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Dschungelcamp 2015: Friede, Freude, Follower

Nun ist es vorbei, dass wohl langweiligste Dschungelcamp seit Beginn der Show. Und bis auf die eine oder andere lustige Geschichte von Walter Freiwald, werden bald auch die Erinnerungen an diese mittelmäßige Staffel und deren Kandidaten verblassen (oder können Sie noch alle Kandidaten der letzten Staffel aufzählen?). Doch was bleibt den Campern außer der Gage und den zwei Wochen Sendezeit? Wer konnte die Bühne für sich nutzen?

Vor zwei Wochen hat das Deutsche Institut für Marketing die Social Media Kanäle der Dschungelcamp-Kandidaten analysiert. Jetzt, nachdem die Dschungelkönigin gekürt wurde, wollen wir einmal Bilanz ziehen und schauen, wer die meisten Fans dazu gewonnen hat. Wir küren quasi den Social Media Dschungelkönig. Hierzu haben wir die Follower-Anzahl unserer Camper in den fünf wichtigsten sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram, Twitter, Google Plus, YouTube) vor und nach dem Dschungelcamp analysiert.

Dschungelcamp Follower Analyse

Wie in der Infografik sehr schön deutlich wird, hat Angelina Heger die meisten Follower (+84.026) seit Beginn der Show hinzugewonnen und das obwohl Sie bereits in den ersten Tagen die Show freiwillig verließ. Dafür nutzte Sie die freien Urlaubstage aber gekonnt, um Ihre Fans über die sozialen Netzwerke auf dem Laufenden zu halten.

Tanja Tischewitsch (Dschungelfinalistin) gönnte sich diesen Luxus nicht, aber erreichte dank regelmäßiger Postings (durch das Management?!) einen soliden zweiten Platz (+71.436 Follower).

Da die lieben C-Promis aber mit ganz unterschiedlichen Follower-Zahlen ins Camp eingezogen sind, wurde auch der prozentuale Zuwachs an Fans gemessen. Und siehe da: Walter Freiwald verzeichnet einen Fanzuwachs von unglaublichen 4.133%.

Der Anwärter auf das Amt des Bundespräsidenten schaffte es innerhalb von zwei Wochen von 294 Fans (vor dem Einzug ins Camp) auf 12.385 Fans. Ein deutlicher Beleg dafür, dass Walter Freiwald das Publikum interessierte. Bleibt zu hoffen, dass sich unter den Fans auch der ein oder andere Arbeitgeber findet :) .

Und Maren Giltzer? Konnte die amtierende Dschungelkönigin und Publikumsliebling neben den Anrufen auch Follower für sich gewinnen? Absolut! Mit einem Fanzuwachs von 468% und mittlerweile über 20.000 Fans startet die ehemalige Buchstabenfee (mit Buchstabierschwäche) Ihre königliche Amtszeit.

Wie die anderen Camp-Insassen abgeschnitten haben, sehen Sie in unserer Infografik.

Übrigens: Nicht alle Kandidaten hatten sich Ihre Profile in allen gängigen sozialen Netzwerken gesichert. Das haben jetzt genügend Trittbrettfahrer genutzt, um Fake-Profile anzulegen.

Damit Ihnen so etwas nicht passiert empfehlen wir unser Social Media Seminar.

Welche Onlineshops haben die beste Auffindbarkeit? – Der ORI der zehn beliebtesten Onlineshops

Zur Weihnachtszeit sind Onlineshops besonders gefragt. Man entgeht dem stressigen Stadttrubel und kann ganz gemütlich alle Weihnachtseinkäufe von Zuhause erledigen. Doch welchen Onlineshop nutzen User für ihre Einkäufe?

Das ist zum einen immer von den angebotenen Produkten abhängig, zum anderen aber auch von der Auffindbarkeit der verschiedenen Shops im Web und der Nutzung von Social Media Kanälen. Nur durch eine gute Auffindbarkeit der Shops und eine gezielte Nutzung der Social Networks können potenzielle Kunden angesprochen und eine sogenannte Online-Reichweite aufgebaut werden.

Um unterschiedliche Onlineshops zu analysieren haben wir, das Deutsche Institut für Marketing, den ORI (Online-Reichweiten-Index) entwickelt und genutzt. Er ermittelt, wie stark die Reichweite eines Onlineshops im Internet ist. Dazu werden die Website, Facebook-, Twitter- und Google+-Auftritt, sowie der Youtube Kanal des Shops analysiert. Verallgemeinert kann man sagen, dass ein Onlineshop mit einem höheren Wert im Index auch mehr Personen und Fans über das Internet erreicht, als ein Shop, der im Vergleich schlechter abschneidet.

Welcher Onlineshop momentan die höchste Online-Reichweite hat, erfahren sie im Folgenden und sie werden überrascht sein, was für Ergebnisse der Vergleich zehn beliebter Onlineshops ergeben hat.

Die mit Abstand höchste Reichweite im Netz erzielte H&M, vor allem durch die verstärkte Nutzung der Social Media Kanäle. Keiner der anderen Shops ist im Social Web auch nur ansatzweise so stark aufgestellt. H&M beweist sich als wahrer Social Media Experte. Regelmäßige, optimierte Postings und eine Menge an Engagement auf verschiedenen Kanälen haben H&M unzählige Follower und Abonnenten beschert. Dieser Shop besetzt verdienterweise den ersten Platz in unserem Ranking.

Auf dem zweiten Platz – überraschenderweise noch vor Zalando – positioniert sich Otto. Die Website brilliert durch ein weit gefächertes Produktportfolio und spricht auf diesem Wege eine Vielzahl von Leuten an. Zudem hat Otto eine extrem hohe Auffindbarkeit über verschiedenste Keywords im Web und kann auf voller Linie mit seiner Website überzeugen. Das Unternehmen setzt einen klaren Fokus, da ganze 76% der gesamten Online-Reichweite durch die Website generiert werden.

Zalando ist zwar in aller Munde, erreicht online jedoch nicht die erwartete Reichweite. Zum einen, weil der Shop auf Twitter noch nicht so stark ist, wie die Konkurrenten auf den ersten beiden Plätzen des Rankings, zum anderen, da der Onlineshop noch an der Auffindbarkeit der Website arbeiten kann. Enttäuschenderweise können wir Zalando in unserem Ranking nur die Bronze-Medaille verleihen und somit einen dritten Platz.

Esprit schneidet besonders schlecht ab und landet bei unserem Vergleich auf dem letzten Platz. Gründe dafür sind unter anderem, dass das Unternehmen keinen Twitter-Account besitzt und dass der Youtube-Channel nur knapp über 1.000 Abonnenten aufweist. Auch die Website hat noch Verbesserungspotenzial, was ihre Online-Reichweite angeht. Vor allem zur Weihnachtszeit ist dies schade, da durch die schlechte Auffindbarkeit des Shops einige Geschenkkäufe vermutlich bei den Mitbewerbern getätigt werden. Der Shop hat im SEO Bereich sicherlich noch einiges an Potenzial.

Auffallend war auch, dass H&M und Tchibo keine Social Media Buttons auf der Startseite ihrer Websites eingebaut haben. Lediglich im Footer sind Links zu den einzelnen Kanälen zu finden. Obwohl Tchibo auch hier nur auf Twitter, den eigenen Blog und die Facebook Seite verweist. Youtube und Google+ werden außen vor gelassen. Der Google+ Button fehlt auch auf der Startseite von Bonprix, was vermutlich daran liegt, dass der Kanal nicht so stark genutzt wird, da alle anderen Social Media Kanäle zu finden sind.

Die Social Media Kanäle werden von allen Shops auch unterschiedlich genutzt. Die technisch orientierten Conrad, Cyberport und Notebooksbilliger nutzen besonders Videos für ihre Postings, welche selbstverständlich sehr passend zu ihrem Produktportfolio sind. Sie unterscheiden sich dennoch. Cyberport beispielsweise bedient sich einer sehr persönlichen witzigen Ansprache der Kunden und gibt den Usern auch immer wieder Einblicke in die Welt der Mitarbeiter und des Unternehmens. Notebooksbilliger hingegen setzt extrem auf Gewinnspiele, die sich vor allem in der Adventszeit in Form eines Adventskalenders anbieten.

Im Hinblick auf die Facebook Postings fiel auch auf, dass Bonprix und H&M fast ausschließlich extrem kurze Postings veröffentlichen. Bei Bonprix geschieht dies in Form einer Schlagzeile oder eines Satzes geschmückt mit einem Bild oder Link. H&M nutzt überschriftenähnliche Schlagzeilen, die in Großbuchstaben dargestellt werden und setzt darunter Maximal einen kurzen Satz mit einem Bild oder einem Link. Hinzu kommt jedoch noch der Faktor, dass der Shop vermehrt thematisch passende und für H&M relevante Hashtags in seinen Postings nutzt.

Erwähnenswert ist zudem der Youtube-Channel von Notebooksbilliger, mit fast 600 Videos online. Der ORI Gewinner H&M ist der einzige Onlineshop der mehr Videos auf Youtube geuploadet hat. Außerdem aufgefallen ist die ansprechende Kurzbeschreibung von Conrad auf Twitter. Durch die Zeilen „Hier twittert Conrad: 91 Jahre jung, mehr als 600.000 Produkte auf dem Buckel…“ werden User zum schmunzeln gebracht und die Kurzbeschreibung ist effektiv genutzt.

Wie die restlichen Onlineshops abgeschnitten haben, können Sie unserer Infografik entnehmen.

Bundestagswahl 2013 – Eine Analyse der Online-Präsenz der Spitzenkandidaten

Die Wahlwerbung der Parteien läuft auf Hochtouren. Nach dem TV-Duell vor ein paar Wochen sind es nun nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl 2013. Neben den klassischen Kanälen, wird das Internet immer wichtiger im Kampf um den Einzug in den Bundestag. Insbesondere für viele jüngere Bundesbürger stellt das Internet mit Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen ein wichtiges Tool zur politischen Informationsbeschaffung dar. Klassische Wahlplakate oder Wahlkampfveranstaltungen finden kaum Anklang bei dieser Zielgruppe. Vielmehr schenken sie Facebook, Twitter & Co. ihre Aufmerksamkeit. Für die Kandidaten der Bundestagswahl ergibt sich hier ein großes Potential. Der direkte und ungefilterte  Kontakt zu den Wählern ist garantiert und nicht zuletzt lassen sich auf den unterschiedlichen Kanälen viele potentielle Multiplikatoren finden. Kein Kandidat kann sich erlauben, den Kommunikationskanal Internet zu vernachlässigen, denn er gibt mehr als bei anderen Kanälen die Möglichkeit, Glaubwürdigkeit und Authentizität auszustrahlen und in direkten Dialog mit den Wählern zu treten.

Der DIM Online-Reichtweiten-Index (ORI) des Deutschen Institut für Marketing misst den Einsatz der einzelnen Onlinekommunikationskanäle, die jeweilige Reichweite und die dortige Aktivität der Spitzenkandidaten der Bundestagswahl 2013. Hierbei ist zu beachten, dass ausschließlich den Kanälen Beachtung geschenkt wurde, die im Namen der Spitzenkandidaten betrieben werden.

Die folgende Grafik können Sie sich auch als PDF downloaden.

130916.Kandidatencheck

DIM Online-Reichweiten-Index "Bundestagswahl 2013".
Durch einen Klick erscheint die Grafik in hoher Auflösung

Der politisch wahrscheinlich größte Rivale der Bundeskanzlerin, Peer Steinbrück (SPD), belegt im Vergleich den ersten Platz. Mit einem Gesamtergebnis von 40 Punkten schneidet er am besten von allen Spitzenkandidaten ab.  Er bedient nahezu alle Kanäle, die ein Spitzenkandidat momentan während des Wahlkampfes bespielen sollte. Lediglich der Video-Plattform YouTube schenkt er keine Beachtung. Seine Online-Reichweite wird zu 42% von der eigenen Website beeinflusst, unterstützt durch Facebook (27%), Twitter (28%) und Google+ (3%).

Die aktuell amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedient im Gegensatz zum Führenden nur zwei der fünf Kommunikationskanäle. Sie erreicht 39 Punkte, die mit 77% größtenteils aus der Reichweite der Website und zu 23% aus ihrem Facebook-Auftritt resultieren. Die hohen Platzierungen in den Suchmaschinenrankings heben die Kanzlerin somit auf die zweite Position.

Gregor Gysi (DIE LINKE) belegt den dritten Platz, indem er sich vorwiegend auf die sozialen Kanäle fokussiert. So trägt seine Website nur 25% zur Gesamtergebnis von 37 Punkten bei, während die sozialen Kanäle Facebook (41%), Twitter (3%) und Google+ (31%) zusammen 75% seiner Online-Reichweite ausmachen.

Ähnlich verhält es sich bei Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) aus. Auch sie setzt auf Social Media. Mit einem Google+-Auftritt (34%), der Facebook-Fanpage (18%) und Twitter (15%) nutzt sie das hohe Potential der sozialen Medien. Ihre Website trägt nur 34% zur Gesamtpunktzahl von 33 Punkten bei.

Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) tut es seiner Kollegin Katrin Göring-Eckard gleich. Bei den beiden Spitzenkandidaten der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gibt es nur geringe Abweichungen beim jeweiligen Plattform-Ergebnis. Er nutzt vier von fünf der betrachtetenKommunikationskanälen im Netz. Auch seine Website trägt mit 34% von insgesamt 33 Punkten im Vergleich wenig zur Online-Reichweite bei. Im Gegensatz dazu trägt Social Media durch . seine Auftritte bei Facebook (13%), Twitter (19%) und Google+ (34%) 66% zu seinem Gesamtergebnis bei.

Die Kollegen von Gregor Gysi, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, erreichen nur wenige Punkte bei der Nutzung der sozialen Kanäle. Dadurch nimmt die Website einen relativ großen Anteil an dem jeweiligen Gesamtergebnis ein. Während Sahra Wagenknecht noch drei Plattformen nutzt, Website (82%), Facebook (12%) und Twitter (6%), ist Dietmar Bartsch nur auf zwei Kanälen präsent – Website (79%) und Facebook (21%). Bei einer Website mit geringer Reichweite ergeben sich so nur niedrige Indexwerte.

Die Alternative für Deutschland (AfD) schickt Bernd Lucke als ihren Spitzenkandidaten ins Rennen. Auf dem vorletzten Platz glänzt er mit 4 Punkten jedoch nicht was seine Online-Reichtweite angeht. Lediglich auf zwei von fünf  Kanälen ist er vertreten. Seine 4 Punkte im Endergebnis erreicht er zu 67% mit Facebook und zu 33% durch Twitter.

Rainer Brüderle (FDP) bildet mit zwei Punkten das Schlusslicht. Das liegt zum einen daran, dass er bei den sozialen Kanälen nur Facebook bedient und Twitter, Google+ sowie YouTube unbeachtet lässt. Zum anderen besitzt er keine eigene Website,  sondern lediglich eineUnterseite auf der Parteidomain. Solche Seiten fließen allerdings nicht in den Index mit ein. Die Gesamtpunktzahl von 3 Punkten wird daher zu 100% durch seine Facebook-Fanpage erreicht.

Fazit

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eindeutige Unterschiede zwischen den Spitzenkandidaten sichtbar geworden sind. Während die einen fast die ganze Online-Klaviatur bespielen, setzen andere eher nur auf den direkten Kontakt zur potentiellen Wählerschaft auf den sozialen Plattformen. Wieder andere verlassen sich auf die Reichweite ihrer Website und sind weniger in den Social Media aktiv. Allerdings gibt es auch für die obersten Ränge noch Verbesserungspotential. Somit wurden bei allen Kandidaten Schwächen hinsichtlich ihrer Online-Reichweite und –Aktivität ausgemacht. Beispielsweise wird die Video-Plattform YouTube von keinem einzigen Kandidaten als Kanal für die Wahlwerbung genutzt. Die Spitzenkandidaten verschenken hier ein großes Potential, denn Videos auf YouTube sind von einer hohen Viralität gekennzeichnet - Videos lassen sich einfach über alle wichtigen Kanäle teilen.

Der Wahlkampf verlagert sich also zunehmend ins Netz. Gerade hier tauschen sich die Wähler aus und diskutieren. Als Spitzenkandidat sollte man alle wichtigen Kanäle für sich nutzen. Mal sehen, ob sich am Sonntag Parallelen zum Ranking ziehen lassen können.

Was meinen Sie? Wie wichtig ist ein guter Online-Auftritt für die Spitzenkandidaten dieser Bundestagswahl? Und wirkt sich ein guter Online-Auftritt auch positiv auf das Wahlergebnis aus?