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Markenlogo Köln
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Der Kölner Logo-Wahn – Do laachs de disch kapott!

Die Stadt Köln hat sich ein neues Logo verordnet und schon schlagen die Emotionen hohe Wellen! Der stilisierte Kölner DOM wird aus dem Logo verbannt! Neue Identität? Verleugnet die Stadtverwaltung die Historie und will sie nichts mehr mit dem Kölner DOM und der katholischen Kirche zu tun haben? Was steckt dahinter? Ein wenig Auf- und Erklärung zum neuen Logo!

Markenlogo Köln

Ein Logo ist mehr als ein Bild!

Ein Logo ist immer mehr als ein einfaches Bild! Jeder, der sich an das Logo seines Unternehmens, Stadt oder Gesellschaft heranmacht, sollte bedenken, dass ein Logo immer auch ein vereinfachendes Symbolbild für eine komplexe Einheit ist. Es beinhaltet Interpretationsspielräume, soll ein vereinigendes Wesen haben, schnell wiedererkennbar sein und – ja, das darf man auch nicht vergessen – Produkte, Dienstleistungen und auch Menschen einordnen und auch markieren. Durch diese Komplexität ist ein Logo immer auch Interpretationen, Spekulationen und einer gewissen Deutungshoheit ausgesetzt. Es soll Meinungen und Stimmungen abbilden und natürlich auch einen Kontext herstellen. Ganz schön viel für ein kleines und oft einfaches Bild.

Ein Logo hat Wirkung und die entsteht im Auge des Betrachters!

Ein Logo soll Wirkung entfalten. Es soll eine Identität nach innen und außen stiften!

Um was geht es bei dem Logo eigentlich? Ist es ein Logo der Stadt Köln oder ein Logo der Stadtverwaltung?

Ist Köln mehr als DOM, Karneval und 1. FC Köln? Was macht die Identität nicht nur der Stadt, sondern auch der Stadtverwaltung aus?

Scheinbar Haarspalterei, im Detail aber sehr wichtig! Klar, die Stadt Köln wird immer mit drei identitätsprägenden, starken Elementen verbunden. Da geht das ein oder andere schon einmal unter! Köln als Sportstadt oder als Kulturstadt und als Heimat für 1 Mio Menschen aus verschiedensten Ländern und Kulturen.

Je mehr ein Logo umfassen soll, umso weniger darf es profilieren? So scheint es! Viele Unternehmen gehen diesen Weg: je globaler sie werden, umso reduzierter wird das Logo – um mehr zu umfassen und mehr abzudecken. ABER: umso weniger profilierend ist es auch.

Ein Kölner Stadtlogo ohne DOM? – Kaum vorstellbar. Ein Logo der Stadtverwaltung? Schon! Die Stadtverwaltung ist dann halt doch nicht das Domkapitel! Oder ist das unpassend?!

Ist das der Kölner Weg? Vielfalt ist gut, aber Vielfalt ohne Identität ist dann für viele doch zu wenig!

Doch wie nimmt man als Betrachter das Logo wahr? Nimmt man es überhaupt wahr und wie interpretiert man es? In der aktuellen Diskussion scheint der Wegfall des Kölner Doms im Logo dann doch eine stärkere Reaktion auszulösen als der eine oder andere erwartet hat.

Ein Logo soll dem Zeitgeist entsprechen!

Ein Logo sollte nicht altbacken und veraltet wirken. Daher modernisiert man Logos in regelmäßigen Abständen. Je schneller sich unsere Umwelt und die Situation der Marke verändert, umso häufiger ist eine Überarbeitung notwendig. Da sich Verwaltungen nicht so häufig anpassen müssen, sind da 20 Jahre auch der angemessene Zeitraum. Man sollte jedoch keine Revolution erwarten. Evolution ist bei Bestandslogos und der Logoüberarbeitung der richtige Weg. Daher sind nur leichte Veränderungen und keine umfassenden Überarbeitungen zu erwarten.

Modern, aber nicht dem kurzfristigen Zeitgeist angepasst! Natürlich ist die Diskussion um die katholische Kirche und Kardinal Woelki sicherlich in einem laufenden Markenprozess zu beachten, aber nicht überzubewerten. Ein Logo muss von kurzfristigen Anlässen unabhängig sein! Das neue Logo bietet Neutralität im Glauben und der Sache! Daher vermutlich auch im Zeitalter der Gender- und LGBTQ-Diskussion für die Stadtverwaltung angemessen. Doch so mancher Kölner stellt sich schon die Frage: Wat sull dä Quatsch?

Ein Logo ist immer auch ein Anker für Diskussionen!

Sowohl jetzt als auch beim Relaunch des Logos der Messe wird deutlich: Es wird diskutiert, sich ausgetauscht, geschimpft und gewertet! Das ist auch gut so! Man muss darüber reden. Wer sich mit seinem Logo und seiner Unternehmensidentität auseinandersetzt, findet über eine fruchtbare Diskussion auch einen Weg und eine Lösung! Weiter so! Nicht aufhören! Es geht um mehr als nur ein Bildchen! Es geht um Sinn, es geht um Ausrichtung und Haltung! Wie wollen wir unseren Alltag in der Stadtverwaltung gestalten? Diese internen Diskussionen führen zu Commitment und bieten Ansätze für die Umsetzung! Hoffen wir nur, dass sich die Stadtverwaltung dabei professionell unterstützen lässt und nicht wieder in das Kölsche Muster „Et hätt noch emmer joot jejange“ verfällt.

Gelegentlich braucht es ein neues Logo!

Ein neues Logo kommt immer dann, wenn: Ein neuer Marketingverantwortlicher oder Entscheider an Bord kommt. Seltsam, aber wahr! Neue Besen kehren gut und da ist das dann mal opportun, einen Markenprozess anzustoßen! Hat es in der Vergangenheit in Köln schon gegeben. Die Ergebnisse sind bekannt: „Et es wie et es“.

Ein Logo-Relaunch macht Sinn, wenn sich an der Identität etwas getan hat. Repräsentiert uns das Logo in der aktuellen Situation noch angemessen, oder brauche wir ein neues Signal? Dann macht eine Diskussion und ein Markenprozess wirklich Sinn, denn „Et bliev nix wie et wor“.

Ein Logo ist immer nur eine Hülle!

Es ist ein Irrglaube, dass ein Logo eine neue Identität prägt. Ein neues Logo einzuführen, ist nur ein erster Schritt. Das Logo auch mit Leistung und Werten zu füllen ist die Hohe Kunst der Markenführung. Wofür steht die Stadtverwaltung Köln eigentlich? Die Schlagzeilen der letzten Monate zeigen, dass hier der wahre Handlungsbedarf liegt. Vielleicht bzw. hoffentlich ist das neue Logo auch das Signal für einen neuen Aufbruch zu einer leistungsfähigen Verwaltung und nicht wie so oft: „Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet“.

Ein Logo braucht gutes Handwerk!

Das Logo der Stadtverwaltung Köln ist kein Hexenwerk! Es ist eine Kombination aus einem Bild und einem Wort. Also ein Wort-Bild-Logo! Der klassische doppelköpfige Reichsadler hat überlebt und der Kölner DOM hat es nicht mehr ins neue Logo geschafft. Das Logo wurde also etwas aufgeräumt, klar gestaltet und farblich leicht modifiziert. Machen wir uns nichts vor: Wenn es nicht in der Zeitung gestanden hätte, wäre es vermutlich keinem aufgefallen und vermutlich würden 90% der Kölner das Logo der Stadtverwaltung nicht aus der Erinnerung heraus wiedergeben können. Die Kommentierungen, dass das alte Logo unpassend, angestaubt und altbacken wäre, passt dann leider auch 1:1 auf das neue Logo. Das Eliminieren des Doms macht da keinen Unterschied.

Maach et joot, ävver nit zo off” kann locker als Motto für diesen Logorelaunch gelten.

In der ganzen Diskussion sollte man vielleicht doch eines nicht vergessen: Wat fott es, es fott. Wenn es der Wille der Stadtverwaltung ist, ein neues Logo einzusetzen, dann ist es so und dann sollte man das Alte auch möglichst schnell entsorgen!

#köln #markenlogo #StadtverwaltungKöln #MarkenlogoKöln

Autor

DIM-Team