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Trendthema: Native Advertising

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Das Marketing der Zukunft ist transparent, ehrlich und schafft Vertrauen. Vor diesem Hintergrund ist Native Advertising das perfekte Instrument für Marketeers. Es wird definiert als eine Form der bezahlten (Internet-)Werbung, bei der sich die Anzeige harmonisch in das Gesamtbild des Werbemediums einfügt. Mit anderen Worten: Die Botschaft steht im Vordergrund, nicht die Werbung. Eine Erscheinungsform des Native Advertising ist das sogenannte Advertorial (advertisement (Anzeige) / editorial (Leitartikel)). Andere Anzeigen wiederum sind weniger informativ und versuchen den Betrachter emotional anzusprechen.

Native Advertising - Die Vorteile

Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Anzeige erscheint weniger aufdringlich und erreicht bei passendem Kontext eine höhere Aufmerksamkeit. Nach einer Studie des IPG Media Lab aus dem letzten Jahr wird eine entsprechende Anzeige beispielsweise 25% öfter angeschaut als ein klassisches Banner und zudem auch oft über soziale Netzwerke geteilt. Allerdings funktioniert Native Advertising nur, wenn die Inhalte hochwertig und relevant für den Konsumenten sind. Austauschbare Werbeclaims gehören bei dieser Werbeform deshalb der Vergangenheit an. Kritisch anzumerken ist, dass der Betrachter eventuell verärgert ist, wenn er nach einiger Zeit doch eine Werbeintention"entlarvt". Die Anzeige muss deshalb immer als solche gekennzeichnet sein. Wenn die Inhalte überzeugen, spielt es keine Rolle, dass diese bezahlt sind.

Online Marketing Manager

Native Advertising - So geht es

Um Native Advertising erfolgreich anzuwenden, sollten Unternehmen die folgenden Standards erfüllen:

  • Informative und/oder emotionale Inhalte, die den Kunden ansprechen
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung der Anzeigen (Sprachstil, Layoutanpassung etc.)
  • Controlling der Anzeigen (z. B. durch Google Analytics)

Native Advertising - Beispiele

Nachfolgend einige (emotionale) Erfolgsbeispiele aus der Praxis:

  • Buzzfeed.com: Das US-Unternehmen integriert Inhalte von Unternehmen in Text-, Bild- oder Videoform in den "Newsfeed" auf seiner Webseite. Die Werbungtreibenden werden mit "Featured Partner" gekennzeichnet. Besonders erfolgreich waren dabei beispielsweise Pepsi Next (über 1.000.000 Interaktionen) und Virgin Mobile (über 720.000 Interaktionen).
  • Um den Film "Ich - Einfach unverbesserlich 2" zu promoten, veröffentlichten die Universal Studios über Tumblr ein animiertes GIF eines kleinen gelben Minions ohne jeglichen Werbetext. In den ersten 24 Stunden war diese Anzeige die beliebteste Tumblr-Anzeige des ganzen Jahres.

Wie Sie diese Form der bezahlten (Internet-)Werbung richtig einsetzen können, können Sie in unserem Online Marketing Seminar lernen:

Recap: Native Ads Camp

Kaum eine Branche ist so schnelllebig wie das Online Marketing. Um aktuell zu bleiben, sind regelmäßige Konferenzen unerlässlich. So nutze das Online Team des Deutschen Instituts für Marketing das Native Ads Camp am 19. April in Köln, um sich in puncto Native Ads auf den neuesten Stand zu bringen.

Native Ads Camp

Was sind Native Ads?

Native Ads (von Native Advertising = natürliche Werbung bzw. konzextsensitive Werbung) beschreibt die Methode, digitale Werbeanzeigen aufgrund ihrer Platzierung im redaktionellen Kontext wie journalistische Inhalte wirken zu lassen. Somit ist Native Advertising eine Form des Content Marketing, die sich in ihre Umgebung einfügt und redaktionell anmutet. Durch die Anpassung an die Inhaltsstruktur an die Seite ist sie nur schwer als Werbung zu erkennen.

Was ist das Native Ads Camp?

Das Native Ads Camp ist ein Kongress für Fachleute, Brancheninsider und Neueinsteiger. Auf der Konferenz dreht sich alles um den aktuellen Stand von Native Advertising auf dem deutschen Markt. Hier werden Neuigkeiten, Innovationen sowie Praxisbeispiele aus Unternehmen gezeigt. 2018 bot das Native Ads Camp aufgrund von zwei parallellaufenden Vortragsreihen umfassenden Input für seine Besucher. Durch einzelne thematische Dopplungen war es möglich, verpasste Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt noch zu erfassen. Speaker mit unterschiedlichen Hintergründen referierten zu „best practice Beispielen“, über „inhaltlichen Fit“ oder zu „Native Videos“ und wurden mit einem gesunden Schuss Eigenwerbung angereichert. Zwei Podiumsdiskussionen sorgten für zusätzlichen Input.

Native Ads Camp

Lösen Native Ads klassische Displayanzeigen ab?

Ja. So zumindest lautet die Aussage der Veranstalter. Native Ads haben das Image, aufgrund ihrer passenden Platzierung in den relevanten Kontext weniger störend als ursprüngliche Werbeanzeigen zu gelten. Das ist aus Sicht der Nutzer wie Anbieter ein großer Vorteil gegenüber klassischer Displayanzeigen. Denn wer kennt es nicht? Ich möchte bei der Recherche eines neuen Urlaubsziels nicht die Werbung eines Smartphones sehen, das ich vor drei Wochen gekauft habe. Wenn ich hingegen einen Artikel über die authentischen Besonderheiten der Region ausgespielt bekomme, interessiert mich der vermeintliche Artikel mehr. Dass dahinter vielleicht ein lokaler Anbieter für Rucksacktouren steckt, der im letzten Absatz auf eine Buchung verweist, ist mir egal – so lange der Artikel gut ist.

Aber: Wenn jedes Unternehmen Native Ads schalten kann, ist eine Qualitätssicherung schwierig. Sollte es der Online Branche nicht gelingen, hochwertige Inhalte zu liefern, wird der Endverbraucher schnell gestört. Dann droht das Image von Native Ads zu kippen.

Der Vortrag, der am meisten inspirierte?

Kongruent oder komplementär – Dr. Michael Fretschner von Unruly referierte über eine Studie zum emotionalen und inhaltlichen Fit von Native Ads zu ihrem Umfeld. Anhand dieser Studie konnte gezeigt werden, welche Emotionen in welchem Umfeld ausgelöst werden müssen, um bestmöglich zu funktionieren. Ein Beispiel: Wenn sich ein User auf einer witzigen, unterhaltenden Seite aufhält, wird eine Werbeanzeige, die witzig ist, nicht so gut funktionieren wie eine inspirierende Werbeanzeige. Denn die Studie hat ergeben, dass lustige, schockierende oder überraschende Ads am besten in einem komplementären Umfeld wirken. Komplexere Emotionen, die schwerer zu erwecken sind, wie Nostalgie oder Inspiration, erzielen hingegen auf kongruenten Seiten bessere Ergebnisse.

Unser Fazit

Wir würden’s wieder tun! Das Native Ads Camp bietet für Advertiser, Publisher, Vermarkter und auch Agenturen einen guten Einblick in die Möglichkeiten von Native Ads. Das Online Team des Deutschen Instituts für Marketing erhielt Inspiration und hatte Spaß beim lockeren Networking. Den Tenor des Tages, dass Native Ads nur dann erfolgreich sind, wenn der Content dahinter hochwertig ist und dem Nutzer einen wirklichen Mehrwert bietet, kann das Team bestätigen. Qualität ist eben Voraussetzung für Erfolg.