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Agile Strategieentwicklung – flexibel und handlungsschnell zum Ziel

Agile Strategieentwicklung orientiert und bezieht sich in ihrer Vorgehensweise an den Prinzipien des agilen Arbeitens. Diese stammen ursprünglich aus dem Bereich der Softwareentwicklung und gehen auf das sog. „Agile Manifest“ von 2001 zurück. Es wurde im Original zunächst mit nur wenigen Worten sowie mit der Aufstellung von vier (agilen) Werten verfasst. Diese Werte wurden darüber hinaus mit 12 Prinzipien des agilen Arbeitens erweitert und ausführlicher beschrieben. Um sie beispielsweise für agile Strategieentwicklung zu nutzen, und auf andere Bereiche übertragen zu können, bedarf es einer Reflexion, Interpretation und Transformation. Eine einfache 1:1 Übertragung wird selten gelingen und ist mitunter wenig sinnvoll.

Wirkungsrichtung von Strategien

Mit einer Strategie legen Sie grundsätzlich den Kurs fest, auf dem Sie Ihr Unternehmen erfolgreich steuern möchten. Im Zuge einer (agilen) Strategieentwicklung suchen Sie nach geeigneten Lösungsoptionen für die Bewältigung bestehender und definiter Herausforderungen. Somit stellt eine Strategie eine elementare Grundvoraussetzung für unternehmerischen Erfolg dar. Sie wirkt dabei auf verschiedenen Ebenen:

  • Auf organisatorischer Ebene verschafft eine Strategie sowohl nach innen als auch nach außen Orientierung, Richtung und gibt den Akteuren im Unternehmen einen zielfokussierten Handlungsrahmen an die Hand.
  • Eine Strategie spiegelt zugleich auch das Selbstverständnis des Unternehmens wider. Sie sollte daher Antworten auf die beiden wichtigen Fragen „Warum?“ und „Wozu?“ geben können und sich damit in Vision und Mission des Unternehmens wiederfinden.

Agile Strategieentwicklung – Mitarbeiter, Produkte, Organisation

Wenn Sie agile Strategieentwicklung als richtungsweisendes Instrumentarium etablieren möchten, brauchen Sie Klarheit und Einsicht darüber, dass diese (agile) Art der Strategie Einfluss auf Ihre:

  • Mitarbeiter (Haltung, Verhalten und Arbeitsweisen)
  • Produkte und Dienstleistungen (Entwicklung und Fertigstellung)
  • gesamte Organisation (Prozesse)

haben wird. Agile Werte und Prinzipien sowie agile Praktiken und Methoden (z.B. Scrum, Design Thinking oder Jobs-to-be-done), die der Umsetzung dienen, bilden die Basis für Ihre agile Strategieentwicklung. Sie sind untrennbar miteinander verbunden und damit als ein ganzheitlicher Ansatz zu verstehen.

Agile Strategieentwicklung vs. klassische Strategieentwicklung

Agile Strategieentwicklung unterscheidet sich vom klassischen Weg der Strategieentwicklung im Wesentlichen durch das sog. „Agile Mindset“, also eine agil geprägte Haltung und Perspektive, sowie durch ein grundlegend verschieden handlungsaktives methodisches Vorgehen.

Im Duden werden dem Wort „agil“ Eigenschaften „von großer Beweglichkeit, regsam und wendig“ zugeschrieben. Im übertragenden Sinne zeichnet sich demnach eine agile Grundhaltung insbesondere durch Einstellungen und Fähigkeiten aus, die Faktoren wie Ungewissheit, Unsicherheit und Veränderungen akzeptieren und diesen situativ wie konstruktiv begegnen. Somit fokussiert sich agile Strategieentwicklung insbesondere darauf, bei einer grundlegenden und richtungsweisenden Orientierung dennoch ausreichend anpassungsfähig zu bleiben und vor allem handlungsschnell agieren zu können.

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Digitalisierung und Globalisierung als Treiber

Agile Strategieentwicklung steht besonders deshalb hoch im Kurs, weil auf dem breiten ökonomischen Spielfeld sowohl Konkurrenz, Komplexität als auch Geschwindigkeit kontinuierlich zunehmen. Digitalisierung und Globalisierung sind wesentliche Treiber dafür, dass zunehmend neue Geschäftsfelder und Wertschöpfungsketten entstehen, welche die bisher Etablierten teils disruptiv verdrängen und ersetzen. Agile Strategieentwicklung unterstützt vor diesem vermehrt ungewissen Hintergrund, sich permanent, vorausschauend und damit frühzeitig, auf neue mögliche Situationen einzustellen und geeignete Handlungsoptionen zu entwickeln.

Unterschied und Verbindung von agilen Werten, Prinzipien, Praktiken und Methoden

Agile Prinzipien gelten allgemeingültig und sind nicht verhandelbar. Sie folgen Leitlinien (Werten) und legen Spielregeln (Prozesse, Praktiken, Methoden) für die gemeinsame Arbeit fest. Agile Strategieentwicklung kann mit der grundlegenden Frage überschrieben werden: In welcher Form und nach welchen Regeln möchten wir als (agiles) Team und als (agile) Organisation gemeinsam erfolgreich arbeiten?

Hierbei besteht ein Unterschied und gleichzeitig eine Verbindung zwischen den agilen Werten, Prinzipien, Praktiken und Methoden. Während ein agiler Wert eine gewünschte Leitvorstellung beschreibt (z.B. Transparenz), legt das korrespondierende agile Prinzip die dazu konkrete Handlungsanweisung fest (regelmäßiger Austausch und offene Kommunikation). Die dazu passende Praktik (kurze tägliche Reports mit Aus- und Rückblick auf den jeweils aktuellen Projektstand) ist wiederum Bestandteil einer Methode (z.B. Scrum).

Prinzipien einer agilen Strategie

Folgende fünf agilen Werte sind beispielhaft Scrum entnommen, einer sehr verbreiteten und häufig verwendeten agilen Projektmanagementmethode zur Umsetzung agiler Strategien:

  • Offenheit/Transparenz
  • Mut
  • Respekt
  • Fokussierung
  • Verbindlichkeit

Die den Werten entsprechenden Prinzipien konkretisieren, in welcher Art und Weise der jeweilige Wert beim arbeitsteiligen Miteinander mit Leben erfüllt werden soll. Bezogen auf die fünf genannten Werte können die Prinzipien so formuliert werden:

  • Offenheit/Transparenz: Persönliche Interaktion und Kommunikation in Form eines gemeinsamen, regelmäßigen Austauschs bilden Grundlage für ein gemeinsames Verständnis – sowohl im Team als auch in Diskussionen mit Kunden und weiteren Stakeholdern.
  • Mut: Autonom arbeitende und entsprechend bevollmächtigte Teams sind ermächtigt, sich selbst zu organisieren und eigene Entscheidungen zu treffen. Eine konstruktive Fehler- und Lernkultur versteht sich dabei als Ausgangspunkt für die Ermutigung, Fehler machen zu dürfen, um daraus zu lernen.
  • Respekt: Die sich selbstorganisierenden Teams sind respektierte Experten und wissen am besten, mit welchen Werkzeugen und Methoden sie ihre Zusammenarbeit gestalten, optimieren und erfolgreich zum Ziel zu führen. Ein wertschätzender und respektvoller Umgang gilt dabei als Fundament für ein konstruktives Miteinander.
  • Fokussierung: Dies bedeutet im Kern, Prioritäten zu setzen. Durch die Priorisierung sollen sowohl die Teams als auch die gesamte Organisation zur richtigen Zeit an den richtigen Aufgaben arbeiten. Im Prozessverlauf gilt es immer wieder zu entscheiden, welche Aufgaben in welcher Reihenfolge, wie oder auch gar nicht angegangen werden.
  • Verbindlichkeit: Als eigenverantwortlicher Teil eines Teams bzw. der gesamten Organisation gilt es, termingerecht handfeste Arbeitsergebnisse zu produzieren. Darunter sind relevante und funktionierende Lösungen zu verstehen, statt bloßer Auflistungen ausgeführter Aktivitäten.

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Vorteile agiler Strategieentwicklung

Agile Strategieentwicklung besitzt gegenüber der klassischen Vorgehensweise einige offensichtliche Vorteile. Diese beziehen sich durchweg auf eine höhere Flexibilität sowie verbesserter Effektivität und Effizienz im Zuge der Bewältigung zunehmend komplexer unternehmerischer Herausforderungen. Während bspw. bei der klassischen Variante zum Projektstart ein relativ statisch abzuarbeitendes Pflichtenheft erstellt wird, dem umfassende Dokumentationen folgen, schafft agile Strategieentwicklung Voraussetzungen, schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Damit reduziert sich bspw. das Risiko, dass ein (Teil-) Projekt scheitert. 

Insbesondere schaffen agile Prinzipien einen allgemeingültigen Handlungsrahmen für alle Beteiligten. Gemeinsame Ziele, autonomes, eigenverantwortliches und fokussiertes Arbeiten erhöhen Motivation, Ressourceneffizienz und Verbindlichkeit. Ein kontinuierlicher Austausch mit lösungsorientiertem Feedback führt letztlich dazu, flexibel und schnell zum Ziel zu gelangen. Agile Strategieentwicklung setzt demnach stärker auf Geschwindigkeit, notwendige Anpassungen und Flexibilität. Weniger auf das Streben nach einer einzig, vermeintlich besten Lösung.   

Agile Strategieentwicklung – Tipps für die Umsetzung

Agile Strategieentwicklung im Unternehmen einzuführen und dauerhaft fortzuführen stellt hohe Anforderungen an Führungsetage, Mitarbeiter, Kunden und Prozesse. Agiles arbeiten setzt sowohl eine bestimmte Haltung als auch bestimmte Fähigkeiten voraus. Die Bereitschaft, sich immer wieder auf veränderte Situationen neu einzulassen, alte Muster loszulassen und über Bord zu werfen, erfordert ein funktionierendes Change Management.  

Agile Strategieentwicklung bedeutet daher letztlich auch einen Kulturwandel. Folgende Tipps in Form der „3K“ (Klarheit, Kompetenz und Konsequenz) können Ihnen bei der Einführung und Umsetzung helfen: 

  • Klarheit

Bevor Sie agile Strategieentwicklung in die Umsetzung bringen, beantworten Sie sich selbst einige Leitfragen: Warum? Warum jetzt? Wozu? Was soll anders werden? Welche Werte sind wichtig und passen zu Unternehmen und Mitarbeiter*innen? Wodurch wird die aktuelle Unternehmenskultur geprägt? Wie ist Ihre Vorstellung davon, wie Veränderung im Unternehmen dauerhaft gelingen kann?  

  • Kompetenz

Lassen Sie sich bei dem Prozess extern von erfahrenen Experten unterstützen. Holen Sie sich selbst, Ihre Mitarbeiter*innen und ggf. auch andere Stakeholder (Kunden, Lieferanten, Investoren etc.) dort ab, wo sie aktuell stehen. Planen Sie für die angestrebte Transformation ausreichend Zeit und weitere (personelle und finanzielle) Ressourcen ein. Agile Strategieentwicklung bedeutet, dauerhaft Veränderungen zu etablieren. Sie laufen einen Marathon. Im Sprint ist es nicht zu schaffen.  

  • Konsequenz

Agile Strategieentwicklung umzusetzen heißt, beharrlich und konsequent zu sein. Dazu gehören Forderung und Förderung. Kreieren Sie deshalb eine breit akzeptierte Lern- und Fehlerkultur. Alte Muster haben einen großen Zeitvorsprung. Um hier nicht vorschnell wieder in vergangene und nicht mehr gewünschte Denkweisen und Abläufe zu verfallen, müssen alle Beteiligten Wunsch, Willen und Überzeugung mitbringen, mit den neuen (agilen) Prinzipien und Regeln gemeinsam zum Ziel kommen zu wollen.   

Agile Strategieentwicklung

Fazit 

Agile Strategieentwicklung ist kein Tool, das man mal eben so einsetzt. Es bedarf einer entsprechend agilen Grundhaltung und dem offenen Verständnis gegenüber einer stetigen Veränderungsbereitschaft. Agile Werte, Prinzipien, Praktiken und Methoden bilden das Handwerkszeug, mit dem Teams offen, mutig respektvoll, fokussiert und verbindlich an die anstehenden Aufgaben herantreten. Agile Strategieentwicklung funktioniert nur dann, wenn die agilen Prinzipien verinnerlicht und konsequent gelebt werden. Fundament bildet eine Unternehmenskultur, die dazu ermutigt, aus Fehlern lernen zu dürfen. Führungskräfte müssen loslassen können und Mitarbeiten müssen ihre Arbeit verbindlich, eigenverantwortlich und lösungsorientiert zum Ziel führen. Agile Strategieentwicklung wird damit immer noch nicht zu einem Selbstläufer. Sie besitzen damit jedoch gute Voraussetzungen, so dass ihre Umsetzung gelingen kann.  

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Bastian Foerster

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