Voice Search Optimization – Sprachsuche im Online Marketing

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Die Sprachsuche, oder auch Voice Search, hat sich in den vergangenen Jahren spürbar etablieren können. Wurde die Funktion lange Zeit nur im englischsprachigen Raum von Google angeboten, gehört diese mittlerweile auch auf deutschen Webseiten zum Alltag.

Voice Search ermöglicht Internet-Usern mit ihrer Stimme nach Informationen zu suchen, anstatt Text via Tastatur einzugeben. Voice Search steht damit für eine sprachbasierte Suchfunktion, die überwiegend über Sprachassistenten (zum Beispiel Siri, Alexa) oder direkt über das Mikrofon eines Smartphones aktiviert wird. Nach der eingesprochenen Frage beantwortet der Sprachassistent diese mit dem algorithmisch relevantesten Treffer in Form einer vorgelesenen Sprachantwort. Suchmaschinen lesen das relevanteste Ergebnis meist auch vor, geben jedoch darüber hinaus weitere mögliche Antworten als Ergebnisliste (SERPs) aus.

Viele Menschen nutzen die Vorzüge von Voice Search im Alltag, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Suchfunktion, die auf Sprache und eben nicht auf der Tastatur beruht, wird von den Fans der entsprechenden Technik als komfortabel und alltagstauglich empfunden. Immerhin haben sie so die Hände frei, um sich um andere Dinge zu kümmern, während sie nach wichtigen Infos stöbern.

Erfahren Sie hier, worin sich die Sprachsuche von der Textsuche unterscheidet, was bei SEO-Maßnahmen zu beachten ist, welche Auswirkungen die Sprachsuche auf das Marketing hat und welche Rolle KI dabei spielt.

Definition von Voice Search

Bei der Voice Search, die auf Deutsch auch als Sprachsuche bezeichnet wird, handelt es sich um eine Funktion zum Durchsuchen des Internets mit Hilfe der eigenen Stimme. Der Dienst soll weitaus bequemer für die Nutzer sein, als die Suchbegriffe händisch in eine Suchmaschine eingeben zu müssen. Die Technik wurde unter anderem bereits in Smartphones, aber auch in Smartspeakern verbaut und bietet den Nutzern ein hohes Maß an Flexibilität. Hierbei handelt es sich um eine Suchmaschine, die auf Worten basiert.

So können die Nutzer deutlich schneller eine Antwort erhalten, sich diese aber vor allem auch vorlesen lassen. Möglich macht die Voice Search somit die Suche im Internet ganz ohne Nutzung von Eingabebegriffen. Verwenden lässt sich die Voice Search sowohl auf Computern und Smartphones, als auch auf Tablets oder speziellen Smart Devices.

Damit genau das klappen kann, ist es natürlich wichtig, dass die betreffenden Geräte die technischen Voraussetzungen erfüllen. Das „Herzstück“ bildet in diesem Zusammenhang das NLP. Dieses ist dazu in der Lage, die Sprache zu verstehen, umzuwandeln und wieder auszugeben. Die betreffenden Geräte sind dazu in der Lage, durch ein „Auseinandernehmen“ der einzelnen Textteile zu verstehen, was der jeweilige Nutzer von ihnen möchte.

Die Informationen, die dann ausgegeben werden, stammen aus dem Internet – wie bei einer klassischen Suchmaschine auch. Der hohe Nutzerkomfort, der sich im Zusammenhang mit Voice Search bietet, wird unter anderem auch durch eine einfache Ansprache der jeweiligen Endgeräte sichergestellt. Entweder ein „Knopfdruck“ oder ein aktives Ansprechen reichen aus, um die Voice Search Aktion zu aktivieren… vollkommen unabhängig vom Standort, solange eine stabile Internetverbindung besteht.

Interessant zu wissen

Die Funktion der Sprachsuche ist keine ganz neue Anwendung. Bereits im Jahre 2011 hat Google seine Voice Search veröffentlicht. Diese war zunächst nur für .com-Ergebnisse im englischsprachigen Raum verfügbar, wurde jedoch nach und nach erweitert. 2013 erreichte die Funktion den deutschen Markt. Neben Google mischen zahlreiche weitere Konzerne mit. So bietet Apple mit seinem Dienst Siri eine Sprachsuche, ebenso wie Amazon mit Alexa oder Microsoft mit Cortana.

Heutzutage feilen die Unternehmen vor allem daran, die Funktion noch präziser und besser zu machen. Mit Hilfe von Cognitive Computing sollen die Systeme stetig dazulernen können und so den Nutzern immer bessere Ergebnisse liefern.

Search Engine Marketing Expert (DIM)

Natural Language Processing (NLP)

Technische Basis für eine funktionierende Voice Search ist u.a. das sogenannte „Natural Language Processing“ (NLP). Funktional betrachtet wird hierbei Sprache

 

  • zunächst in kürzere Bestandteile zerlegt (lexikalische Analyse).
  • Es folgen Untersuchungen in Bezug auf Grammatik (morphologische Analyse) und sog. kontextuelle Beziehungen (semantische Analyse),
  • um letztlich daraus Bedeutungen (Fragen, Aussagen, Anleitungen) zu erkennen.

 

Die Resultate werden dann zur Ausgabe wieder in verständliche Sprache umgewandelt. Im Ergebnis ermöglicht die auf diese Weise maschinell verarbeitete menschliche Sprache eine direkte Kommunikation zwischen Mensch und gewähltem Endgerät.

Einsatz Künstlicher Intelligenz

Natural Language Processing stellt dabei einen Teilbereich Künstlicher Intelligenz (KI) dar, welcher sich mit der Interpretation menschlicher Sprache beschäftigt. Die erfolgreichen Ergebnisse von Voice Search basieren letztlich auf einem sog. Natural Language Understanding (NLU). So kann menschliche Sprache von Computern verstanden und Fragen können sinnvoll beantwortet werden. Abseits der internetbasierten Suche findet sich diese Technologie bspw. schon seit längerer Zeit bei der Sprachsteuerung von Bedienungselementen in Autos.

Sprachassistenten: Siri, Alexa, Google Assistant

Zwischenzeitlich bieten alle Großkonzerne wie Amazon, Apple, Google oder Microsoft eigens entwickelte Sprachassistenten an. Geleitet von Trends und Entwicklungen wie „Smart Home“ und „Internet of Things (IoT)“ zielen sprachgesteuerte Befehle darauf ab, insbesondere die Kommunikation mit technischen Geräten wie Lichtquellen, Jalousien, Heizung oder TV-Geräten zu ermöglichen. Obgleich die Erfindung von Sprachassistenten auf Thomas Edison zurückgeht (sein „Ediphone“ war 1877 das erste rein mechanische Diktiergerät), war Siri von Apple erst 133 Jahre später, also 2010, das erste massentaugliche Sprachassistenzsystem. Kurze Zeit später folgten Alexa (von Amazon), Cortana (Microsoft), der Google Assistant und Bixby (Samsung).

All diese Sprachassistenten lassen sich per Wort aktivieren und um Antworten auf Fragen bitten. Im Hintergrund greifen sie jedoch teilweise auf andere Suchmaschinen zurück. Hier obliegt es dem persönlichen Geschmack des Nutzers, welche Variante er als die praktischste bzw. die komfortabelste empfindet. Laut einer Bitcom-Studie aus dem Jahr 2023 verwenden geräteunabhängig aktuell 57 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren zumindest hin und wieder digitale Sprachassistenten. 95 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Sprachassistenten verwenden dazu ihr Smartphone. Dabei greift der Google Assistant, aber seit einiger Zeit auch Siri, auf die Google-Suchmaschine zurück. Alexa, Bixby und Cortana verwenden für ihre Ergebnissuche die Suchmaschine Bing. Auch Sprachnachrichten über den Messenger Dienst WhatsApp werden immer beliebter: über 7 Milliarden Sprachnachrichten sollen laut des Portals „appgefahren“ täglich verschickt werden.

Aber wie unterscheiden sich die verschiedenen Voice Search Geräte voneinander?  

  • Siri gilt für viele als die „Mutter“ der Sprachassistenten. Damals war die Skepsis gegenüber den neuen Möglichkeiten noch weitaus größer als sie es heute ist. Klar: Die Voice Search war noch nicht perfekt. Und genau das veranlasste viele Kritiker dazu, sich über den Sprachassistenten lustig zu machen. Nach und nach wurde das System jedoch verbessert. Mittlerweile wurde die Sprachsteuerung in die unterschiedlichsten Apple Geräte integriert.  
  • Der Google Assistent richtet sich vor allem an die Freunde des Smarthomes. Er kann mit verschiedenen Überwachungskameras, aber auch mit Heimkino-Anlagen und Co. gekoppelt werden. „Ganz nebenbei“ beantwortet er natürlich auch – wie die anderen Sprachassistenten – Fragen… und schaut dafür bei Google nach.  
  • Amazons Alexa hat es vielleicht sogar noch ein wenig schneller geschafft, die Herzen der Smarthome Fans zu erobern. Ein Skill nach dem anderen sorgt dafür, dass mit ihr unter anderem eingekauft, gequizzt und Radio gehört werden kann.  
  • Microsoft Cortana geht in diesem Zusammenhang fast schon ein wenig unter. Auch wenn der Sprachassistent in Windows enthalten ist, führt er die Rangliste der beliebtesten Voice Search Lösungen definitiv nicht an.  

Fest steht: Auch die Tatsache, dass immer wieder Kritik an den Lösungen der einzelnen Anbieter aufkommt, weil beispielsweise Sicherheitslücken befürchtet werden, ist der Siegeszug der modernen Voice Search ungebrochen. Viele Fans befinden sich immer wieder auf der Suche nach neuen Skills, mit denen sie ihren Nutzerkomfort optimieren können. Und exakt an dieser Stelle sollten auch Unternehmen, die planen, im Internet erfolgreich zu sein, hellhörig werden. Denn: Wer sich in Erinnerung ruft, dass Voice Search letztendlich auf Recherchen im Internet beruht, sollte schnell erkennen, dass hier auch der Bereich SEO eine wichtige Rolle spielt.

Unterschied zwischen Sprachsuche und Textsuche

Die Unterschiede zwischen der Sprachsuche und der Textsuche über die Suchmaschinen sind gewaltig. Ein großer Vorteil für die Nutzer liegt darin, dass diese deutlich schneller zu einem Suchergebnis gelangen können. Der Weg dorthin sieht jedoch anders aus als im Falle der Textsuche.

Während Letztere in der Regel durch die Eingabe weniger Wörter erfolgt, greifen die Nutzer für die Sprachsuche im Normalfall auf komplette Sätze zurück. Deutliche Vorteile ergeben sich zudem vor allem für eingeschränkte Personen oder ältere Nutzer. Teilweise können diese keine Suchbegriffe eintippen oder haben Probleme mit dem Abrufen der einzelnen Ergebnisse.

Die Sprachsuche trägt hier einen Teil zur Barrierefreiheit bei, indem sie diesen Menschen die gezielte Suche im Netz ermöglicht. Durch das Vorlesen der Ergebnisse können zudem mögliche Probleme bei Übersetzungen und mit Fremdsprachen vermieden werden.

Voice Search

Voice Search Optimization im Suchmaschinenmarketing

Für Webseiten-Betreiber wichtig zu wissen ist, dass die Voice Search Auswirkungen auf die Platzierungen in den Suchergebnissen haben wird. Genau das bedeutet auch, dass die Sprachsuche in den eigenen SEO-Strategien berücksichtigt werden sollte.

Das in der Praxis eher seltener verwendete Kürzel SEM steht für „Search Engine Marketing“ und heißt übersetzt Suchmaschinenmarketing. Weitaus geläufiger sind im Alltag die Abkürzungen SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEA (Suchmaschinenwerbung in Form bezahlter sog. Ads). Letztlich vereinen sich die drei Begriffe in der Formel SEM = SEO + SEA, was ihr essentielles Zusammenspiel für ein erfolgversprechendes Suchmaschinenmarketing verdeutlicht.

Voice Search SEO - Der Prozess

Onpage und OffPage-Maßnahmen

Die in Verbindung mit Suchmaschinenmarketing am häufigsten gestellte Frage lautet immer noch: Wie schaffe ich es bei Google auf die erste Seite? Denn Google vereint als klarer Marktführer weltweit rund 90% der internetbasierten Suchen auf sich. SEO ist eine Antwort auf diese Frage. Hierunter lassen sich alle Maßnahmen zusammenfassen, die für die Optimierung von textlichen Inhalten, Bildern, Audio und Video sowie der Navigation digitaler Präsenzen angewandt werden. Hinsichtlich der Maßnahmen, lässt sich zwischen der Onpage- und Offpage-Optimierung unterscheiden:

 

  • OnPage-Optimierung vereint Maßnahmen und SEO-Techniken, die von Seitenbetreibern selbst auf und an den Websites vorgenommen werden können. Ziel ist immer, das Ranking bzw. die digitale Sichtbarkeit zu verbessern. Hierbei geht es z.B. um technische Einstellungen (Grundlagen für Crawling und Indexierung), die Struktur der Website (Navigation) sowie um die Optimierung von Content (Formate, Text, Bild, Video, Audio) und verwendeten Keywords.

 

  • OffPage-Optimierung umfasst Aktivitäten, mit denen abseits der Websites gute Platzierungsergebnisse erzielt werden können. Hierzu zählen im Wesentlichen das sog. Linkbuilding (Verlinkungen von anderen Websites auf die eigene Website erzeugen, auch Backlinks genannt) oder ein wahrnehmbares Branding sowie relevantes Content-Marketing.

Ziel bei Voice Search: Position zero

Das vorrangigste SEO-Ziel lautet, mit den Ergebnissen auf eine Suchanfrage im relevanten oberen Sichtbereich der Trefferanzeigen positioniert zu werden. In Bezug auf Voice Search und Sprachassistenten bedeutet dies, sogar die sog. „Position zero“ zu erreichen. Denn nur diese wird als Ergebnis vom Sprachassistenten vorgelesen. Analysen von Sistrix (professionelles SEO-Tool) haben zudem gezeigt, dass zu etwa 75% nie die zweite Google-Trefferseite aufgerufen wird. Vielmehr entfallen 99,1 % aller Klicks auf ein Google-Suchergebnis der ersten Seite.

Voice Search braucht ein ausgezeichnetes SEO

Mit Voice Search ist kein völlig neues SEO entstanden. Lediglich die Art der Anfragen ändert sich. Wie bereits erwähnt beinhalten textbasierte Suchanfragen i.d.R. nur wenige Wörter, während gesprochene Suchanfragen oftmals aus vollständig ausformulierten Sätzen (Longtail Keywords) bestehen. Google beantwortet die Frage nach den wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein Ranking auf den vordersten Plätzen immer noch mit Inhalten, die am besten zu der intendierten Suchanfrage passen. Dieses Qualitätsversprechen hat mit der sprachbasierten Suche nichts an Aktualität und Bedeutung verloren.

Bedürfnisse und Interessen erkennen und verstehen

Suchmaschinen verfolgen generell das priorisierte Ziel, Interessen und Bedürfnisse der Nutzer und Nutzerinnen zu erkennen und für ihre Fragen die bestpassenden Inhalte zu finden. Unabhängig davon, ob Suchbegriffe mit einer Tastatur eingetippt oder mehr und mehr als Satzgebilde eingesprochen werden. Die neuartige Herausforderung bei Voice Search besteht nun darin, wie bereits erwähnt, die „Position zero“ zu erreichen. Denn nur das Ergebnis, das gemäß Algorithmus die höchste Relevanz besitzt, wird bei Sprachassistenten vorgelesen. Es gibt hier nicht wie bei der Textsuche die Möglichkeit, Ergebnisseiten nach zufriedenstellenden Antworten zu durchforsten. Wer insbesondere bei Sprachassistenten die Pool-Position einnehmen möchte, muss daher ein ausgezeichnetes SEO betreiben.

Qualitätsfaktoren im Suchmaschinenmarketing

Zum lukrativen Geschäftsmodell von Google gehört es, dass die Gewichtung und Auswirkungen einzelner SEO-Qualitätsfaktoren nicht öffentlich kommuniziert werden. Vielmehr wird der zugrundeliegende Algorithmus ständig modifiziert und verändert. Das bedeutet, sich stetig mit diesen Neuerungen auseinandersetzen zu müssen. Es gilt: testen, testen, testen. Auch Voice Search Optimization basiert auf den wesentlichen Faktoren für ein erfolgsversprechendes Suchmaschinenmarketing:

  • Kurze Ladezeiten (PageSpeed) der Website
  • Anpassung und Optimierung für mobile Endgeräte
  • Lokale Optimierung (kostenfrei: My Google Business)
  • Akzeptanz und Relevanz, gemessen mit Views, Klicks, Verweildauer, Absprungraten und Conversion
  • Technisch einwandfreie Pflege der strukturierten Inhalte im jeweiligen Content-Management-System, so dass diese von Suchmaschinen gut und schnell erfasst werden können (Crawling und Indexierung).

 

Empfehlenswert ist, bestimmte Inhalte auf den beliebten FAQ-Seiten zu stellen. Wegen Ihrer vorgegebenen Struktur aus Fragen und Antworten besitzen sie speziell im Bereich Voice Search eine hohe Relevanz.

Auf die richtigen Keywords kommt es an

Keywords besitzen im Suchmaschinenmarketing bekanntlich eine äußerst hohe Relevanz. Sie sind der Schlüssel für digitale Sichtbarkeit sowie den Zugang zu digitalen Präsenzen. Bei Voice Search kommt es dabei vermehrt auf zwei bedeutende Aspekte an. Zum einen gilt es, alltagssprachlich verwendete Keywords innerhalb von Satzstrukturen zu identifizieren. Zum anderen müssen diese in den Antworten auf entsprechende Fragen auch verwendet werden. Zudem sollten die Antworten (Inhalte) so formuliert werden, dass sie mühelos vorgelesen und verstanden werden können. Folgende Punkte helfen, geeignete und zielführende Keywords zu finden:

 

  • Welche Perspektive haben suchende potenzielle Kunden und Kundinnen? Mit welchen Begriffen, Begriffskombinationen oder Fragestellungen (text- und sprachbasiert) wird nach meinen Leistungsangeboten gesucht?
  • Professionelle Tools geben Aufschluss über das Suchvolumen ausgewählter Keywords und damit auch über deren Konkurrenzsituation und ihr Potenzial.
  • Bei der Keyword-Auswahl kommt es insbesondere in Verbindung mit Voice Search auf „Longtail Keywords“ an. Denn gesprochene Fragen umfassen in der Regel mehr Wörter als getippte Suchanfragen. Zudem sind Longtail Keywords meist (noch) weniger umkämpft und damit günstiger.

 

Für den Erfolg von Suchmaschinenmarketing mit SEO kommt es in erster Linie auf das Zusammenspiel der richtigen Keywords mit dem, in Bezug auf die Fragestellung passenden und relevanten Content an. Werden Suchanfragen künftig vermehrt eingesprochen, müssen nicht nur Antworten auf Texteingaben wie bspw. „schuhe männer schwarz“, sondern auch auf eine via Voice Search gestellte Frage “Wo gibt es preiswerte schwarze Schuhe für Männer?“ gefunden werden. Bei einem Selbsttest zeigten sich hier durchaus unterschiedliche Ausspielungen von Ergebnissen. Demnach optimieren noch nicht alle Unternehmen ausreichend auf Voice Search und sind noch nicht entsprechend vorbereitet.

Relevanz von lokalen und persönlichen Suchanfragen steigt

Mit der zunehmenden Nutzung der Sprachsuche werden auch die Ergebnisse aus der lokalen Suche bei Google immer relevanter. So wird die Voice Search besonders häufig bei Suchanfragen auf lokaler Ebene häufig verwendet. Gleichzeitig fließen die ausgespielten Ergebnisse dann auch mögliche persönliche Interessen der Nutzer ein. Sucht beispielsweise eine männliche Stimme nach einem Kleidungsstück, werden Suchmaschinen bevorzugt Anbieter für Herrenmode präsentieren.

Vorteile von Voice Search

Obgleich es zunächst noch eine Gewöhnungssache sein mag, lassen sich die Vorteile von Voice Search leicht aufzählen:

  • Die Bedienung der Touchscreen-Tastatur eines Smartphones ist nicht in jeder Situation einfach. Falsche, weil zu schnell eingegebene Wörter, oder eine missverständliche Autokorrektur liefern nicht die gewünschten Ergebnisse. Voice Search ermöglicht auch in hektischen Situationen zielgenaue Antworten.
  • Vor allem ältere Menschen und Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, die mit einer textbasierten Suche Schwierigkeiten haben, können von Voice Search profitieren.
  • Spracheingaben vereinfachen generell die Kommunikation. Umständliches Eintippen von Anfragen und Begriffen in Suchmaschinen entfällt und Ergebnisse werden vorgelesen.
  • Voice Search ist schneller, unterstützt im Alltag und macht uns das Leben etwas leichter. Ob beim Kochen, bei der Musikauswahl, beim Autofahren oder auch in einer Notfallsituation.

Nachteile von Voice Search

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Als Nachteile von Voice Search lassen sich drei Aspekte nennen, die sich jedoch mehr auf die Anbieter- als auf Anwender- bzw. Kundenseite beziehen:

 

  • Sprachergebnisse von Voice Search erzeugen keine Impressions, Views und Klicks. Das schwächt die Performance von Websites.
  • Geschaltete Werbeanzeigen (Ads) bleiben bei Voice Search unberücksichtigt.
  • Mit Voice Search werden kaum Conversions erzielt (z.B. Anmeldung Newsletter). In der Regel beschränken sich die Ergebnisse auf kurze Textschnipsel (Featured Snippets), die bei der Sprachausgabe vorgelesen werden. Mit Sprachassistenten wie Alexa von Amazon können jedoch Käufe bereits per Spracheingabe getätigt werden (Voice Commerce).

Tipps für Voice SEO

Tipp Nr. 1: Die Mobile User Experience optimieren

Die meisten User nutzen Voice Search auf einem mobilen Endgerät. Dementsprechend sollte die betreffende Seite auch auf die mobile Nutzung optimiert sein. Auch eine schnelle Ladezeit der Seite kann dafür sorgen, dass sich die Position innerhalb der Suchergebnisse verbessert.

Tipp Nr. 2: Hochwertiger Content auf der Basis natürlicher Sprache

Hochwertiger Content spielt natürlich auch mit Hinblick auf das Thema Voice Search eine wichtige Rolle. Gleichzeitig gilt es, immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Inhalte eben nicht gelesen, sondern Vorgelesen werden. Daher ist es umso wichtiger, auf eine natürliche Sprache zu achten. Kurze Sätze, die mit Fragen durchzogen werden, eignen sich erfahrungsgemäß besonders gut.

Tipp Nr. 3: Auf Markups setzen

Markups sorgen dafür, dass eine Webseite einheitlich strukturiert ist und einen gewissen Standard einhält. Genau das wirkt nicht nur klar, sondern hilft auch dabei, dass die Suchmaschine dazu in der Lage ist, die betreffenden Infos gut zu verarbeiten. Oder anders: Es geht darum, der Suchmaschine zu vermitteln, welche Inhalte sich auf der betreffenden Seite befinden. Je besser sie genau das versteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Seite innerhalb der Suchergebnisse gut rankt.

Tipp Nr. 4: Die Longtail Keyword Optimierung

Um zu verstehen, weshalb es sich lohnt, sich mit der Optimierung der Longtail Keywords auseinanderzusetzen, ist es wichtig, sich im ersten Schritt mit dem Suchverhalten von Usern zu befassen. Hierbei wird schnell deutlich: Wer am PC und mit der Tastatur sucht, gibt weitaus weniger Wörter ein, als wenn er mit einem Sprachassistenten spricht und die Voice Search bemüht. Hier wird meist in ganzen Sätzen bzw. Fragen gesprochen. Und exakt an dieser Stelle setzt die Longtail-Keyword Optimierung an. Daher lohnt es sich, auch gerade mit Hinblick auf das Ziel eines gesteigerten Erfolgs, im Zusammenhang mit Voice Search eine Keyword Recherche durchzuführen.

Tipp Nr. 5: Antworten auf „W-Fragen“ liefern

Inhalte sollten gezielt Antworten auf häufige Fragewörter wie wann, wer, wie, wo oder was bieten. Fragen in H2-Überschriften und FAQ-Seiten sind hierbei besonders wirkungsvoll.

Tipp Nr. 6: Einnehmen der Zielkundenperspektive

Es ist essenziell, die Bedürfnisse und Interessen der Zielkunden sowie die von ihnen verwendeten Keywords zu verstehen, um ein Top-Ranking bei Suchergebnissen zu erzielen.

Tipp Nr. 7: Lokale Such-Optimierung

Da viele Suchanfragen lokale Bezüge haben (z.B. Wetter, Restaurants), ist die lokale Optimierung wichtig. Ein vollständiges Google My Business Verzeichnis ist hierfür unerlässlich.

Tipp Nr. 8: Content und Kontext in Einklang bringen

Inhalte sollten nicht nur relevant sein, sondern auch im richtigen Kontext stehen, um die "Position zero" zu erreichen, da bei Voice Searches oft nur das Top-Ergebnis vorgelesen wird.

Tipp Nr. 9: Inhalte auf komplexe Fragestellungen ausrichten

Inhalte sollten komplexere Fragestellungen adressieren und in einer natürlichen, leicht verständlichen Sprache formuliert sein.

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Voice Search im Marketing und in der Werbung

Insbesondere im Content Marketing stellt die Voice Search die Marketer vor einige neue Herausforderungen. Texte und Inhalte müssen noch stärker als bisher für die Nutzer und deren Anliegen optimiert werden. Vermeiden Sie die Anwendung von Metaphern. Insbesondere im Marketing werden diese gerne genutzt, können jedoch bisher von Google noch nicht fehlerfrei als solche erkannt werden.

Mit Blick auf die digitale Werbung sollten Sie zudem daran denken, sich mit den Kampagnen- und Anzeigemöglichkeiten für die Voice Search zu befassen. Fokussieren Sie sich hierbei vor allem auf die mobile Anzeigengruppe, denn die Sprachsuche wird insbesondere von mobilen Geräten gestartet.

Voice Search für sich nutzen – so geht’s!

Wer im Bereich der Sprachassistenten unterwegs sein möchte, sollte das Potenzial, das Voice Search bietet, definitiv nicht unterschätzen. Immerhin bietet sich hier eine wunderbare Möglichkeit, um beispielsweise Produkte bekannt zu machen und Aktionen zu pushen. Hinzu kommt, dass die entsprechenden Botschaften, allein schon deswegen, weil sie gesprochen werden, die Zielgruppe meist auf einer noch persönlicheren Ebene erreichen. Da vor allem Videos und Bilder jedoch in der Regel wegfallen, ist es wichtig, gerade im Audiobereich umso mehr zu überzeugen.  

Details, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem die folgenden Punkte.

1) Marke und Audiobotschaft müssen zusammenpassen

Hierbei handelt es sich um ein Detail, dessen Tragweite nicht unterschätzt werden sollte. Wenn Botschaft, Audio und Marke nicht zusammenpassen, wird dies von der jeweiligen Zielgruppe oft unterschwellig wahrgenommen. Umso wichtiger ist es, sich mit Fragen wie „Welche Stimme passt zu meiner Botschaft?“ oder „Will ich das Ganze mit Musik unterlegen?“ usw. zu befassen. Es geht somit darum, nicht nur zu sprechen, sondern sich vom Rest der Mitbewerber abzuheben.  

2) Wünsche der potenziellen Kunden berücksichtigen

Auch im Zusammenhang mit Voice Search ist es natürlich wichtig, der jeweiligen Zielgruppe das zu bieten, was sie erwartet. Hier kann es sich lohnen, Marktforschung zu betreiben, aber auch ein wenig in die Glaskugel zu blicken und sich zu fragen, welche Infos die Kunden interessieren. Auf diese Weise kann das Konzept noch besser ausgearbeitet werden.

3) Das Potenzial von Voice Search auch im E-Commerce Bereich nutzen

Voice Search kann nicht nur zum Übermitteln von grundlegenden Informationen, sondern auch im Zusammenhang mit E-Commerce genutzt werden. Unter anderem zeigen Sprachassistenten, wie zum Beispiel Amazon Alexa, wie einfach es stattdessen ist, die Sprachsuche und Einkaufen miteinander zu verbinden. Wer diesen Effekt noch ein wenig unterstützen möchte, sollte sich unter anderem über das Platzieren von Werbung in diesem Bereich informieren. Auf diese Weise ist es oft möglich, neue Produkte noch bekannter zu machen. Oder anders: Voice Search stellt oft eine gute Ergänzung dar, um die Customer Journey – auch im Internet – noch ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten.  

Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang natürlich auch immer wieder stellt, ist, wie die Suchmaschinenoptimierung im Hinblick auf Voice Search noch weiter unterstützt werden kann. Besonders praktisch ist es natürlich, dass hier „altbekannte SEO Tools, wie zu Beispiel SISTRIX, genutzt werden können. Wie bereits weiter oben erwähnt, sollte der Fokus hier jedoch eher auf dem Longtail Keyword Bereich liegen.

Statistiken und Trends zur Verwendung von Voice Search

Rund um die Nutzung der Voice Search gibt es einige interessante Statistiken und Trends. So ermittelte Statista im Jahre 2019 einen stark wachsenden Markt für sprachgesteuerte digitale Assistenten. Von damals rund 3,25 Milliarden solcher Assistenten soll die Anzahl bis 2024 auf rund 8,4 Milliarden steigen.

Google selbst hat sich ebenfalls mit der Sprachausgabe befasst und ermittelt, dass schon 2017 rund 20% aller mobilen Suchen in den USA mittels dieser Funktion durchgeführt wurden. Zudem fand der Suchmaschinenriese heraus, dass mehr als 70% der Nutzer die Sprachassistenten vor allem für alltägliche Aufgaben nutzen würden.

Gartner ermittelte zudem, dass in 2020 bereits 30% der gesamten Internetnutzung ohne einen Bildschirm erfolgte.

Fazit zu Voice Search

Voice Search revolutioniert zwar nicht grundsätzlich die SEO-Praktiken, setzt aber höhere Anforderungen an die Optimierung für Suchmaschinen und Sprachassistenten. Während in den USA Voice Search schon weit verbreitet ist, wird sie in Deutschland vorwiegend von jüngeren Menschen genutzt. Diese steigende Nutzung deutet darauf hin, dass Voice Search zunehmend wichtiger wird. Voice Search kann Internetrecherchen effektiver, schneller und genauer machen, bringt aber für Marketer spezifische Herausforderungen mit sich. Für effektives Voice Search Marketing müssen Webinhalte relevanter denn je in Bezug auf Suchanfragen sein und speziell für gesprochene Suchanfragen optimiert werden. Zudem wird der Einfluss von KI, wie bei Dialogsystemen wie ChatGPT, auch die sprachbasierte Suche verändern und möglicherweise Inhalte aus bestehendem Content neu generieren, was die Optimierung erschwert.

Für viele Nutzer von Sprachassistenten ist Voice Search bereits Standard und bietet durch ihre Bequemlichkeit und Effektivität viele Vorteile. Dahinter steht jedoch die klassische Internetrecherche, weshalb zielgerichtetes Marketing essentiell ist.

Jedoch ist zu bedenken, dass sich der Bereich der Suchmaschinenoptimierung, insbesondere im Kontext von Voice Search, kontinuierlich weiterentwickelt. Daher ist es wichtig, Ergebnisse regelmäßig zu analysieren und Aspekte wie Longtail Keywords stets zu überprüfen und anzupassen, besonders bei Änderungen der Webseiteninhalte, um das Voice Search Marketing aktuell zu halten.

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