu generieren. Denn im World Wide Web treffen potenzielle Kunden, Mitarbeiter & Co auf eine riesige Informationsflut und es sind vor allem die Gestaltungselemente zwischen den Texten, welche Aufmerksamkeit generieren, sprich Farben, Grafiken, Videos oder eben Bilder. Aus diesem Grund gewinnt auch die Bildbearbeitung immer mehr an Bedeutung.
Definition und Bedeutung von „Visual Content Marketing“
Content, also die Inhalte, sind im Internet essentiell. Schließlich gehen die Nutzer ins Netz, um hier eben solche Inhalte zu konsumieren. Die einen suchen nach Informationen, die anderen nach Unterhaltung und wieder andere nach Inspiration für kreative Schaffensprozesse. Content hat also mittlerweile viele verschiedene Formen angenommen, ist aber nach wie vor das Kernprodukt im World Wide Web. Aus diesem Grund werden solche Inhalte mittlerweile gezielt als Marketing-Instrument eingesetzt. Durch wertvolle Inhalte wird also versucht, sich von der Masse abzuheben und die Zielgruppe zu erreichen, um sie anschließend zur gewünschten Aktion zu bewegen. Das kann der Klick auf einen Link sein, der Kauf eines Produktes oder das Abonnement eines Newsletters. Die Marketing-Ziele, welche mit Content Marketing umgesetzt werden, sind also ebenfalls vielfältig.
Als Sonderform des Content Marketings hat sich mittlerweile das „Visual Content Marketing“ entwickelt. Bildinfo vor Textinfo, so lautet dabei das Motto, denn das Gehirn nimmt (audio-) visuelle Botschaften über Bilder oder Videos schneller sowie nachhaltiger wahr als reinen Text. Für den User im Internet ist Zeit das wertvollste Gut. Er hat keine Ressourcen, um alle Texte im Detail durchzulesen. Somit muss er innerhalb des Bruchteils einer Sekunde entscheiden, welchen Inhalten er mehr Aufmerksamkeit schenken möchte und welche er stattdessen herausfiltert. Wer es also schafft, die Botschaft mit nur einem Bild und somit auf den ersten Blick zu transportieren, dessen Content Marketing wird deutlich größere Erfolge verzeichnen. In Zahlen bedeutet das: Visual Content Marketing erreicht
- 94 Prozent mehr Engagements in sozialen Netzwerken,
- 150 Prozent mehr Retweets auf Twitter und
- 86 Prozent höhere Conversion-Rates.
Wie bereits erwähnt, hat das Visual Content Marketing dabei viele verschiedene Gesichter und reicht von einfachen Bildern in Form von Fotografien über Grafiken bis hin zum Bewegtbild, sprich Video. Erstere werden in der Regel noch einmal speziell bearbeitet, um sie ansprechender zu gestalten. Das erhöht die Professionalität des Visual Content Marketings, erlaubt die Anpassung der Bilder an die Corporate Identity, kann mehr Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe generieren und bringt noch viele weitere Vorteile mit sich.
Bildbearbeitung im Visual Content Marketing
Visuelle Informationen gehen auf direktem Weg ins Gehirn, sprich sie werden 60.000 mal schneller wahr- und aufgenommen als Text. Die Macht der Bilder entfaltet sich aber nur dann vollends, wenn diese Bilder auch „richtig“ gestaltet sind. Wie soeben erwähnt, spielt die Bildbearbeitung dabei eine tragende Rolle. Jedes Bild, welches im Internet veröffentlicht wird, wird fortan von der Zielgruppe in einen direkten Zusammenhang mit der Marke gebracht, also dem Unternehmen, Produkt oder auch der Person, welche hinter dem Visual Content Marketing stehen. Die Bilder müssen also zielgruppenrelevant sein, um überhaupt Aufmerksamkeit zu generieren. Zudem gilt es, darüber die gewünschte Botschaft zu vermitteln.
Die Inhalte des Bildes, also was darauf zu sehen ist, spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie dessen Farbgestaltung, Größe und viele weitere Faktoren. Mittels Bildbearbeitung kann das Visual Content Marketing einheitlich werden im Sinne der CI. Die Bilder können ungewöhnlich gestaltet sein und damit Aufmerksamkeit generieren. Das Auge kann bewusst gesteuert werden oder das Bild wirkt schlussendlich schlichtweg schöner und damit auch ansprechender. Die Möglichkeiten sind also vielfältig, doch die Beispiele machen deutlich, wie wichtig Bildbearbeitung im Marketing heutzutage geworden ist.
Outsourcing: ja oder nein?
Die Frage, welche sich also für Unternehmen stellt, lautet nicht, „ob“ sie Bildbearbeitung benötigen, sondern „wie“ und „wo“ sie diese umsetzen sollen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder das Outsourcing an eine Agentur, einen Grafikdesigner, anderen Experten oder die interne Umsetzung der Bildbearbeitung. Je nach Umfang, ist dafür durchaus ein ausgebildeter Spezialist notwendig, dessen Einstellung sich natürlich nur lohnt, wenn auch entsprechend viel Arbeitsaufwand anfällt. Demgegenüber sind kleinere Bildbearbeitungen oftmals auch ohne spezielle Ausbildung machbar und beinahe jeder Mitarbeiter kann sich entsprechende Grundkenntnisse aneignen.
Ob die Bildbearbeitung also „outgesourct“ oder „inhouse“ durchgeführt wird und wer sie intern übernimmt, hängt stets vom Einzelfall ab. Bei kleineren Bildbearbeitungen lohnt es sich in der Regel nicht, extra einen externen oder internen Spezialisten zu beauftragen beziehungsweise einzustellen. Stattdessen ist unter Umständen die Investition in eine professionelle Software für die Bildbearbeitung die sinnvollere Variante, denn diese macht vieles mit nur wenigen Klicks und ohne große Grundkenntnisse möglich, sprich kann von mehreren Mitarbeitern im Unternehmen genutzt werden und erhöht somit die Erfolge des Content Marketings mit einem minimalen Kosten- sowie Zeitaufwand.
Programme für die Bildbearbeitung im Marketing
Sei es das Profilbild in einem sozialen Netzwerk, das Headerbild für einen Blogartikel oder ein Foto als Hingucker im Newsletter: Einsatzbereiche gibt es für Bilder im Marketing viele, so lautet das Zwischenfazit. Wer sich erst einmal an die Thematik herantasten möchte, dem stehen dafür sogar kostenfreie Programme zur Verfügung. Diese sind oftmals browserbasiert oder als App erhältlich und ermöglichen nur Grundfunktionen wie das Zuschneiden von Bildern oder das Hinzufügen von Texten.
Deutlich mehr Bearbeitungsmöglichkeiten stehen hingegen bei professionellen Programmen zur Verfügung. Diese können in der Regel als einmalige Investition erworben oder monatlich abonniert werden. Der mit Abstand bekannteste Anbieter ist Adobe. Mit seiner Creative Cloud finden die Anwender alles, was es für eine professionelle Bildbearbeitung braucht. Das am häufigsten verwendete Programm ist dafür Photoshop, jedoch kann es durch weitere Funktionen in Lightroom oder InDesign ergänzt werden.
Grundlagen der Bildbearbeitung mit Photoshop
Um alle Möglichkeiten von Photoshop in vollem Umfang nutzen zu können, bedarf es umfassender Grundkenntnisse und etwas Übung. Dennoch lassen sich selbst mit kleinen Handgriffen professionelle Ergebnisse erzielen, sodass die Nutzung von Photoshop eine echte Alternative zum Outsourcing darstellt, zumindest für kleinere Projekte im Visual Content Marketing. Sei es also die Bearbeitung eines einzelnen Bildes oder die Erstellung eines Filters, um alle Bilder einer Kampagne einheitlich zu gestalten, ist mit Photoshop beinahe alles möglich:
- Bearbeitung der Raw-Dateien direkt von einer Digitalkamera
- Bestimmung des Dateiformates
- Anpassung der Bildgröße sowie Pixelanzahl
- Zuschneiden von Bildern mit dem Freistellungswerkzeug
- Hinzufügen von Text in verschiedenen Farben und Fonts
- Einfügen einer Vektorgrafik für einen größeren Mehrwert
- Hinzufügen von Copyright-Symbolen
- Hervorheben oder Verändern einzelner Bildbereiche mit Auswahltools
- Bearbeitung von Farben, Helligkeitsraten, Sättigung, Kontrast & Co
- Farbausgleich mit dem Color Balance Tool
- Verwendung von Masken zum Entfernen oder Verändern einzelner Objekte
- Nutzung sogenannter „Layer Styles“ für Farbeffekte
Fazit
Mit der zunehmenden Wichtigkeit des Visual Content Marketings gewinnt auch die Bildbearbeitung an Bedeutung. Gerade KMUs suchen aber oftmals nach günstigen Alternativen zum Outsourcing, um eine professionelle Bildbearbeitung in den eigenen Reihen umzusetzen. Mit professioneller Software wie Photoshop lässt sich mittlerweile vieles auch ohne eine entsprechende Ausbildung realisieren, lediglich mit wenigen Grundkenntnissen und etwas Übung. Wichtig ist dabei die Einheitlichkeit der Bildbearbeitung, vor allem bei Bildern derselben Kampagne. Schon wenige Handgriffe genügen oftmals, um dem Bild einen professionelleren Look zu verleihen oder ihm beispielsweise durch Vektorgrafiken einen größeren Mehrwert zu verleihen.
Solche simplen Maßnahmen können als Alleinstellungsmerkmal dienen, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe generieren und somit den Erfolg des Visual Content Marketings mit den bereits erwähnten Kennzahlen deutlich erhöhen. Es ist daher an der Zeit, dass sich jedes Unternehmen vom KMU bis zum internationalen Großkonzern einmal im Detail mit dem Thema Bildbearbeitung auseinandersetzt und diese in das hauseigene Marketing integriert.