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Bluewashing – Wie die Marke ihr eigenes Image abwäscht

Unternehmen suchen zunehmend nach Möglichkeiten, ihr Markenimage und ihren Ruf zu schützen und zu verbessern. Doch mit der Zunahme des Verbraucheraktivismus stehen sowohl Unternehmen als auch Verbraucher vor einer neuen Herausforderung: dem Bluewashing. Bluewashing ist ein Begriff, der die Versuche eines Unternehmens beschreibt, seine ethischen und moralischen Versäumnisse zu vertuschen, indem es für seine grünen und sozial verantwortlichen Initiativen wirbt. Leider führt dies häufig dazu, dass die tatsächlichen Praktiken des Unternehmens beschönigt werden.

Was ist Bluewashing?

Bei Bluewashing handelt es sich um eine Strategie oder eine Kampagne, mit der Unternehmen Ihr Image aufpolieren wollen. Dabei geht es darum, dass ein Unternehmen seine ethischen und moralischen Versäumnisse vertuscht, indem es als Ablenkungsmanöver seine ökologischen und sozial verantwortlichen Initiativen bewirbt. Darunter fallen Aspekte wie  die Umweltpolitik und Nachhaltigkeitsinitiativen, gute Arbeitsbedingungen, die Einhaltung ethischer Grundsätze und moralischer Prinzipien und soziales Engagement. Weitere Formen des Bluewashing sind die Förderung wohltätiger Aktivitäten, die Verwendung von Erklärungen zu Vielfalt und Integration, um von unethischen Praktiken abzulenken, und die Verwendung der "sozialen Verantwortung von Unternehmen", um den Mangel an echtem Engagement eines Unternehmens gegenüber seinen Stakeholdern zu verschleiern.

Diese Themen werden besonders in den Fokus gerückt und als Standard im Unternehmen betont. Konsumenten sollen dadurch den Eindruck bekommen, das Unternehmen oder die Marke sei besonders nachhaltig, sozial engagiert und umweltbewusst. Dabei handelt es sich jedoch häufig eine Marketingstrategie mit leeren Worten, durch die Unternehmen sich brüsten und Verbraucher bewusst getäuscht werden.

Marketingleiter/in (DIM)

Marketingleiter/in

Was ist der Unterschied zwischen Bluewashing und Greenwashing?

Im Gegensatz zum Bluewashing ist der Begriff des Greenwashing und seine Bedeutung weiter verbreitet.

Greenwashing ist eine Marketingpraxis, bei der ein Produkt oder eine Dienstleistung als umweltfreundlicher dargestellt wird, als sie tatsächlich ist. Es handelt sich um eine Taktik, die dazu dient, aus dem Wunsch der Verbraucher nach einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Produktauswahl Kapital zu schlagen. Greenwashing wird oft eingesetzt, um den Verbrauchern den Eindruck zu vermitteln, dass ein Produkt weniger umweltschädlich ist als es tatsächlich der Fall ist oder dass es sich sogar um ein umweltfreundliches Angebot handelt.

So gesehen ist das Greenwashing ein Teil des Bluewashings, da es sich beim Bluewashing auch um Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen handeln kann, bei denen beispielsweise durch PR-Maßnahmen die positiven Bemühungen von Unternehmen in den Vordergrund gerückt werden. Das Bluewashing umfasst eine größere Bandbreite an Bemühungen und umfasst neben Umwelt und Nachhaltigkeit auch Ablenkungsmanöver bezüglich des sozialen Engagements.

Woher kommt der Begriff des Bluewashings?

Beim Greenwashing deutet das "green" im Wort bereits auf den Zusammenhang mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen hin, das es eine Anspielung auf die Natur ist. Beim Bluewashing wird die Bedeutung anhand des Begriffes nicht direkt deutlich.

Tatsächlich handelt es sich bei der Bezeichnung "blue" auch um eine Anspielung, und zwar auf die Corporate Farben der Vereinten Nationen (UNO). Die Vereinten Nationen haben zu Beginn der 2000er Jahre mit dem UN Global Compact eine Initiative zur Erschaffung einer globalen Wertekultur eingeführt. Dabei handelt es sich um einen Pakt zwischen den Vereinten Nationen und Unternehmen, mit dem Ziel der globalen Etablierung von ökologischen und sozialen Standards.  Der Pakt umfasst zehn Prinzipien, die sich auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und die Bekämpfung der Korruption konzentrieren.

Die Einhaltung der Prinzipien durch die Mitglieder des Global Compact wird nicht von außen kontrolliert. Dies nutzen Unternehmen aus und nutzen das "Siegel" als moralisches Ablenkungsmanöver Ihrer Missstände.

Bluewashing

Wie man als Verbraucher Bluewashing erkennt

Wenn es darum geht, Bluewashing zu erkennen, ist es wichtig, hinter die Hochglanzsprache und die Marketingbotschaften zu schauen. Unternehmen versuchen oft, sich durch ihre Sprache in einem positiven Licht darzustellen. Achten Sie auf Diskrepanzen oder Unstimmigkeiten zwischen den erklärten Werten eines Unternehmens und seinen tatsächlichen Praktiken.

Schauen Sie sich die Werte des Unternehmens genauer an und hinterfragen Sie alle Behauptungen, die zu schön erscheinen, um wahr zu sein. Suchen Sie nach Belegen für tatsächliche Fortschritte bei der Erreichung von Zielen oder Maßnahmen, die die Aussagen des Unternehmens untermauern. Achten Sie auch darauf, was das Unternehmen nicht sagt, denn das kann ein Zeichen für versteckte Absichten oder mangelndes Engagement sein.

Eine weitere Möglichkeit ist ein Blick auf die Erfolgsbilanz des Unternehmens. Hat das Unternehmen tatsächlich sinnvolle Schritte unternommen, um seine Nachhaltigkeit oder andere soziale und ökologische Aspekte zu verbessern? Hat es Maßnahmen ergriffen, um die geäußerten Bedenken auszuräumen? Hat es echte Fortschritte gegeben oder hat das Unternehmen einfach nur Bluewashing und Greenwashing betrieben?

Wenn Sie sich ein bisschen Zeit nehmen um die Behauptungen von Unternehmen bezüglich Ihrer ökologischen und sozialen Bilanz zu hinterfragen, werden Sie sicherlich einige Fälle von Beschönigungen und Bluewashing aufdecken können.

Wie man Bluewashing vermeidet

Unternehmen versuchen häufig, durch Bluewashing Ihr Image zu verbessern doch diese Marketing- und PR-Strategie wird immer bekannter. Bei genauer Betrachtung durch Verbraucher und Konsumenten kann diese Taktik auch dem Ruf schaden, z.B. wenn Behauptungen über die grünen und sozialen Initiativen und Praktiken eines Unternehmens aufgestellt werden, die nicht durch Beweise oder Maßnahmen gestützt sind.

Der erste Schritt zur Vermeidung von Bluewashing besteht darin, sicherzustellen, dass die grünen Initiativen und Nachhaltigkeitsstrategien eines Unternehmens echt sind. Ein Unternehmen sollte alle Verpflichtungen, die es diesbezüglich eingeht, mit greifbaren Beweisen untermauern. Dazu gehören nachweisbare Taten und nicht nur leere Worte. Es ist auch wichtig, dass Unternehmen ihre Praktiken und Strategien transparent machen. Das bedeutet, dass sie offen für Feedback und Kritik von Interessengruppen sind. Ein Unternehmen sollte bereit sein, mit Stakeholdern in Kontakt zu treten, seine Politik zu erläutern und Fragen zu beantworten. Dies wird dazu beitragen, zu zeigen, dass sich das Unternehmen für ökologische und soziale Themen einsetzt und Verantwortung für seine Auswirkungen übernimmt. Schließlich sollten Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, die Auswirkungen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien und sozialen Initiativen zu messen und diese Ergebnisse öffentlich bekannt zu geben. Dies wird dazu beitragen, zu zeigen, dass das Unternehmen sein Engagement ernst nimmt. Durch diese Schritte können Unternehmen sicherstellen, dass Ihre Bemühungen echt sind und dass sie ihre ökologische und soziale Verantwortung ernst nehmen. Dies schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit für Außenstehende.

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Beispiele für Bluewashing

Eines der jüngsten Beispiele für Bluewashing ist der Fall von Volkswagen. Dem Unternehmen wurde nachgewiesen, dass es bei Abgastests betrogen hatte, indem es eine spezielle Software verwendete, um die wahren Emissionswerte zu verschleiern. Trotzdem warb Volkswagen weiterhin für seine umweltfreundlichen Initiativen und seine Nachhaltigkeitspolitik und ging sogar so weit, sich selbst als "das grünste Autounternehmen" zu bezeichnen. Dies war ein Versuch, seine unethischen Praktiken bezüglich der Umweltbilanz zu verbergen und sein Image zu beschönigen.

Ein weiteres Beispiel ist Amazon. Das Unternehmen ist wegen seiner Arbeitsbedingungen in die Kritik geraten, da es Berichte über unterbezahlte und überlastete Arbeitnehmende gibt. Trotzdem wirbt Amazon weiterhin für seine philanthropischen und wohltätigen Aktivitäten sowie für sein Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit. Dies ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das versucht, seine unethischen Praktiken hinter einer Fassade aus sozialen Initiativen und wohltätigen Aktivitäten zu verbergen.

Fazit zum Bluewashing

Bluewashing ist ein ernsthaftes Problem, dessen sich Unternehmen bewusst sein und Schritte unternehmen sollten, um es zu vermeiden. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre grünen Initiativen und Nachhaltigkeitsstrategien echt sind, und sie sollten transparent und offen für Feedback sein. Sie sollten auch hinter die beschönigende Aussagen blicken und alle Behauptungen überprüfen, die nicht realistisch erscheinen.

Haben Sie Fragen oder brauchen Unterstützung?

Lassen Sie sich von unserem Experten beraten!Bastian Foerster

Herr Bastian Foerster

Tel.: +49 (0)800 - 99 555 15

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#Bluewashing #Greenwashing #Nachhaltigkeit #Umweltbewusstsein #Image #SozialesBewusstsein

Imagekampagne – keine zweite Chance für den ersten Eindruck

Was ist eine Imagekampagne?

Mit einer Imagekampagne wollen Sie einen guten Eindruck vermitteln. Ihre Imagekampagne transportiert dazu das „Warum“ Ihres Unternehmens bzw. Ihrer Marke.

Sie offenbaren Ihre Haltung, Ihre Werte und verschaffen Ihren Zielgruppen ein gutes Gefühl, sich für Sie zu entscheiden. Im Unterschied zu werblichen produkt- oder leistungsbezogenen Kampagnen, legt Ihre Imagekampagne die Basis für künftige Kaufentscheidungen aufgrund eines positiv wahrgenommenen Images. Sie lösen keine kurzfristigen Kaufimpulse aus, sondern fokussieren auf eine möglichst langfristige positive Gesamtdarstellung. In der Regel fällt die Entwicklung einer Imagekampagne in den Unternehmensbereich der Public Relations (Öffentlichkeits-Arbeit).

Erfolgsfaktoren für Ihre Imagekampagne

Für Ihre Imagekampagne sind folgende Erfolgsfaktoren von Bedeutung:

  • Glaubwürdigkeit
  • Authentizität
  • Zeitgeist
  • Relevanz und Reichweite
Imageanalyse

Authentizität

Authentizität ist die Basis für Glaubwürdigkeit und damit existenziell im Rahmen Ihrer Imagekampagne. Authentisch wird Ihr Unternehmen bzw. Ihre Marke dann wahrgenommen, wenn die kommunizierten Botschaften sich stimmig zu Ihren Handlungen und Aktivitäten verhalten. Wenn bspw. eine Imagekampagne Werte wie Vielfalt, Inklusion und einen menschlich respektvollen Umgang vermittelt, gleichzeitig aber mit Ländern Wirtschaftsbeziehungen gepflegt werden, in denen Menschenrechte nur begrenzt bis gar nicht geachtet werden, dann ist dies weder authentisch noch glaubwürdig. Im Kontext des Umweltschutzes ist in dem Zusammenhang der Begriff „Greenwashing“ entstanden. Unternehmen versuchen sich hierbei mit einer Imagekampagne als „ökologisch nachhaltig“ zu geben, ändern aber z.B. nichts an ihren nur wenig ökologisch nachhaltigen Produktionsbedingungen.

Glaubwürdigkeit

Nichts wäre schlimmer, als wenn Zielgruppen Ihnen Ihre Botschaften nicht glauben und Ihnen nicht vertrauen. Glaubwürdigkeit resultiert u.a. aus einem authentischen Verhalten und spielt daher innerhalb einer Imagekampagne eine wichtige Rolle. Das bedeutet zugleich, dass Sie sich an den kommunizierten Aussagen messen lassen müssen. Rechnen Sie damit, dass sowohl Ihre unterschiedlichen Zielgruppen (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Journalisten) als auch Ihre Wettbewerber sich an den vermittelten Inhalten orientieren und Ihnen diese ggf. spiegeln. Von daher achten Sie bei der Auswahl der Inhalte und Botschaften Ihrer Imagekampagne darauf, nur solche Werte, Haltungen und Aussagen zu transportieren, die im Zusammenhang mit Ihrer Organisation auch glaubhaft sind.

MARKENIDENTITÄT SCHAFFEN | TIPPS&TRICKS

Zeitgeist

Jede Zeit hat ihre Herausforderungen, aus der sich ein charakteristisches, kollektiv-gesellschaftliches Denken, Fühlen und Handeln ergibt. Wenn Sie mit Ihrer Imagekampagne den Zeitgeist treffen, werden Ihre Botschaften eher goutiert, was sich positiv auf Ihr Image auswirkt. So ist augenblicklich unser Zeitgeist insbesondere dadurch geprägt, unsere Umwelt
lebenserhaltend für die nachfolgenden Generationen zu gestalten. Unternehmen und Marken geben sich daher vermehrt Mühe, als besonders umweltfreundlich, nachhaltig und ökologisch
wertvoll zu erscheinen. Unabhängig vom umweltthematischen Kontext ist generell zu beobachten, dass Unternehmen mit einer Imagekampagne vermehrt ihren „Purpose“ herausstellen möchten. Damit versuchen sie sich im Wettbewerb vorteilhaft zu differenzieren und ihre besondere Haltung, ihre wahre Bestimmung, ihr „Warum“ imagefördernd zu betonen.

Relevanz und Reichweite

Die in Ihrer Imagekampagne transportierten Inhalte sollten immer eine zielrelevante Bedeutung besitzen. Hierbei spielen sowohl der Absender (Unternehmen oder Marke) als auch die beabsichtigte Image-Positionierung eine nicht unerhebliche Rolle. Im Zweifelsfall gilt es zu priorisieren, mit welchen Aussagen Sie welches Image, wo, beim wem mit welchem Ziel erzeugen möchten. Die Imagekampagne bspw. für eine junge, frische und innovative Mode-Marke setzt andere inhaltliche Schwerpunkte, als wenn sich das gleiche Unternehmen als sympathisch fairer Arbeitgeber darstellen möchte, der sich z.B. dem Grundsatz von „Equal Pay“ verschreibt. Eine hohe und zielgenaue Reichweite erhöht selbstredend die Chance auf Wahrnehmung.

Unsere passenden Seminare zum Thema Imagekampagne

Der Blogbeitrag hat Ihr Interesse für Kampagnen und Kampagnenmanagement geweckt? Vertiefen Sie Ihr wissen in unserem Kampagnenmanagement Seminar. In diesem Seminar erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Techniken, die für den Erfolg sowie die Gestaltung und Durchführung Ihrer einer Kampagne relevant sind.
Daneben erfahren Sie im zweitägigen Praxisseminar Erfolgreiches Markenmanagement, wie Sie Marken erfolgreich aufbauen und strategisch weiterentwickeln. Informieren Sie sich hier über genaue Inhalte und aktuelle Termine:

Imagekampagne vorbereiten

Eine Imagekampagne bereiten Sie grundsätzlich nicht anders vor, als bspw. eine produktbezogene Werbekampagne. Sie können sich deshalb an dem folgend skizzierten und bewährten Ablauf orientieren:

  • Situationsanalyse
  • Festlegung von Zielen
  • Definition und Analyse von Zielgruppen
  • Entwicklung einer Strategie und Bestimmung des Budgets
  • Planen und Umsetzung von Maßnahmen (inkl. Mediaplan)
  • Erfolgsmessung

Die wesentlichen Unterschiede zu eher verkaufsfördernden Kampagnen bestehen in der Auswahl der Ziele sowie bei den Kriterien hinsichtlich der Zielgruppen. Zur erfolgsversprechenden Vorbereitung Ihrer Imagekampagne gehören folgende vier Punkte:

Situationsanalyse

Im Vorfeld Ihrer Imagekampagne fokussieren Sie mit der Situationsanalyse auf Parameter wie „Bekanntheit“ und „Sympathie“ sowie auf Wahrnehmungen und Assoziationen zu Werten, Einstellungen und Eigenschaften. Kurz gesagt, Sie erheben bspw. mittels externer Marktforschung oder durch Eigenerhebungen Ihre gewählten Imagewerte und vergleichen diese im Wettbewerbsumfeld. Parallel sollten Sie gesellschaftliche Aspekte, wie bspw. den oben erwähnten Zeitgeist, mit in Ihre Situationsanalyse einbeziehen.

Digital Brand Manager

Online Zertifikatslehrgang Digital Brand Manager (DIM)

Sie möchten erfahren, wie Sie Ihre Marke digital aufbauen und digitale Kampagnen umsetzen? Dann stellt unser Zertifikatslehrgang Digital Brand Manager (DIM) eine optimale Möglichkeit für Sie dar. Dieser flexible Lehrgang vermittelt Ihnen dabei wichtige Informationen zum Markenaufbau, Strategie und Erfolgsmessung sowie verschiedene Techniken zur gezielten Zielgruppenansprache. Starten Sie jederzeit durch!

Festlegung von Zielen

Der Festlegung von Zielen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Denn sie bestimmen letztlich über die Richtungen von Strategie und Maßnahmen. Dabei sollten Sie zunächst Zielbereiche und dann die jeweiligen Zieldimensionen (SMART) bestimmen. Letztlich legen Sie hier fest, in welchem Umfeld und mit welcher Botschaft sie sich mit ihrer Imagekampagne positionieren wollen. Um den Erfolg messen zu können, empfiehlt es sich bereits hier zu überlegen, wie Sie die Ziele operationalisieren können. Dazu bieten sich Kennzahlen bzw. die nachgelagerte Auswertung von Vergleichswerten an.

Definition und Analyse von Zielgruppen

Abhängig von den Zielen ergeben sich Personenkreise, die Sie mit Ihrer Imagekampagne erreichen und ansprechen möchten. Diese Zielgruppen können je nach Ziel unterschiedlich sein und bedürfen ggf. einer individuellen Ansprache. Dazu ist es wichtig, die Zielgruppen mit Bezug auf den jeweiligen Zielkontext zu analysieren (Werte, Haltung, Einstellung, Profession, Gewohnheiten, Mediennutzungsverhalten etc.). So können Sie im Nachgang die entsprechend passenden Botschaften in geeigneten Formaten auf zielgenauen Kanälen platzieren.

Entwicklung einer Strategie und Bestimmung des Budgets

Mit der Entwicklung einer Strategie und der Bestimmung des zur Verfügung stehenden Budgets schließen Sie die Vorbereitung Ihrer Imagekampagne ab. In der Strategie vereinen Sie Ihre Erkenntnisse und Überlegungen zur Ausgangslage, zu Ihren Zielen und den jeweiligen Zielgruppen. An dieser Stelle formulieren Sie die konkrete Ausrichtung, die Inhalte und Kernbotschaften, mit denen Sie sich zielgenau positionieren wollen. Dabei wird Ihr Budget als limitierenden Faktor Sie dabei unterstützen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Imagekampagne

Imagekampagne umsetzen

Um Ihre Imagekampagne in die Tat umzusetzen, müssen Sie nun geeignete Maßnahmen ableiten, mit denen Sie Ihre festgelegten Ziele zu erreichen beabsichtigen. Inhalte werden in kreative und kommunikationstaugliche Botschaften (Text, Bild, Video, Audio) überführt. Sie differenzieren bspw. nach analoger oder digitaler Kommunikation. Sie legen diesbezüglich Formate, Medien und Kanäle fest. Sie planen Termine und Budgets. So nimmt Ihre Imagekampagne sukzessiv Form an und erhält ein Gesicht. An der Stelle noch zwei Tipps:

  • Eine ungewöhnliche Imagekampagne, die Sie kreativ und auf den Punkt umsetzen, erreicht manchmal (leider nicht planbar) ungeahnte Aufmerksamkeit. Dieser sog. „virale Effekt“ beschert quasi ein zusätzliches, „verdientes“ Budget (Earned Media). Es lohnt sich also mutig, kreativ und ungewöhnlich zu sein.
  • Noch nie war die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Kommunikationsmedien so groß wie heute. Kaum ein Budget wird aber ausreichen, um alle Kanäle (Print, Funk, TV, Internet, Mobile/Social Media) intensiv bespielen zu können. Deshalb sollten Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Imagekampagne auf das Konzept der „integrierten Kommunikation“ setzen. Darunter wird letztlich Kommunikation als ein ganzheitlicher Managementprozess verstanden, der insbesondere auf die erhöhte Wirksamkeit einer vernetzten (format-, medien- und kanalübergreifenden) Kommunikation abhebt.

Imagekampagne Erfolg messen

Nach der Umsetzung Ihrer Imagekampagne möchten Sie natürlich wissen, ob sie erfolgreich war. Im Vergleich zu direkt auswertbaren Werbekampagnen, die zeitnahe Kaufimpulse auslösen sollen, lassen sich die Erfolge einer Imagekampagne meist nur zeitverzögert feststellen. Der Aufbau oder gar der Wandel eines Images braucht Zeit. Daher empfiehlt es sich, die definierten Zielparameter wie bspw. Bekanntheit oder Sympathie längerfristig im Auge zu behalten, um gewünschte Veränderungen feststellen zu können.

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Sie möchten eine erfolgreiche Imagekampagne aufsetzen?

Unsere Experten unterstützen Sie bei Ihren Herausforderungen und begleiten Sie bei der Konzeption und Erstellung Ihrer Imagekampagne.

Bastian FoersterBastian Foerster

Tel.: +49 (0)221 - 99 555 10 16
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Reputation Management – wie das Internet den Ruf beeinflusst

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Reputation Management spielt in der heutigen Zeit, in der sich immer mehr Menschen und Unternehmen in der virtuellen Welt präsentieren, eine tragende Rolle. Ein guter Ruf ist wichtig, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu halten.

Reputation Management – Definition

Beim Reputation Management geht es darum, den Ruf einer Person, einer Marke oder eines Unternehmens im Internet positiv zu beeinflussen.

Prof. Dr. Michael Bernecker„Das Reputation Management dient dazu, einen positiven Ruf für das Unternehmen oder die Marke zu schaffen. Dies geschieht durch Planung, Aufbau, Pflege und Kontrolle der Reputation gegenüber allen relevanten Stakeholdern.“ – Prof. Dr. Michael Bernecker, GF des Deutschen Institut für Marketing

Der Ruf eines Unternehmens hängt zum einen von der Kommunikation nach außen ab. Die Botschaften, die an relevante Zielgruppen gesendet werden, kann das Unternehmen bewusst gestalten und steuern. Die Reputation wird aber auch vom wahrgenommenen Verhalten der Organisation beeinflusst. Es ist daher Aufgabe des Reputation Management, Kommunikation und Verhalten in Einklang zu bringen und insgesamt ein positives Image zu erzeugen.

Lernen Sie im Lehrgang Digital Brand Manager (DIM), Tools und Trick zur Überwachung Ihrer eigenen Reputation!

Reputation Management im Internet – die Jagd nach einem guten Ruf

Reputation Management ist gerade durch die Digitalisierung zu einem wichtigen Bestandteil des Unternehmensalltags geworden. Internetnutzer haben vielfältige Möglichkeiten, Informationen zu erlangen und Meinungen auszutauschen. Bewertungsportale aber auch soziale Netzwerke, wie Facebook, erlauben es Nutzern, schnell und einfach Bewertungen abzugeben und ihre Erfahrungen zu schildern. So werden innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Menschen erreicht – und das flächendeckend. Der Ruf eines Unternehmens muss sich erst einmal aufbauen, Beschwerden können ihn allerdings sehr schnell beschädigen oder ganz ruinieren. Reputation Management ist daher wichtig, um positive Stimmen in den Vordergrund zu stellen und die Effekte negativer Kommentare in Schach zu halten.

Social Media Seminar

Sie möchten über Social Media ein positives Image kreieren, Ihre Zielgruppe effektiv ansprechen und neue Kunden gewinnen? Im Social Media Seminar lernen Sie genau das! Informieren Sie sich jetzt:

Wann sollte Reputation Management betrieben werden?

Generell gilt, dass jedes Unternehmen, das im Internet aktiv ist, Reputation Management betreiben sollte. Denn Aktivitäten im Internet und speziell in Social Media sorgen dafür, dass Nutzer über das Unternehmen sprechen. Damit geht auch das Risiko einher, kritische Kommentare zu erhalten. Außerdem ist es ratsam, proaktiv zu sein, da sich Imageschäden nur schwer beheben lassen, wenn sie einmal entstanden sind.

Wenn die negativen Aussagen im Internet über das betreffende Unternehmen überwiegen, wird Reputation Management natürlich unbedingt notwendig. Dann gilt es, schnell und professionell zu reagieren. Vor allem dann, wenn in der Vergangenheit sogar schon einmal ein Shitstorm zu verzeichnen war, kann es sich hierbei um eine durchaus große Herausforderung handeln.

Reputation Management: Bewertungen

Wie sieht klassisches Reputation Management aus?

Das Reputation Management umfasst folgende Aufgaben:

  • Planung
  • Aufbau
  • Pflege
  • Kontrolle

Zunächst sollte eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Reputation erfolgen. Dazu sollten die im Internet vorhandenen Informationen sowie Bewertungen und Erwähnungen gesammelt und beurteilt. Welche Grundstimmung herrscht vor? Welche konkreten Aspekte werden gelobt, welche kritisiert? Diese Analyse wird genutzt, um einen Plan für das Reputation Management zu erstellen. Positiv aufgefasste Faktoren sollten gefördert und besonders sichtbar gemacht werden. Negative Aspekte sollten innerhalb des Unternehmens angegangen und verbessert werden, um keine Grundlage für negative Bewertungen zu liefern.

Dann geht es an den Aufbau und die Pflege der Reputation. Blogbeiträge, Pressemitteilungen und Social Media Inhalte eignen sich dazu, Erfolge des Unternehmens zu kommunizieren und das Image im Internet zu gestalten. Außerdem ist es empfehlenswert, zufriedene Kunden um eine Bewertung zu bitten, um möglichst viele positive Stimmen zu sammeln.

Eine kontinuierliche Aufgabe im Reputation Management ist das Monitoring der Reputation und der zugehörigen Maßnahmen. Über Google Alerts und Social Media Kanäle können die Erwähnungen des eigenen Unternehmens im Netz überwacht werden. So kann rechtzeitig auf Nutzerkommentare oder Bewertungen reagiert werden, um Shitstorms und die Schädigung der Reputation zu verhindern.

Reputation Management für Bewerber

Aufgrund der Tatsache, dass auch viele Personaler beispielsweise vor der Einladung zum Bewerbergespräch das Internet nach Informationen durchforsten, spielt das Reputation Management auch gerade hier eine wichtige Rolle.

Facebook-Profile, Blogs und Co. sind für viele Personaler längst zum Tagesgeschäft geworden. Wo bietet sich sonst eine derart perfekte Möglichkeit, einen Bewerber so kennenzulernen, wie er tatsächlich ist? Auch wenn sich die Ausmaße von Shitstorms auf privaten Profilen in der Regel in Grenzen halten, so verfügen die entsprechenden Accounts dennoch über das Potenzial, eine Bewerbungsphase frühzeitig zu beenden.

Reputation Management startet im Zusammenhang mit Bewerbungen schon früh, nämlich vor dem Absenden der entsprechenden Dokumente. Entgegen einer häufig verbreiteten Annahme wird die bloße Existenz von eigenen Profilen auf Social Media Kanälen selbstverständlich nicht per se als negativ bewertet. Im Gegenteil! Vor allem im Zeitalter der digitalen Berufe wird sogar auf eigene Erfahrungen mit Facebook, Twitter und Co. Wert gelegt. Wichtig sind jedoch die entsprechend geposteten bzw. geteilten Inhalte und deren Sichtbarkeit.

Klassisches Beispiel: ein Bankunternehmen wird wenig Interesse an einem Mitarbeiter haben, der auf seinem privaten Facebook Profil nach Geld fragt, da er sich offenkundig überschuldet hat. Ebenso wird sich eine Arztpraxis von der Bewerbung einer Sprechstundenhilfe abwenden, die am Montagmorgen regelmäßig unter den Folgen einer durchzechten Nacht leidet.

Schadet Wiesenhof dem Image von Werder Bremen?

Imageschaden

Interview mit Dr. Michael Bernecker beim Nordwestradio:

Das heiß diskutierte Thema, ob Wiesenhof Hauptsponsor des Fußballvereins Werder Bremen wird, ist mittlerweile allseits bekannt.

Eine Welle der Empörung flutete eine extra gegründete Fanpage auf Facebook, auf der sich einige Tausend verärgerte Fans zum Thema äußerten. Schließlich schritt der Verein ein und betonte, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei.

Doch was bedeutet diese Situation nun für den Verein und die Fans?

Prof. Dr. Michael Bernecker stand dem Nordradio Rede und Antwort, um die Situation einmal aus Marketing-Sicht zu beleuchten.

 

Sparkassen-Image verbessert durch Finanzkrise

Die Deutschen setzen wieder auf Sicherheit, Kontinuität und Beratung. Diese Werte galten noch vor ein paar Monaten als langweilig, bieder und konservativ. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und der Bankenkrise werden diese Werte jedoch wieder als innovativ und modern angesehen. Dies stützt gerade das Image der Sparkasse. Der Imas-Kommunikationstrend, eine regelmäßige Untersuchung im Auftrag der Werbefachzeitung HORIZONT, legte hierzu aktuelle Zahlen vor.

In der momentanen Lage ist die Wechselbereitschaft der Kunden niedriger denn je. Kaum ein Kunde wechselt seine Bank nur weil er bei einer anderen Bank einen leicht höheren Zinssatz bekommt. In dieser Zeit sind die Sparkassen die eindeutigen Gewinner. Der Imagewechsel der Sparkassen hängt sicherlich auch mit dem aktuellen Girokonto-Werbespot zusammen (Agentur Jung von Matt/Spree). Die Mehrheit hält die Sparkassen für ein seriöses und vertrauenswürdiges Unternehmen und würde ihr Geld am ehesten bei der Sparkasse anlegen. Zusätzlich sprechen das Filialnetz und die Präsenz der Sparkassen eindeutig für die positive Einstellung zu dem Unternehmen. Letztlich wurden die Sparkassen zum kundenfreundlichsten Finanzinstitut gewählt.

Quelle: Horizont 10/05.03.2009

Grafik 1 - Welche Banken sind besonders seriös und vertrauenswürdig?

Grafik 2 - Welche Banken sind bieder und altmodisch?

Grafik 3 - Erledigen Verbraucher Bankgeschäfte am PC?