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Nachaltigkeit in der Kosmetikbranche - Titelbild
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Nachhaltigkeit in der Kosmetikbranche

Die Kosmetikbranche hat immer wieder mit Vorwürfen zu kämpfen, vor allem was Tierversuche und einen zu hohen Plastikanteil von Verpackungen und in den Produkten betrifft. Diese Kritik schadet dem Ruf vieler Kosmetikhersteller. Aus diesem Grund setzen Unternehmen zunehmend auf Nachhaltigkeit in der Kosmetikbranche und umweltschonende Maßnahmen – vom Anbau der Rohstoffe bis zur Verpackung.

Nachaltigkeit in der Kosmetikbranche - Aloe Vera

Nachhaltiger Anbau

Einige Unternehmen setzen inzwischen auf einen nachhaltigen Anbau der Rohstoffe für ihre Kosmetikprodukte. Dafür stehen ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: Der Anbau erfolgt entweder in einem betriebseigenen Pflanzengarten oder die Unternehmen kontrollieren die Anbaugebiete im Sinne der Nachhaltigkeit und achten auf einen schonenden Umgang mit der Natur.

Das gelingt etwa, wenn die Naturressourcen nicht massenweise in Monokulturen herangezogen werden, sondern in kleineren Mengen und zusammen mit anderen Pflanzen, die an dem Standort ganz natürlich wachsen. Der Verzicht auf Monokulturen sorgt dafür, dass der Lebensraum vieler Tiere erhalten bleibt. Eine weitere Option für nachhaltigen Anbau besteht darin, dass sich ein Unternehmen für den Erhalt von wilden oder gar bedrohten Pflanzenarten einsetzt.

Digital Brand Manager (DIM)

Nachhaltige Kosmetikverpackungen

Verpackungen enthalten häufig Plastik und verursachen große Mengen an Müll. Beides landet leider immer wieder auch in der Natur, was den Tieren und Pflanzen schadet. Zudem können auch giftige Stoffe in den Boden und ins Grundwasser gelangen, sodass auch der Mensch gefährdet ist. Nachhaltige Verpackungen wirken dem entgegen. Sie können außerdem den Erfolg des Unternehmens ankurbeln, wenn sie wirksam in das Verpackungsmarketing eines Unternehmens integriert werden.

Recycelbare Verpackungen

Viele Kosmetikprodukte wie Cremes, Duschgel und Zahnpasta werden in Tuben verpackt, die oftmals aus Plastik oder Aluminium hergestellt sind. Wer als Unternehmer für die Kosmetikprodukte eine modernere, weiterentwickelte Variante wählen möchte, kann auf die sogenannten Laminattuben zurückgreifen. Sie vereinen die Vorteile beider Tubenarten und bieten den enthaltenen Produkten besonders guten Schutz gegen Umwelteinflüsse. Die Tuben sind aus mehreren Schichten gefertigt, die miteinander verbunden sind, also ein Laminat bilden. Je nach Art der Laminattube, besteht die Barriereschicht aus Aluminium oder Kunststoff. Solche Tuben für Kosmetikprodukte, die eine pastöse oder halbflüssige Konsistenz haben, gibt es auch in einer recycelfähigen und damit umweltfreundlichen Variante. Damit fällt deutlich weniger Verpackungsmüll an, was die Ressourcen und die Natur schont und noch dazu die Müllindustrie entlastet.

Eine weitere Form der Wiederverwertung sind solche Verpackungen, die sich nach dem Gebrauch erneut befüllen lassen und so immer wieder genutzt werden können – oftmals über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Ein gelungenes Beispiel sind die Faltschachten von Verpackungsspezialist Carl Edelmann, der dafür den Deutschen Verpackungspreis gewonnen hat. Ein Großteil der verwendeten Materialien für die Schachteln stammen aus recycelten Rohstoffen und werden mit Offsetfarben bedruckt, die mineralölfrei und biologisch abbaubar sind und aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Nachaltigkeit in der Kosmetikbranche - Recyclebare Verpackung

Plastikfreie Alternativen

Für das Verpacken von Kosmetikprodukten gibt es viele gute Alternativen zu Plastik, die wiederverwendet werden können und noch dazu optisch ansprechend sind. Ein Beispiel dafür sind Verpackungen aus Glas. Auch der natürliche Rohstoff Bambus, einer der am schnellsten nachwachsenden Pflanzen der Erde, eignet sich als Ersatz für Plastik, noch dazu ist er äußerst strapazierfähig und daher in den verschiedensten Bereichen einsetzbar.

Anstatt zum Schutz der Produkte beim Transport in Kartons das umweltschädliche Styropor zu verwenden, kann man auf getrocknetes Gras zurückgreifen. Das hat ebenso gut isolierende Eigenschaften wie Styropor, nimmt aber Wasser besser auf und kann damit die Feuchtigkeit reduzieren. Das Stroh wird ohne Zusätze zu Platten gepresst und mit einer biologisch abbaubaren Folie aus Stärke umhüllt.

Umweltfreundliche Kosmetikprodukte

Doch nicht allein in den Verpackungen ist Plastik enthalten – sogar in den Produkten selbst gibt es davon erstaunlich große Mengen. Etliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte sind mit Kunststoffen angereichert, die als Schleifmittel dienen oder Glanz und Konsistenz verbessern sollen. Allerdings gelangen diese Plastikpartikel über den Abfluss in die Weltmeere und damit in den Stoffwechsel der Meeresbewohner. Bislang gibt es keine allgemeingültige Regel, was als Mikroplastik gilt und was genau in Tiegel und Tuben gelangen darf. Unternehmen, die auf freiwilliger Basis komplett auf Plastik in ihren Kosmetikprodukten verzichten, werden damit zu wichtigen Vorreitern.

Natur- und Biokosmetik

Naturkosmetik wird seit Jahren immer beliebter. Während konventionelle Kosmetik alles enthalten darf, was gesetzlich zugelassen ist, verpflichten sich die Hersteller von Naturkosmetik dazu, zu einem bestimmten Anteil Rohstoffe natürlichen Ursprungs zu verwenden. Es kann sich dabei aber auch um chemische Abkömmlinge natürlicher Rohstoffe handeln. Möglich ist auch der Einsatz von tierischen Rohstoffen wie Bienenwachs und Lanolin. Noch einen Schritt weiter geht die Bio-Kosmetik. Um das Zertifikat „Bio“ zu erhalten, müssen die vorgeschriebenen Anteile an Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau eingehalten werden. Allerdings sind diese Vorgaben stark von der jeweiligen Zertifizierungsstelle abhängig und fallen daher sehr unterschiedlich aus.

Plastikfreie Produkte

Mikroplastik ist vor allem in Körperpeelings enthalten. Statt Plastik können alternativ auch zermahlene Kerne von Aprikose, Mandel oder Granatapfel verwendet werden und auch Reismehl eignet sich als Peelingmittel. Statt herkömmlicher Deos und Shampoos, die in umweltbelastenden Verpackungen verkauft werden und selbst Mikroplastik enthalten können, kommen sie als feste Variante mit Papierverpackung (fast) ohne Plastik aus. Deo ist zusätzlich auch als Creme im Glastiegel erhältlich. Diese Produkte sind außerdem vegan, frei von Mikroplastik, Aluminium(-Salzen) und Tierversuchen. Ähnliche Produkte sind Dusch- und Haarseifen.

Nachaltigkeit in der Kosmetikbranche - Brush

Zero-Waste-Kosmetik

Bei Zero-Waste-Kosmetik geht es darum, wie der Name schon andeutet, dass mit den Produkten im Idealfall kein Müll produziert wird oder dieser zumindest recycelbar ist. Erzielt werden soll ein Stoffkreislauf, in dem Rohstoffe wiederverwendet werden können und Ressourcen geschont werden. Es handelt sich in gewisser Weise um eine Gegenbewegung zu der Einmal-Ware, bei der Unmengen an Müll entstehen. Beispiele für Zero-Waste-Produkte sind Zahnbürsten mit Holzgriff und pflanzliche Haarfarben. Produkte, die Mikroplastik, Silikone oder Palmöl enthalten, sind dagegen stark umweltrelevant. Auch Holzbürsten mit Naturborsten schonen die Umwelt und sind noch dazu gesünder für Haare und Kopfhaut.

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Kunden mit Nachhaltigkeit in der Kosmetikbranche überzeugen

Der Markt für Naturkosmetik boomt: Immer mehr Unternehmen und immer mehr Kunden setzen bei Kosmetik auf Nachhaltigkeit. Doch noch längst nicht jedes Unternehmen hält, was es in Sachen „Bio“ und „natural“ verspricht. Deswegen ist es an den Unternehmen, die Kunden von den Produkten und der proklamierten Nachhaltigkeit zu überzeugen.

Transparenz und Kommunikation

Um Kunden von den eigenen nachhaltigen Produkten zu überzeugen, ist eine transparente und kommunikationsreiche Vermarktung wichtig. Noch stärker als bei anderen Produkten, kommt es bei nachhaltiger Kosmetik darauf an, dass die Kunden möglichst viel darüber erfahren, wie die natürlichen Rohstoffe angebaut und unter welchen Bedingungen die Kosmetikprodukte hergestellt werden. So erhalten die Kunden einen umfassenden Eindruck von den Produktionsschritten und können sich selbst von der umgesetzten Nachhaltigkeit überzeugen. Schließlich handelt es sich bei der Bezeichnung „Naturkosmetik“ um einen nicht geschützten Begriff. Umso wichtiger ist es für die Kunden zu wissen, wie ernst es ein Unternehmen tatsächlich mit der Nachhaltigkeit meint. Diese Offenheit wird mit dem Vertrauen der Kunden belohnt.

Zertifizierte Gütesiegel

Viele Unternehmen, die es mit der Nachhaltigkeit nicht so eng sehen, , um ihre Verkaufszahlen anzukurbeln. Die Begriffe zum Thema Naturkosmetik sind nicht geschützt. Somit verwenden einige Unternehmen diese Bezeichnungen, obwohl ihre Produkte nur zu einem verschwindend geringen Anteil tatsächlich Bio oder nachhaltig sind. Kunden, die jedoch etwas genauer hinschauen, werden schnell merken, wie viel Nachhaltigkeit tatsächlich in den Kosmetikprodukten steckt.

Um den Verdacht auf Greenwashing von vornherein abzuwehren, empfiehlt es sich, die Produkte von Gutachtern mit entsprechenden Gütesiegeln versehen zu lassen. Dazu gehören BDIH, Ecocert, Demeter, Natrue, Eco Control und Vegan. Sie garantieren den Verbrauchern, dass die Produkte aus kontrolliertem Anbau stammen. Unternehmen, die bei der Entwicklung neuer Kosmetikprodukte auf Tierversuche verzichten, können das mit dem Logo „Hase mit schützender Hand“ kennzeichnen lassen.

Autor

DIM-Team