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Brainstorming: Wie funktioniert diese Art von Ideenfindung?

Wir treffen uns zum Brainstorming!“ – In vielen Unternehmen gehört dieser Satz zum Standard, wenn es darum geht, sich auf die Suche nach Ideen zu begeben. Das Wort „Brainstorming“ hat es geschafft, im Alltag vieler Menschen einen wichtigen Stellenwert zu bekommen. Aber worum handelt es sich hierbei eigentlich genau? Und worauf sollte man achten, wenn man sicherstellen möchte, dass die Ergebnisse, die beim Brainstorming entstehen, auch wirklich nutzbar sind? 

Die folgenden Abschnitte liefern die passenden Antworten auf diese und weitere Fragen.

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Was wird unter Brainstorming verstanden?

An einer klassischen Brainstorming Sitzung nehmen mehrere Personen teil. Obwohl es natürlich möglich ist, sich alternativ im Alleingang auf die Suche nach einer Lösung für ein bestimmtes Problem zu begeben, besteht der Sinn des Brainstormings darin, unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen zu berücksichtigen. 

Interessanterweise handelt es sich bei dieser Technik um kein besonders neues Phänomen. Die Grundlage für diese Form der Ideenfindung wurde bereits zum Ende der 1930er vom amerikanischen Autor Alex F. Osborn geschaffen. 

An der Vorgehensweise und am Ziel des Brainstormings hat sich seither jedoch nichts verändert. Ziel ist es nach wie vor, im Gespräch schnell und ungefiltert Ideen zu sammeln, ohne (zumindest im ersten Schritt) über diese nachzudenken. 

Was sich möglicherweise etwas chaotisch anhören mag, kann nicht nur in der kreativen Branche schnell zu erfolgen führen. Es braucht jedoch in jedem Fall etwas Übung, um effektives Brainstorming betreiben zu können. Denn: Viele Menschen neigen trotz der Anweisung dazu, „einfach so mit den Ideen herauszuplatzen“, ohne über diese nachzudenken. Genau das ist beim Brainstorming jedoch nicht gewollt. Im Gegenteil! Das Überdenken der einzelnen Ideen kann den Prozess sogar stören.

Grundregeln beim Brainstorming

Diejenigen, die sich zum ersten Mal mit dieser Kreativitätstechnik auseinandersetzen, sollten ein wenig Zeit investieren, um sich mit den einschlägigen Regeln zu befassen. Diese sind vergleichsweise übersichtlich, schaffen jedoch die Basis für einschlägige Meetings. Die folgenden Abschnitte zeigen, worauf es beim klassischen Brainstorming zu achten gilt. 

Regel Nr. 1: Lieber mehr Inhalte als überdachte Inhalte 

Hierbei handelt es sich um eine der wichtigsten Brainstorming Grundregeln überhaupt: Es geht nicht darum, die jeweils besten Lösungen zu einem Problem aufzuzeigen, sondern genau das auszusprechen, was gerade in den Sinn kommt.  

Die Wahrscheinlichkeit, dass unter vielen Vorschlägen „der eine, perfekte Vorschlag“ dabei ist, ist vergleichsweise hoch. Gleichzeitig können die verschiedenen Einwürfe dabei helfen, gegebenenfalls als Team neue Wege zu gehen und neue Lösungsvorschläge in Betracht zu ziehen.  

Vereinfacht ausgedrückt: Wer brainstormen möchte, sollte nach dem Motto „Es gibt keine dummen Ideen!“ vorgehen. Und selbst wenn sich im Nachhinein zeigen sollte, dass eine potenzielle Lösung absolut nicht dazu geeignet ist, um umgesetzt zu werden, kann diese noch als Negativbeispiel dienen. 

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es manchen Menschen schwerfällt, sich hierauf einzulassen. Möglicherweise haben sie Angst davor, sich zu blamieren. Daher sollten auch erfahrene Brainstormer ihre Meetings immer mit der Versicherung beginnen, dass niemand für seine eingeworfenen Sätze ausgelacht oder beurteilt wird.  

Regel Nr. 2: Keine Kommentare und keine Diskussionen 

Beim Brainstorming geht es in erster Linie grundsätzlich um die Ideensammlung. Diese können selbstverständlich später in einer gesonderten Brainstorming-Sitzung diskutiert werden. Während des Brainstormings selbst ist hierfür jedoch kein Platz. Die Gefahr, dass das Gespräch und der Prozess der Ideenfindung in eine andere Richtung abdriften würden, wäre zu hoch. Daher gilt (auch, wenn es schwerfällt): Die Teilnehmenden einer Brainstorming Runde dürfen eingeworfene Inhalte nicht bewerten, auch dann nicht, wenn sie der Meinung sind, diese seien absolut unpassend. 

Regel Nr. 3: Zuhören und weiterdenken 

Damit eine Brainstorming Einheit möglichst effektiv werden kann, ist es selbstverständlich wichtig, dass sich alle Teammitglieder gegenseitig inspirieren. Dies kann nur dann funktionieren, wenn sie dazu bereit sind, einander zuzuhören. Möglicherweise verbergen sich hinter einem bestimmten Vorschlag weitere originelle Ideen, auf die es aufzubauen gilt? 

Regel Nr. 4: Jedes Brainstorming muss protokolliert werden 

Vor allem im Zusammenhang mit langen Brainstorming Meetings zeigt sich häufig, wie unterschiedlich die Ideen sind, die im Laufe der Treffen zusammengetragen werden. Auch der aufmerksamste Zuhörer dürfte am Ende Schwierigkeiten damit haben, wirklich jeden Einwurf wiederzugeben. Daher ist es umso wichtiger, die Abläufe entsprechend zu dokumentieren. Um sicherzustellen, dass am Ende alle miteinander diskutieren, Lösungen ausschließen und hervorheben können, ist es sinnvoll, ein besagtes Protokoll an einem White Board anzufertigen. Die entsprechenden Inhalte können dann mit weiteren Bemerkungen gefüllt, gegebenenfalls gestrichen oder ergänzt werden.  

Regel Nr. 5: Möglichst ohne Pause brainstormen 

Menschen, die darin geübt sind, Brainstormings durchzuführen, wissen, dass hier häufig ein Wort das andere gibt. Je länger ein Brainstorming andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Thema immer mehr bearbeitet wird und die Kommunikation auf dem Weg zur perfekten Lösung ins Rollen kommt.  

Leider lässt sich nicht vorhersagen, wie lange ein Brainstorming in etwa dauern wird. Möglicherweise finden die Beteiligten die perfekte Lösung innerhalb von wenigen Minuten, eventuell dauert es jedoch aber mehrere Stunden, bis ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar ist.  

Vor allem im Zusammenhang mit kürzeren Brainstormings, bei denen sich der Weg zur Lösung vergleichsweise schnell zeigt, ist es ratsam, keine Pausen einzulegen. Obwohl es hier nur darum geht, für fünf Minuten durchzuatmen, ist die Gefahr groß, dass es nötig wird, wieder etwas deutlich weiter vorne anzusetzen.

Die verschiedenen Arten des Brainstormings

Im Laufe der Zeit wurden immer mehr unterschiedliche Arten von Brainstormings entwickelt. Manche eignen sich mehr, andere weniger dazu, um Lösungen für bestimmte Probleme zu finden. Häufig ist es auch von der Anzahl der Teilnehmenden abhängig, welche Option sich am ehesten anbietet. Die folgenden Abschnitte zeigen, inwiefern sich Brainstorming Arten voneinander unterscheiden können und welche Vorteile die verschiedenen Varianten liefern.

Brainstorming Arten
  • Das Brainwriting 

Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, geht es beim Brainwriting darum, seine Ideen nicht auszusprechen, sondern diese zu notieren. Aufgabe der Teilnehmenden ist es, drei verschiedene Ideen auf einem Blatt Papier aufzuschreiben. Der Vorteil: Vor allem diejenigen, die Schwierigkeiten damit haben, ihre Ideen direkt vor der Gruppe auszusprechen, könnten sich ermutigt sehen, mit ihren Einwürfen ein wenig aus sich herauszugehen. 

  • Das Brainwriting (schnell) 

Diese Brainstorming-Methode gleicht zu großen Teilen der erstgenannte, zeichnet sich jedoch durch den Unterschied aus, dass es hier darum geht, besagte Ideen möglichst schnell zu Papier zu bringen. Während es beim klassischen Brainwriting möglich ist, auf ein Zeitfenster, von zum Beispiel zehn Minuten, zu verweisen, werden die Teilnehmenden beim schnellen Brainwriting dazu angehalten, innerhalb weniger Sekunden ihr Blatt abzugeben. 

  • Das ABC-Brainstorming

Beim ABC-Brainstorming steht die strukturierte Ideenfindung im Vordergrund. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Alphabet als kreativen Rahmen nutzt, um Teilnehmenden eine systematische Herangehensweise für das Generieren von Ideen zu bieten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Brainstorming-Techniken, bei denen der freie Gedankenfluss im Mittelpunkt steht, fordert das ABC-Brainstorming die Teilnehmer auf, für jeden Buchstaben des Alphabets passende Konzepte oder Lösungsvorschläge zu entwickeln. Ein wichtiges Element der Methode ist das Setzen eines Zeitlimits, um die Effizienz zu steigern.  Diese Methode ist besonders effektiv, um eine breite Palette von Ideen zu sammeln und sicherzustellen, dass auch weniger offensichtliche Perspektiven Berücksichtigung finden. Durch die alphabetische Struktur wird jeder dazu angeregt, über den Tellerrand hinauszudenken und den kreativen Prozess in geordneten Bahnen zu halten.

  • Das Brainwalking

Brainwalking ist eine kreative Technik, die die Vorteile von Bewegung mit der Ideenfindung kombiniert. Teilnehmer bewegen sich dabei in einem Raum oder einem vorgegebenen Bereich und tragen ihre Gedanken und Lösungsansätze zu verschiedenen, an Stationen oder Wänden platzierten Themen bei. Dieser Ansatz fördert nicht nur die körperliche Aktivität, sondern stimuliert auch das Gehirn, indem er einen Wechsel der Perspektiven und eine dynamische Umgebung für die Ideengenerierung bietet. Brainwalking kann dazu beitragen, die Kreativität und Zusammenarbeit in Gruppen zu erhöhen, indem es den Teilnehmern ermöglicht, auf den Ideen anderer aufzubauen und neue Einsichten zu gewinnen.

  • Das Online Brainstorming 

Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei Brainstorming Meetings hin und wieder nur um kurze Zusammenkünfte handelt, lohnt es sich nicht immer, seinen eigenen Arbeitsplatz zu verlassen, um Kollegen vor Ort zu treffen. Die passende Lösung: Das Online Brainstorming. Heutzutage gibt es viele verschiedene Plattformen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen aus aller Welt „auf einem Blatt Papier“ zusammenzubringen. Hierbei handelt es sich um eine wunderbare Möglichkeit, um sich gemeinsam auf Ideenfindung zu begeben. Das Prinzip: Jedes Mal, wenn eine Person einen Einfall hat, öffnet sie die entsprechende Datei und trägt diesen ein. Am Ende entsteht ein Geflecht aus vielen verschiedenen Ideen, die dazu benutzt werden können, sich auf die Suche nach der passenden Lösung zu begeben.  

  • Das Round Robin Brainstorming 

Beim Round Robin Brainstorming müssen sich alle Teilnehmenden eingebracht haben. Um genau das zu gewährleisten, platzieren sie sich in einem Kreis und geben nacheinander ihre neue Idee ab. Das bedeutet, dass jedes Thema einmal „die Runde gegangen sein muss“.  

Und übrigens: Eine der klassischsten Brainstorming-Ausreden („Mein Vorgänger hat meine Idee schon genannt!“ gilt nicht. In diesem Fall müssen sich die betreffenden Personen schnell etwas Neues ausdenken.  

Der Fairness halber sollten die Teilnehmer des Round Robin Brainstormings ihre Positionen in regelmäßigen Abständen wechseln, damit jeder einmal anfangen (oder zumindest an einer der vorderen Stellen sitzen) darf.

Vor- und Nachteile

Weitestgehend unabhängig von der jeweils gewählten Brainstorming Technik: Brainstormings sind sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen verbunden. Diejenigen, die sich auf diese Art der Ideenfindung fokussieren, profitieren unter anderem von den folgenden Details: 

  • Brainstorming, bedeutet unter anderem, innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Ideen zusammenzufassen. Manche von ihnen eignen sich zur Lösungsfindung, andere können vergleichsweise schnell ausgeschlossen werden. Fest steht jedoch, dass es so gut wie keine andere Technik gibt, die dazu geeignet wäre, um innerhalb weniger Minuten derart viele potenzielle Lösungen zu finden. 
  • Viele Lösungen, die im Zusammenhang mit Brainstorming aufgegriffen werden, sind durchaus innovativ – und zwar genau deswegen, weil schlicht keine Zeit bleibt, über sie nachzudenken. Die entsprechenden Ansätze werden häufig aus dem Unterbewusstsein geholt und sind dementsprechend interessant für alle, die neue Wege gehen möchten. 
  • Brainstorming muss nicht kompliziert sein. Egal, ob die Wahl beispielsweise auf das Round Robin Brainstorming, das Online Brainstorming oder das Brainwriting fällt: Die Grundregeln sind vergleichsweise übersichtlich und lassen sich dementsprechend leicht nachvollziehen. In vielen Fällen braucht es lediglich ein wenig Eingewöhnungszeit, um sich an das ungefilterte Formulieren von Gedanken zu gewöhnen. 
  • Zu guter Letzt können regelmäßige Brainstormings auch dazu beitragen, den Zusammenhalt im Team zu stärken. Denn: Wer sich regelmäßig mit Menschen trifft und Ideen ausspricht, weil er im Vorfeld nicht nachgedacht hat, lernt schnell, die entstehende Gruppendynamik zu schätzen. Hier sind alle gleich. Und niemand, der nicht ausgelacht werden möchte, lacht andere aus.  

 

Wie für viele andere Bereiche gilt jedoch für das Brainstorming ebenfalls, dass es auch die ein oder andere Herausforderung zu bewältigen gilt. 

So ist es unter anderem der Bereich der Nachbearbeitung, der gegebenenfalls etwas mehr Einsatz erfordert. Aufgrund der Tatsache, dass Brainstorming in den meisten Fällen auf kurzen, schnellen Einwürfen beruhen, kann es schwierig werden, alles sauber über das Protokoll wiederzugeben.  

Zudem fühlen sich manche Menschen nicht wohl, wenn sie im Büroalltag an Brainstormings teilnehmen sollen und es schlicht nicht ihrem Naturell entspricht, „zu reden ohne zu denken“. 

Daher ist es heutzutage umso wichtiger, sich nicht nur mit den typischen Brainstorming Ideen, sondern auch mit unterschiedlichen Varianten – wie zum Beispiel der schriftlichen Option – auseinanderzusetzen. Immerhin gilt es, sicherzustellen, dass sich die Teilnehmer der Meetings optimal auf die Lösungsansätze fokussieren können, ohne sich zu einer Art des Brainstormings gezwungen zu fühlen, mit der sie sich nicht identifizieren können.

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Fazit

Der Alltag ist voller Ideen, die nicht ausgesprochen werden. Vor allem im beruflichen Umfeld ist es durchaus möglich, dass Ansätze, die sich tief im Unterbewusstsein der verantwortlichen Personen befinden, eigentlich gut sind, aber niemals ans Tageslicht kommen.  

Genau an dieser Stelle setzen unterschiedliche Brainstorming Techniken an. Sie sollen dabei helfen, gegebenenfalls Wege zu gehen, die neu und dementsprechend innovativ sind.  

Aufgrund der Tatsache, dass es sich beim klassischen Brainstorming um eine Art Gruppenarbeit handelt, braucht es gegenseitiges Vertrauen, feste Regeln und Respekt gegenüber anderen Vorschlägen, um auf lange Sicht effektiv arbeiten zu können. 

Obwohl das klassische Brainstorming bereits über 90 Jahre alt ist, gibt es heutzutage moderne Techniken, die das Verfahren immer weiter optimiert und an die Ansprüche unterschiedlicher Charaktere angepasst haben.  

Egal, online, schriftlich oder mündlich: Hier dürfte jeder genau die Variante finden, die dabei helfen kann, die Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden. 

Und übrigens: um beim Brainstorming erfolgreich sein zu können, braucht es nicht zwangsläufig viel Kreativität. Einige der besten Ideen entstehen im Alltag ohnehin einfach ganz nebenbei. Brainstorming zielt darauf ab, sie nicht zu überdenken (oder vielleicht sogar zu zerdenken), sondern ungefiltert auszusprechen. 

Hierbei handelt es sich letztendlich um eine Frage der Übung. Viele Menschen, die in der Vergangenheit bereits an mehreren Brainstorming Sessions teilgenommen haben, haben für sich erkannt, dass es oft im ersten Schritt ein wenig Überwindung braucht, dass Brainstormings danach jedoch durchaus auch Spaß machen können – unter anderem deswegen, weil sie sich dazu eignen, für nahezu alle Bereiche des Alltags genutzt zu werden. Es hat definitiv seinen Grund, warum diese Art der Ideenfindung sogar bereits in manchen Schulen praktiziert wird.

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Michael BerneckerMichael Bernecker

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