Kaum eine Branche ist so schnelllebig wie das Online Marketing. Um aktuell zu bleiben, sind regelmäßige Konferenzen unerlässlich. So nutze das Online Team des Deutschen Instituts für Marketing das Native Ads Camp am 19. April in Köln, um sich in puncto Native Ads auf den neuesten Stand zu bringen.
Was sind Native Ads?
Native Ads (von Native Advertising = natürliche Werbung bzw. konzextsensitive Werbung) beschreibt die Methode, digitale Werbeanzeigen aufgrund ihrer Platzierung im redaktionellen Kontext wie journalistische Inhalte wirken zu lassen. Somit ist Native Advertising eine Form des Content Marketing, die sich in ihre Umgebung einfügt und redaktionell anmutet. Durch die Anpassung an die Inhaltsstruktur an die Seite ist sie nur schwer als Werbung zu erkennen.
Was ist das Native Ads Camp?
Das Native Ads Camp ist ein Kongress für Fachleute, Brancheninsider und Neueinsteiger. Auf der Konferenz dreht sich alles um den aktuellen Stand von Native Advertising auf dem deutschen Markt. Hier werden Neuigkeiten, Innovationen sowie Praxisbeispiele aus Unternehmen gezeigt. 2018 bot das Native Ads Camp aufgrund von zwei parallellaufenden Vortragsreihen umfassenden Input für seine Besucher. Durch einzelne thematische Dopplungen war es möglich, verpasste Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt noch zu erfassen. Speaker mit unterschiedlichen Hintergründen referierten zu „best practice Beispielen“, über „inhaltlichen Fit“ oder zu „Native Videos“ und wurden mit einem gesunden Schuss Eigenwerbung angereichert. Zwei Podiumsdiskussionen sorgten für zusätzlichen Input.
Lösen Native Ads klassische Displayanzeigen ab?
Ja. So zumindest lautet die Aussage der Veranstalter. Native Ads haben das Image, aufgrund ihrer passenden Platzierung in den relevanten Kontext weniger störend als ursprüngliche Werbeanzeigen zu gelten. Das ist aus Sicht der Nutzer wie Anbieter ein großer Vorteil gegenüber klassischer Displayanzeigen. Denn wer kennt es nicht? Ich möchte bei der Recherche eines neuen Urlaubsziels nicht die Werbung eines Smartphones sehen, das ich vor drei Wochen gekauft habe. Wenn ich hingegen einen Artikel über die authentischen Besonderheiten der Region ausgespielt bekomme, interessiert mich der vermeintliche Artikel mehr. Dass dahinter vielleicht ein lokaler Anbieter für Rucksacktouren steckt, der im letzten Absatz auf eine Buchung verweist, ist mir egal – so lange der Artikel gut ist.
Aber: Wenn jedes Unternehmen Native Ads schalten kann, ist eine Qualitätssicherung schwierig. Sollte es der Online Branche nicht gelingen, hochwertige Inhalte zu liefern, wird der Endverbraucher schnell gestört. Dann droht das Image von Native Ads zu kippen.
Der Vortrag, der am meisten inspirierte?
Kongruent oder komplementär – Dr. Michael Fretschner von Unruly referierte über eine Studie zum emotionalen und inhaltlichen Fit von Native Ads zu ihrem Umfeld. Anhand dieser Studie konnte gezeigt werden, welche Emotionen in welchem Umfeld ausgelöst werden müssen, um bestmöglich zu funktionieren. Ein Beispiel: Wenn sich ein User auf einer witzigen, unterhaltenden Seite aufhält, wird eine Werbeanzeige, die witzig ist, nicht so gut funktionieren wie eine inspirierende Werbeanzeige. Denn die Studie hat ergeben, dass lustige, schockierende oder überraschende Ads am besten in einem komplementären Umfeld wirken. Komplexere Emotionen, die schwerer zu erwecken sind, wie Nostalgie oder Inspiration, erzielen hingegen auf kongruenten Seiten bessere Ergebnisse.
Unser Fazit
Wir würden’s wieder tun! Das Native Ads Camp bietet für Advertiser, Publisher, Vermarkter und auch Agenturen einen guten Einblick in die Möglichkeiten von Native Ads. Das Online Team des Deutschen Instituts für Marketing erhielt Inspiration und hatte Spaß beim lockeren Networking. Den Tenor des Tages, dass Native Ads nur dann erfolgreich sind, wenn der Content dahinter hochwertig ist und dem Nutzer einen wirklichen Mehrwert bietet, kann das Team bestätigen. Qualität ist eben Voraussetzung für Erfolg.